Wanderungen durch Frankfurt

Die drei Westbahnhöfe: Main-Neckar, Taunus (Nassau-ische) und Main-Weser liegen neben einander an den Anlagen; hinter ihnen erhebt sich der großartige Bau des Zentralbahnhofs, welcher 1887 eröffnet werden soll.

Nehmen wir an, der Fremde kommt auf der Nassauischen Bahn an, so liegt vor ihm eine breite Straße, die Kaiserstraße, gleich dem ganzen Quartier erst seit 1872 angelegt und durchweg aus monumentalen Gebäuden gebildet. Ihr westlicher Teil führt zu einem mit einem Springbrunnen geschmückten Platz, dem Kaiserplatz, auf welchen fünf Straßen münden: die beiden Arme der Kaiserstraße, die Bethmann-, Kirchner- und Friedensstraße. Das ansehnlichste Gebäude, welches auf diesen Platz sieht, ist der „Frankfurter Hof“, eröffnet 1876. Verfolgen wir vom Kaiserplatz die Kaiserstraße nach Nordosten, so betreten wir den Rossmarkt. Dort fesselt zunächst ein Denkmal unsere Aufmerksamkeit. Es ist das Denkmal der Druckerfindung, angeregt bei der vierten Jubelfeier der Druckerfindung 1840, aber erst 1858 eingeweiht. Der Meister ist Schmidt von der Launitz (1797 bis 1869). Das Denkmal stellt einen monumentalen Brunnen dar; oben die galvanoplastisch aus-geführten Standbilder von Guttenberg, Fust und Schöffer, am Denkmal die Wappen von Strassburg, Mainz, Venedig und Frankfurt, dann 14 Medaillonbildnisse berühmter Drucker, auf den Vorsprüngen der Basis weibliche Figuren, die Poesie, Theologie, Naturwissen-schaften und Industrie darstellend. Vier wasserspeiende Köpfe von Stier, Elefanten, Löwen und Lama bezeichnen die allseitige Verbreitung der Buchdruckerkunst über die Erdteile.


In derselben Richtung unseren Weg fortsetzend, stehen wir am Eingang einer engen Straße, die nach Westen läuft und sich rasch erweitert. Es ist die Junghofstraße, erst seit 1859 auf dem Areal eines Hofes der Patrizierfamilie zum Jungen angelegt. In dieser Straße bemerken wir den Kunstverein. Das Gebäude, 1855 erbaut, enthält eine permanente Kunstausstellung, vermittelt den Verkauf der den Künstlern gehörigen Werke und kauft selbst solche an zu einer am Jahresschluss statt-findenden Verlosung. Für solche Personen, welche weder Aktionäre noch Abonnenten sind, kostet der Eintritt eine Mark, wofür ein Los zur Verlosung verabfolgt wird.

Weiter gehend bemerken wir auf derselben Seite das 1876 hierher verlegte städtische Gymnasium, 1529 gestiftet, dann die Straße überbrückend, den „Saalbau“, auf der Stelle, wo das Theater stand, in dem Goethe seine ersten theatralischen Abenteuer erlebte, 1859 — 61 erbaut.

Der Hauptmasse des Saalbaus gegenüber liegt die Hauptstelle der Reichsbank, 1876 eröffnet. Wir kehren nach dem Rossmarkte zurück, wenden uns nach Norden und stehen vor der seit 1788 erbauten französisch-reformierten Kirche, mit der Inschrift : Dédié à l'Eternel 1790. Wir stehen nunmehr auf gleicher Höhe mit dem Goethe-Denkmal, welches von Ludwig Schwanthaler geformt, von Stiglmayer gegossen, am 22. Oktober 1844 enthüllt wurde. Das eherne Fußgestell ist mit allegrischen Bildwerken, sowie mit Gruppen und Szenen aus des Dichters Werken geschmückt, unter denen wir Hermann und Dorothea, Wilhelm Meister, Werther, den Erlkönig, Prometheus, Westöstlichen Divan, Braut von Korinth, Götz, Egmont, Tasso, Iphigenie und Faust bemerken.

Der Goetheplatz ist mit Bäumen bepflanzt und setzt sich nördlich in einen offenen Platz fort, welcher von dem Schauspielhaus geschlossen wird (eröffnet am 30. August 1782), einem schmucklosen, aber gut akustischen Hause. Die Ecke des Theaterplatzes nach Osten zu bildet der Neubau des Gasthofes zum „Weißen Schwan“, wo am 10. Mai 1871 der Frankfurter Friede geschlossen wurde. Eine darauf bezügliche Gedenktafel wurde am 10. Mai 1881 an dem Gebäude angebracht.

Gehen wir vom Goetheplatz nördlich über den Theaterplatz, das Schauspielhaus rechts lassend, so betreten wir die Goethestraße. Hier liegt links die höhere Mädchenschule, nach Goethes Mutter Elisabethenschule genannt,

1876 eröffnet, rechts aber, von der Rückseite des Schauspielhauses durch einen Platz getrennt, die Börse, nach den Plänen von Rudolf Burnitz und Oskar Sommer seit 1874 erbaut, eröffnet am 4. März 1879. Ihr prachtvoller Hauptsaal ist sehenswert. Er ist der größte nach dem Hamburger, 38,8 m lang, 23,3 m breit und 27,2 m hoch. Das mit dem Aufwand von 4.200.000 Mark durch die Frankfurter Kaufmannschaft aufgeführte Gebäude bedeckt einen Flächengehalt von etwa 6.000 qm und enthält außer dem Börsensaal noch den Saal der Effektensozietät (Abendbörse), die Räume der Handelskammer und eine große Restauration.

Gehen wir von der mit Bildwerken reich geschmückten Vorderseite der Börse, nach Osten gewandt, vorbei, so erblicken wir von der Höhe eines Prachtbaus die Bavaria mit ihren vier Löwen fahrend. Das Gebäude trägt denselben Namen und ist 1883 — 84 aufgeführt.

Wir sind jetzt in der Schillerstraße angekommen und gelangen, nach Süden gewandt, an den Schillerplatz, welchen seit 1863 das von Joh. Dielmann (geb. dahier 1819) geformte Denkmal des Dichters ziert. Das Stand-bild Schillers wendet seinen Rücken dem „Pariser Hof“ zu, wo, als derselbe noch das Gasthaus „zum Schwarzen Bock“ war, Schiller gelegentlich der zweiten Aufführung von „Kabale und Liebe“ am 4. Mai 1784 über-nachtete und die Huldigungen seiner Verehrer empfing.

Setzen wir unsern Weg nach Osten fort, so strahlt uns von der Höhe eines stattlichen Neubaus der Name „Kaiser Karl“ entgegen, aber nicht Karl der Große ist gemeint, sondern jener unglückliche bayerische Kurfürst, welcher unter dem Namen Karl VII. 1742 zum römischen Kaiser erwählt und gekrönt, aus seinem Stammlande von den Österreichern vertrieben, hier in dem Barckhaus'schen Hause wohnte. Das Barckhaus'sche Haus ist 1882 abgebrochen worden. Interessant ist der Einblick in die von neuen Prachtbauten flankierte Eschenheimer Gasse mit dem Blick auf den Eschenheimer Turm im Hintergrunde (siehe Seite 8).

Wir sind jetzt an den Anfang der Zeil gelangt, welche immer noch der Hauptsitz des eleganten Ladenverkehrs ist.

Gehen wir etwas weiter nach Osten, so lesen wir an einem stattlichen vierstöckigen Gebäude: Weidenhof, hier stand bis 1843 das Gebäude, wo Goethes väterlicher Großvater Wirt war. Gegenüber liegt die St. Katharinen Kirche, welche 1678 — 81 statt der früheren Klosterkirche erbaut, als ein abschreckendes Beispiel des Ungeschmacks jener Zeit dient. Sie hat ein über-wölbtes Schiff ohne Seitenschiffe, hohe Fenster mit Kreisbogen und rohem gotischem Maßwerk, den Turm als viereckigen Mauerkasten ohne alle Gliederung und Portale im Jesuitenstil. Die in den Jahren 1869 — 73 mit dem Aufwand von 72.000 Mark auf städtische Kosten vorgenommene innere und äußere Restauration, sowie die von Privaten seit 1873 gestifteten Glasgemälde haben daran wenig gebessert.

Kehren wir nun zur Musterung der die Nordseite der Zeil umfassenden Häuser zurück, so stoßen wir nach manchem stattlichen Privathaus auf das Kaiserliche Postgebäude, welches mancherlei Schicksale durchgemacht hat. 1631 zu einem Gasthaus mit dem Schild: „zum roten Haus“ aus sechs kleinen Häusern umgewandelt, wurde es 1769 großartig umgebaut und gehörte bis zu Anfang des 19. Jahrhunderts zu den ersten Gasthäusern der Stadt. Dann diente es zur Aufnahme der Sammlungen und zu den Zusammenkünften des Museums, einer Gesellschaft, welche 1808 gegründet wurde und in den Klassen der Redekünste, der zeichnenden Künste und der Tonkunst eine edlere Unterhaltung der gebildeten Stände bezweckte, im Laufe der Zeiten sich aber bloß auf musikalische Unterhaltung reduzierte. Nachdem das Museum 1832 in den Weidenbusch (jetzt „Hôtel de 1’Union“ am Steinweg) übergesiedelt war, wurde das Rote Haus Gräflich Rei-chenbach-Lessonitz'scher Palast, und als solcher umgebaut, dann abermals umgebaut 1838 Sitz der Fürstlich Thurn- und Taxis'schen Zentralpost-Verwaltung ; als solche ging es 1867 an Preußen und 1871 ans Reich über. 1877 erhielt es die neue Fassade. In den Zimmern des ersten Stockes pflegt der Kaiser abzusteigen, wenn er in Frankfurt verweilt.

Neben der Post erblicken wir den Russischen Hof, einst als „Schweizerisches Haus“ die edelste Perle der Baukunst in Frankfurt. Unter dem demütigen Namen Viehhof war es schon 1704 ein Gasthaus, nachdem aber 1784 der Viehmarkt von der Zeil wegverlegt war, kaufte 1786 der Kaufmann Allesina, genannt von Schweizer, das Areal und lies durch den kurpfälzischen Baurat von Pigage den Prachtbau im italienischen Styl aufführen, wie er im Wesentlichen noch jetzt zu sehen ist. Seit April 1827 ist das Gebäude wieder Gasthof als Russischer Hof. Auch das anstoßende weitläufige Gebäude, der Darmstädter Hof, seit 1627 im Besitz des hessen-darmstädtischen Fürstenhauses, beansprucht Beachtung, wenn auch mehr in historischer als architektonischer Hinsicht. Da es noch „Klaus Brommes Hof“ war, wohnte Melanchthon hier, so oft er Frankfurt besuchte. 1754 wurde das jetzige Hauptgebäude nach der Zeil aufzuführen begonnen; der westliche Seitenflügel im Hofe ist noch Überrest des alten Gebäudes.

Wenige Schritte weiter nach Osten, und wir stehen an der Ecke der Hasengasse und sehen den Pfarrturm aus der Ferne emporragen. Hier an der Hasengasse lag Haus und Garten des aus Goethes Jugendgeschichte bekannten Herrn von Reineck; beides hat der Markt-halle Platz machen müssen, welche am 2. Februar 1879 eröffnet wurde. Sie ist in Glas, Eisen und Stein erbaut, hat 127 m Länge, 34 m Breite und kostete 750.000 Mark.

Den Raum zwischen Brönnerstraße und Schäfergasse nehmen drei große Gebäude ein: das Mumm'sche (e-hemals Schmid'sche) und von Rothschild'sche (ehemals von Leonhardi'sche) Haus, beide zu Ende des 18. Jahrhunderts an Stelle zahlreicher kleiner Häuser erbaut, und der schon ältere Gasthof „zum Römischen Kaiser“, von dessen Balkon Maria Theresia am 25. September 1745 dem feierlichen Einzug ihres Gemahls Franz I. zusah, dessen Züge das Kaiserbild trägt. Das alte Gebäude an der Ecke von fünf Straßen: alter und neuer Zeil, Allerheiligengasse, Fahrgasse und Friedbergergas-se ist die, ebenfalls am 3. April 1833 erstürmte Constablerwache, früher Zeughaus und als solches von den Franzosen 1796 geplündert, jetzt Untersuchungsgefängnis und Polizeiwache.

Wir stehen hier an einer Kreuzung der Trambahn und können uns in wenigen Minuten durch die Neue Zeil nach dem zoologischen Garten mit ihr begeben, da aber die Neue Zeil in einem unangenehmen Stadium des Werdens sich befindet, so ziehen wir vor, auf einem interessanten Umweg uns zu Fuß nach dem zoologischen Garten zu wenden. Wir treten in die Allerheiligengasse ein und bemerken rechts ein stattliches Gebäude aus roten Hausteinen mit hohen Fenstern und vergoldeten Kuppeln. Es ist die von 1855 — 60 neu erbaute Hauptsynagoge, auf den Grundlagen der alten 1711 abgebrannten aufgeführt, welche aus dem Jahre 1462 stammte. An der Synagoge begann sonst die alte Judengasse, aber seit dem Häusereinsturz vom 1. März 1872, welcher zwölf Menschenleben kostete, ist zuerst die westliche Seite und ein Teil der östlichen Seite der Häuserreihen abgebrochen, und im Winter 1884 — 85 ist auch der Rest der östlichen Seite beseitigt worden, bis auf das Rothschild'sche Stammhaus und einige an-grenzende Gebäude, welche durch Zurückrücken in das neue Alignement erhalten werden sollen.

Wenn wir, am südlichen Ende der ehemaligen Judengasse stehend, das Gesicht nach Westen wenden, so erblicken wir die Dächer eines weitläufigen Klostergebäudes und seiner verfallenen Kirche. Hier war das Prediger- oder Dominikanerkloster, Monasterium fratrum praedicatorum, seit 1238 erbaut. Hier wurden die Kaiser Adolf von Nassau (20. Mai 1292) und Heinrich VII. (27. November 1308) gewählt, hier wurden in der Kirche das Herz und Eingeweide des Kurfürsten Albrecht von Brandenburg begraben, welcher während der Wahl Kaiser Maximilians I. am 25. März 1486 starb, sein Körper wurde nach Kloster Heilsbrunn in Franken gebracht.

Hier war das Meisterwerk Albrecht Dürers, die Himmelfahrt Maria, welche der reiche Handelsherr Jacob Heller in die Kirche gestiftet hat und die, später gegen eine Rente an den Herzog von Bayern verkauft, 1674 beim Brand der Münchner Residenz zu Grunde ging. 1684 — 94 wurde das Kloster neu erbaut, 1802 aufgehoben und 1882 zu einer Schule umgebaut, die Kirche soll zur Turnhalle der Schule umgestaltet werden.

Wir kehren zur Synagoge zurück und begeben uns durch die Allerheiligen- und Breitegasse nach dem Zoologischen Garten. Derselbe wurde an der Bockenheimer Landstraße gegründet und am 8. August 1858 eröffnet als der erste in Deutschland, welcher auf privatem Wege ins Leben trat. 1872 wurde der Beschluss gefasst, den Garten auf die Pfingstweide zu verlegen und obgleich erst am 24. März 1873 der erste Baum gepflanzt wurde, konnte schon am 28. März 1874 der Garten eröffnet, am 16. Dezember 1876 das großartige Gesellschaftshaus dem Gebrauch übergeben und am 16. Juli 1877 das Aquarium eröffnet werden.

Der Garten zeichnet sich nicht nur durch die geschmackvolle Anlage und die Zweckmäßigkeit der Tierbehälter für den zahlreichen Bestand aus, sondern gewährt auch von der Höhe des Wasserturms auf dem Aquarium eine prachtvolle Aussicht auf Stadt und Gegend. Zeitweilige ethnographische Ausstellungen (Nubier, Eskimos, Kalmücken, Singalesen etc.) erhöhen das Interesse. (Der Eintritt kostet für Erwachsene i Mark, für Kinder 50 Pf.)

Das in Frankfurt erscheinende Zentralorgan der zoologischen Gärten: „Der Zoologische Garten“, redigiert von Prof. Dr. F. Noll, widmet der Schilderung des hiesigen Gartens natürlich besondere Beachtung.

Wir nehmen den Rückweg vom zoologischen Garten über den Hanauer Bahnhof, welcher mit den westlichen Bahnhöfen durch einen Schienenstrang am Mainufer hin in Verbindung steht, dann gehen wir auf der Hanauer Landstraße nach dem Allerheiligen-Tor, durch welches am 16. Juli 1866 die preußischen Truppen ein-zogen, gehen durch die Anlagen zum Main und beginnen nun die zweite Wanderung, welche uns vom Ober-Maintor, den Fluss hinab, ans Unter-Maintor führen soll.

Gleich am Eingang des Gber-Maintores stehen wir vor der Stadtbibliothek, einem Bau, der von 1820 — 25 aufgeführt, als Denkmal der wiedererlangten Freiheit der Stadt dienen soll, daher die Inschrift: Studiis libertati reddita civitas. In der Vorhalle steht Goethes Denkmal von Marchesi, ein Marmorwerk, welches den Dichter in einem Sessel sitzend darstellt, ein Geschenk von Eduard Rüppell , Heinrich Mylius und Markwart Seufferheld. Büsten berühmter Frankfurter zieren das Treppenhaus.

Die Stadtbibliothek ist an allen Wochentagen außer Samstags von 9 — 1 Uhr, außerdem Mittwochs von 3 bis 5 Uhr geöffnet.

Hinter der Bibliothek steht, von Gärten und Anlagen umgeben, das stattliche Gebäude des Hospitals zum heiligen Geist. Diese Stiftung wird zuerst erwähnt 1278, der Neubau ist 1835 — 39 aufgeführt.

Vor der Bibliothek steht das Lessing-Denkmal von Kaupert, errichtet 1882.

Die Stadtbibliothek steht mit ihrer Mitte in der Linie der Ober-Mainbrücke, welche nach den Plänen des Ingenieurs Peter Schmick von der Firma Philipp Holz-mann & Co. ausgeführt und am 13. Juli 1878 dem Ver-kehr übergeben wurde. Sie besteht aus schmiedeeiser-nen Bogenträgern, die sich gegen gemauerte Strompfeiler und Widerlager stützen. Die Vorufer sind mit Stein-bogen überwölbt. Die Fahrbahn mit Pariser Pflaster-steinen hat eine parabolische Steigung vom Ufer bis zur Mitte und ungleiche nach der Mitte zu wachsende Spannweiten. Erste Ausführung dieser Art.

Gehen wir an der „Schönen Aussicht“ mainabwärts, so gewähren die modernen Häuser dieses Stadtteils ein weit weniger interessantes Bild als die übrigen Quartiere. Anziehender ist der Blick über den Main, nach den blauen Höhen des Spessart, nach der langen blinkenden Häuserreihe von Offenbach; nach dem an seinen Höhenzug geschmiegten Oberrad, vor dem am Main die Gerbermühle liegt, Goethe-Willemer'schen Angedenkens, endlich nach Sachsenhausen hinüber. Hier sehen wir zunächst dicht oberhalb der Ober - Mainbrücke die ausgedehnten Gebäude des Viehhofs, 1881 — 84 erbaut und des Schlachthofs, 1885 eröffnet, dann den Elefantenturm, erbaut um 1490, einen Rest der Uferbefestigung von Sachsenhausen, endlich, zum Teil durch die neuen Uferbauten verdeckt, das deutsche Ordens-haus, erbaut um 1190 von Kuno von Münzenberg, seit 1221 im Besitz des deutschen Ordens, seit 1881 im Besitz der katholischen Gemeinde in Frankfurt.

Sind wir am Aufgang der 1342 erbauten („alten“) Mainbrücke angelangt, so eröffnet sich eine reizende Aussicht. In Sachsenhausen sehen wir, nach den altertümlichen Häusern, auf einer in den Fluss vorspringen-den erhöhten Plattform die neue Dreikönigskirche, welche nach dem Plan des Dombaumeisters F. J. Denzinger von 1875 — 80 mit dem Aufwand von 800.000 Mark erbaut und am 8. Mai 1881 eingeweiht wurde, einen stattlichen gotischen Bau mit 80 m hohem Turm. Die Kirche fasst 2.200 Personen.

Auf der Frankfurter Seite nach Westen schweift unser Blick über die schön geschwungene Häuserreihe am Fluss hin, bis die letzten blinkenden Villen im dunkeln Grün mächtiger Bäume sich verlieren. Nach Norden sehen wir in die verkehrreiche Fahrgasse hinein, wir betreten sie und hier fesselt sogleich ein burgähnliches Gebäude unseren Blick. Es ist das Fürsteneck, ein hoher fester Steinbau mit Zinnen-Umgang und Ecktürmchen, um die Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut, welches freilich durch moderne Bauveränderungen viel von seinem ursprünglichen Ansehen verloren hat.

Etwas weiter, und wir stehen an einem freien Platz, der uns auf den Kaiserdom, von der Chorseite her, den An-blick gewährt; zunächst umgehen wir den Kaiserdom von der Südseite. Hier steht ein neues Gebäude in altem Styl, mit zwei Giebeln , an der Stelle der ehemaligen Stadtwaage erbaut. Es ist das Archivgebäude, 1874 — 78 nach den Plänen des Dombaumeisters Denzinger aufgeführt. Seine oberen Räume, hell und bequem und mit aller denkbaren Vorsicht gegen Feuersgefahr er-baut, gewähren dem reichen Frankfurter Archiv Unter-kunft, während sein Erdgeschoss ein historisch ethnographisches Museum enthält, welches den Mitgliedern des „Vereins für das historische Museum“ gratis geöffnet ist, wogegen das große Publikum nur in den Stunden: Mittwochs und Sonntags von l0 — 1 Uhr freien Eintritt hat. Zu anderen Zeiten wird ein Eintrittsgeld von 50 Pf. bezahlt.

Das historische Museum besteht seiner Grundlage nach aus den früher im Römer, der Stadtbibliothek, der städtischen Gemäldegalerie (Prehn'sche und Daemssche Schenkung) und dem Senckenbergischen naturhistorischen Museum aufbewahrten Gegenständen, wozu später noch andere Schenkungen, besonders die Waffensammlung des Herrn Alexander Fellner kam. Nicht wenig Gegenstände sind auch mit Vorbehalt des Eigentums von Seiten ihrer Besitzer nur zur Ansicht aufgestellt. Natürlich bezieht sich ein großer Teil der Gegenstände auf Frankfurt und die Beziehungen der Stadt zum Reich.

Aus der Menge der Gegenstände sind als besonders interessant zu nennen: die goldene Bulle, das Reichsgrundgesetz von 1356 (s. oben), das Panorama von Frankfurt, 1811 vom Katharinenturm durch J. F. Morgenstern aufgenommen; die K. Th. Reiffenstein'sche Sammlung von Ansichten merkwürdiger, meist nicht mehr existierender Gebäude von Frankfurt; Kopie des bei der Dominikanerkirche erwähnten Altarbildes von Albrecht Dürer (in München verbrannt) durch Jobst Harrich 1617, nebst den Flügelbildern im Original; ein sehr schöner Teniers, zwei große Tierstücke von J. H. Roos, eine Jugendarbeit von Cornelius; Zunftbecher; Funde aus dem benachbarten Römerkastell Heddern-heim; Erinnerungen an Goethe und seine Eltern.

Haben wir nach anderthalbstündiger Beschauung uns wenigstens mit den Hauptsachen der überreichen Sammlung vertraut gemacht, so werfen wir einen Blick auf die schöne Südseite des Domes und umwandern dann denselben, um durch den Haupteingang, das kürz-lich in seinem Statuenschmuck hergestellte Nordportal, in die Kirche einzutreten.

Der Kaiserdom zu St. Bartholomäus ist der Stiftung nach die älteste, der Erbauung nach die Zweitälteste Kirche von Frankfurt, denn der älteste Bau ging gänz-lich zu Grunde. Wie erwähnt, wurde Frankfurt durch die goldne Bulle 1356 Wahlstadt; der erste Kaiser, welcher nicht in Aachen, sondern in Frankfurt gekrönt wurde, war Max II. 1562. Nach ihm wurden hier gekrönt: Matthias 1612, Ferdinand II. 1619, Leopold I. 1658, Karl VI. 1711, Karl VII. 1742, Franzi. 1745, Joseph II. 1764, Leopold II. 1790 und Franz II. 1792. Dagegen wurden Rudolf II. 1575 und Ferdinand III. 1637 in Regensburg, Joseph I. 1690 in Augsburg gekrönt. Der Dombrand in der Nacht vom 15. August 1867 beschädigte die Kirche sehr bedeutend. Das Dach derselben wurde von den Flammen verzehrt, der (un-vollendete) Pfarrturm brannte aus, die Kirche selbst wurde durch die Hitze und den Einsturz des Daches verwüstet. Die Herstellung, welche von der Stadt mit einer Beihilfe des Kaisers Wilhelm geleistet wurde, erstreckte sich auf den Neubau des Daches mit Dachreiter, auf Wiederherstellung und Ausbau des Turmes, Erhöhung des Hauptschiffes, welches niedriger als der Chor und die Turmhalle war, und Neubau des Kreuzgangs. Zur Ausschmückung der Kirche von innen und außen bildete sich ein „Dombauverein“. Die Restauration ist am 6. Oktober 1877 vollendet und die Kirche am 14. April 1878 wieder dem Gottesdienst übergeben worden. Im Chor der Kirche ist das Grabmal Günthers von Schwarzburg, welcher am 30. Januar 1349 hier zum deutschen Kaiser erwählt wurde und am 14. Juni starb.

Der Pfarrturm ist jetzt 95 m hoch, steht also zunächst dem Turm der Votivkirche in Wien und dem Petriturm in Berlin mit 96 und der Kuppel des Capitols in Washington mit 93 m Höhe. Die Aussicht von dem Turm ist außerordentlich schön und interessant. Der Grund-stein zu dem Turm wurde am 6. Juni 1415 gelegt; der Abschluss des Baues fand 1509 statt. Der Ausbau durch Denzinger geschah nach den Plänen des ursprünglichen Architekten Hans Ingelheim. Die größte Glocke ist die Gloriosa; sie wiegt 245 Ctr. 60 Pfd. und wurde am 17. Januar 1878 aufgezogen. An der nach Westen blicken-den Seite des Domplatzes liegt ein Haus, welches mit dem Bildnis Luthers geschmückt ist, sonst aber in keiner Beziehung zur Person des Reformators steht.

Wandern wir an der nördlichen Fronte des Domes vor-bei nach Westen, so gelangen wir über den alten Markt auf den Römerberg. Zur Rechten liegt uns eins jener steinernen Häuser, welche in alten Städten, wie Strassburg und Frankfurt so selten sind, dass diese Bezeichnung allein genügt. Es ist das 1464 erbaute Mehlemsche Stammhaus, burgähnlich, mit Zinnen und Türmchen. Vor uns erblicken wir den Römer, (das Rathaus) und den Platz, welcher eine reiche Geschichte seit 1.100 Jahren sich hat abspielen sehen. Der Palast, welchen Ludwig der Fromme 822 errichten lies, lag an der Stelle des heutigen Saalhofs. Die Gegend um den Saalhof, namentlich der Römerberg, ist also als der älteste Stadtteil anzusehen. Wir setzen voraus, dass jeder Fremde, der den Platz betritt, mit Goethes Schilderung der Krönung Josephs II. zum römischen König am 3. April 1764 genau vertraut ist, und brauchen ihn also nur auf die amphitheatralische Form des Platzes aufmerk-sam zu machen, auf welchen wie Logen die dichtgedrängten Fensterreihen herabblicken, denn an einem einzigen Krönungstage brachte die Miete der Fenster, Dachluken, ja, der ins Dach gebrochenen Löcher Tausende von Gulden ein. In der Nähe der Nikolaikirche sind vier mit OK bezeichnete Steine im Viereck ins Pflaster eingelassen; hier wurden bei den Krönungen die Pfeiler der Ochsen-Küche aufgestellt. Die Nikolaikirche wird als Kapelle zuerst 1264 urkundlich erwähnt; die Zeit ihrer Erbauung ist unbekannt. Sie stand auf des Reiches Boden; bis zur Reformation wurde in dieser Kapelle vor jeder Ratssitzung die sogenannte „Ratsmesse“ gehalten. Von 1570 — 1721 und von 1813 — 41 wurde die Kirche zu einem Magazin verwendet; 1843 aber wieder hergestellt und damals erst der Turm nach der ursprünglichen schönen schlanken Anlage ausgebaut.

Wir durchschreiten zunächst den Platz und betreten die Hallen des gegenüberliegenden Römers. Das Haus zum Römer gehörte der Familie Köllner und wurde 1405 vom Rate angekauft, der es zum Rathaus einrichtete. Wir steigen die 1740 erbaute Kaisertreppe hinauf und betreten den Kaisersaal. Hier hielten die neu gekrönten Kaiser mit den Kurfürsten die festlichen Krönungsmahle ab; beim Ausgang aus dem Saal ist das Wahlzimmer, wo die Kurfürsten sich über die Kaiserwahl verständigten. Der Kaisersaal ist seit 1843 neu hergestellt und auf Kosten von Fürsten, Vereinen und Privaten mit den Bildnissen der Kaiser geschmückt. Dieselben haben sehr verschiedenen Kunstwert. Bekannt ist, dass die letzte Nische mit dem Bild des letzten Kaisers Franz II. ausgefüllt wurde. Die den Bildern beigeschriebenen Wahlsprüche sind erst von Maximilian I. an als echte Devisen zu betrachten; für die früheren Kaiser aber sind sie erst im 17. Jahrhundert aus verschiedenen Sammel-werken über Emblemata entlehnt. Der bauliche und dekorative Charakter des Saals entspricht nicht seiner historischen Bedeutung. Der Kaisersaal hat auch nach dem Untergang des römischen Reiches deutscher Nation noch eine Geschichte gehabt.

Hier war die Germanistenversammlung von 1846, welche durch ihre Kundgebung für Schleswig-Holstein so mächtig in die deutsch-nationale Bewegung eingriff, von hier aus regierte der Fünfzigerausschuss des deut-schen Vorparlaments im April und Mai 1848 sechs Wochen lang Deutschland; hier fand das Bankett des Fürstentags 1863 statt, und sein Gegenbild: die preussische Besitzergreifung am 8. Oktober 1866.

(Freier Eintritt in den Kaisersaal findet statt: vom Mai bis September am Montag, Mittwoch und Freitag von 11 — 1 Uhr, vom Oktober bis April nur am Montag und Mittwoch, sonst Trinkgeld 50 Pf. Schelle am Ein-gang.)

Steigen wir wieder die Treppe hinab und durchmessen wir völlig die Römerhalle, so stehen wir vor der Paulskirche, welche an Stelle der wegen Baufälligkeit 1782 geschlossenen und 1786 abgerissenen Kirche des Barfüßerklosters als evangelische Hauptkirche von 1787 bis 1803 und von 1830 — 1833 erbaut und am 9. Juni 1833 eingeweiht wurde. 1848 — 49 war sie Sitz des deutschen Parlaments. Die Eröffnungssitzung war am 18. Mai 1848, die letzte (230.) am 30. Mai 1849. Der europäische Friedenskongress von 1850 wurde hier gehalten; am 24. Oktober 1852 wurde die Kirche wie-der für den Gottesdienst geöffnet. (Schelle rechts am Portal, Trinkgeld 50 Pf.)

Wir gehen von hier durch die Römerhallen zurück auf den Römerberg und erreichen südlich das Fahrtor. Das alte Fahrtor, 1455 — 60 erbaut und zur Trinkstube des Rates dienend, musste 1840 abgebrochen werden, weil die Erhöhung des Mainufers das Durchfahren von Wagen durch sein niedriges Gewölbe nicht mehr gestattete. Der hübsche Erker mit dem Adler wurde erhalten und in ein eigens aufgeführtes Wachhaus nebenan eingefügt. Der fünfspitzige Rententurm, welcher anstößt, wurde 1455 — 56 erbaut; an ihm sind die hohen Wasserstände verzeichnet, unter welchen 1784, 1845 und 1882 voranstehen. Es ist nicht des Baumeisters Schuld, dass die Statur des Turmes so kurz ist; ein großer Teil von ihm steckt in dem erhöhten Mainufer. An den Rententurm stößt der Saalhof, auf der Stelle der Kaiserpfalz erbaut. Von dem alten Saalhof ist nur noch die von der Mainseite sichtbare , jetzt in ein Zimmer ver-wandelte Kapelle der heiligen Elisabeth aus dem 13. Jahrhundert übrig. Der Hof ging 1697 an die Familie Bernus über, welche 1717 das westliche Gebäude am Main aufführte. 1841 wurde der östliche Teil in anderem Styl erbaut.

In dem Saalhof befindet sich seit 1878 das von Dr. jur. Hoch gestiftete Konservatorium für Musik.

Am Fahrtor führt der Eiserne Steg über den Main, 1868—69 von einer Aktiengesellschaft durch P. Schmick erbaut. Diese Brücke ist 4 m breit, nur für Fußgänger bestimmt und die erste Ausführung dieses Systems. Sie besteht aus zwei Strompfeilern und zwei Landpfeilern in Sandstein und einer an zwei Punkten aufgehängten und an den Ufern verankerten eisernen Kette. Spannweite des mittleren Bogens 80 m, die des seitlichen halben Bogens 40 m. (Der Übergang kostet 3 Pf.)

Wandern wir vom Fahrtor weiter nach Westen, so kommen wir zur Leonhardskirche, dem ältesten kirchlichen Bauwerke der Stadt. Sie stammt größtenteils aus dem 13. Jahrhundert und gehört der katholischen Gemeinde. (Schelle zum Oberglöckner an der Ostseite.)

Daneben ist das jetzt ganz offene Leonhardstor. Aus denselben Gründen wie das Fahrtor hat das Gebäude des Leonhardstores , sowie der zierliche Turm des zwischen beiden gelegenen Holzpförtchens abgebrochen werden müssen.

Weiterhin passieren wir die Lagerhäuser des Zollhofs und stehen bald an der Unter-Mainbrücke. Diese wur-de projektiert und ausgeführt von Ingenieur Schmick 1872 bis 74. Die Konstruktion besteht aus schmiedeeisernen Bogenträgern, die sich gegen gemauerte Strompfeiler und Widerlager stützen. Die Vorufer sind mit Steinbogen überbrückt. Die Fahrbahn ist mit sog. Pariser Steinen gepflastert, die aus Beton bestehende Unterlage ruht auf Zorès-Eisen. Die Öffnungen haben je 29 m Spannweite.

Blicken wir um uns, ehe wir die Brücke überschreiten! Das Stadtbild ist nach beiden Seiten interessant, aber auch der Blick in die Tiefe ist von einem eigentümlichen Reiz.

Bis 1856 war hier eine Insel, welche nach der Frankfurter Seite zu den „kleinen Main“ abschloss, der als Winterhafen diente. Bei dem Bau der Verbindungsbahn 1856 — 58 wurde die Insel teilweise abgetragen und damit der kleine Main ausgefüllt. Der für die Bahn nicht erforderliche Raum wurde nun in eine Anlage verwandelt, welche durch ihre überaus glücklichen Verhältnisse ungewöhnlich üppiges Wachstum auf-weist.

Wir überschreiten nun die Brücke und wenden uns nach dem Städel'schen Kunstinstitut. Die Anstalt, Sammlungen und Kunstschule, trat ins Leben 1815 durch das Testament des hiesigen Bürgers und Bankiers Joh. Friedrich Stadel († 2. Dezember 1816). Es wurde 1817 in des Stifters Hause auf dem Rossmarkt eröffnet, am 17. März 1833 auf die Neue Mainzerstraße und am 13. November 1878 in den Neubau in Sachsenhausen verlegt.

Städel'sches Kunst-Institut.
Opernhaus

Das mit Anlagen bedeckte Areal der Anstalt weist zwei Gebäude auf, beide nach den Plänen von Oskar Sommer erbaut: das Galeriegebäude, nach dem Main, begonnen 1874 und hinter demselben das Schulgebäude, begonnen 1875.

Das Galeriegebäude besteht aus einem Mittelbau mit Kuppel und zwei Flügeln. Im Erdgeschoss des westlichen Flügels ist die plastische Sammlung, in dem des östlichen die Bibliothek und das Kupferstichkabinett. Im ersten Stock hat jeder Flügel zwei Oberlichtsäle, Kabinette für kleinere Gemälde mit Nordlicht und im Süden Galerien, wo Handzeichnungen und Kupferstiche abwechselnd zur Schau gestellt werden. Indem wir wegen der Gemälde auf den speziellen Katalog verweisen, bemerken wir, dass Ende 1882: die Kupferstichsammlung 57.414, die der Handzeichnungen 6.538 Blatt zählte. Besonders beachtenswert ist das große Frescogemälde von Philipp Veit: „Die Einführung der Künste in Deutschland durch das Christentum“ , weil dasselbe durch italienische Arbeiter in vollkommener Weise von der Wand im alten Gebäude (an der Neuen Mainzerstraße) abgelöst und hierher übertragen wurde.

(Die Galerie ist geöffnet: Sonntags von 11 — 1 Uhr, Mittwochs von 11 — 4 Uhr, an den übrigen Wochentagen von 11 — 2 Uhr mit Ausnahme der hohen Festtage. Fremde können auch außer dieser Stunden den Eintritt erlangen.)

Wenn wir von dem Städel'schen Kunstinstitut uns nach dem rechten Mainufer über die Unter Mainbrücke zurückbegeben und das kleine Stück nach Westen bis zum Unter-Maintor zurücklegen, so beginnen wir hier unseren dritten Gang, welcher dieselben Endpunkte : Unter- und Ober-Maintor, um die Anlagen verbindet. Da es uns fern liegt, die seit 1804 auf dem Glacis der ehe-maligen Festungswerke auf Veranlassung des Maire Guiollett durch den Stadtgärtner Rinz angelegten Promenaden im Einzelnen zu beschreiben, so wollen wir nur einzelne Punkte berühren.

Wenn wir an der Fronte der Westbahnhöfe vorbei unseren Weg nach Norden nehmen, so sehen wir gleich jenseits des Taunustores über einen Garten und einer Terrasse ein monumentales Gebäude hervorragen, welches einen Flügel gegen die Anlage hervorstreckt. Es ist das die Rückseite des alten Gebäudes des Stadel' schen Kunstinstituts, jetzt der Polytechnischen Gesellschaft gehörig, welche sich einzelne Räume für ihre Zwecke vorbehalten, den ersten Stock aber dem „Mitteldeutschen Kunstgewerbe-Verein“ vermietet hat. Dieser 1877 gegründete Verein hat hier seine Sammlungen und seine wechselnden Ausstellungen kunstgewerblicher Produkte ; in dem anstoßenden, gleichfalls der Polytechnischen Gesellschaft gehörigen Hause (Nr. 37) befindet sich die 1880 gegründete Kunstgewerbeschule.

Gehen wir von hier bis zum Wendepunkt der an dieser Stelle besonders breiten Anlage fort, so sehen wir auf einem wegen seines guten Wassers berühmten Brunnen ein heiteres bukolisches Denkmal (Worte von Heinrich Hoffmann, Modell von N. Zwerger). Ein Satyrkopf spricht die Worte:

Gesegnet soll der Trunk uns sein,
Das Wasser Euch und mir der Wein.


Wenden wir uns hier nach Westen, so sehen wir die Mainzer Landstraße hinaus, Hauptader eines neuen prächtigen Stadtteils; wenden wir uns aber, die Anlage weiter verfolgend, an den Weiher vorbei nach Osten, so bietet auf einem Hügel das Denkmal des Schöpfers dieser Anlage dem Blick sich dar: auf einem Granitpostament die Erzbüste Guiolletts, darunter Erzreliefs mit der Darstellung des Schleifens der Festungswerke und der Anlegung dieser öffentlichen Gärten, nach dem Entwurf von Schmidt von der Launitz 1837 errichtet.

Von hier sehen wir bereits das Opernhaus hervorragen, das Lieblings- und Schmerzenskind von Frankfurt. Das Opernhaus ist 34 Meter hoch und bedeckt 4.000 Geviertmeter Flächengehalt; es kostet 6.425.603 Mark, wovon 800.000 Mark auf den Bauplatz und 520.500 Mark auf das Dekorationshaus kommen. Da die Logenzeichner 857.135 Mark bezahlten, so kostete es der Stadt 5.568.468 Mark. Seine jährliche Ausgabe beträgt etwa 1.200.000 Mark, die Stadt gibt 80.000 Mark jähr-liche Subvention.

Es wurde nach dem Entwurf des Professor Richard Lu-cä in Berlin erbaut seit 1872 und nach dessen 1877 er-folgten Tode vollendet durch Becker und Giesenberg. Es hat reichen plastischen und Gemäldeschmuck und wurde am 20. Oktober 1880 in Gegenwart des Kaisers Wilhelm eröffnet.

Wir unterbrechen hier unsere Promenaden-Wanderung, setzen uns auf die Trambahn, welche am Opernplatz eine Haltestelle hat und fahren auf der Bockenheimer Landstraße durch die Reihe prächtiger Landhäuser nach dem Palmengarten. Der Stamm desselben sind die berühmten herzoglich nassauischen Gewächshäuser in Biebrich. Der Palmengarten wurde 1869 anzulegen begonnen; am 16. März 1871 wurden die Gesellschaftsräume, die Restauration und die große Blumen- und Pflanzenausstellung eröffnet. Am 10. August 1878 brannte das Gesellschaftshaus ab, konnte aber schon am 29. November 1879 prächtiger wieder eröffnet werden. Vor der Fronte des Gesellschaftshauses ist Teppichgärtnerei mit einem hohen Springbrunnen. An die Rückseite des Hauses schließt die große Palmenhalle sich an, aus Glas und Eisen konstruiert und mit Galerien für Blumenausstellungen umgeben. Rechts von dem Hauptgebäude steht der Musikpavillon, links dehnt sich ein See aus, von einer Kettenbrücke überspannt, der Gelegenheit zum Kahnfahren bietet. Im Hintergrund steht auf künstlicher Felsenhöhe ein Schweizer-haus, welches über die ganze Anlage die Übersicht gewährt. Täglich finden zwei Konzerte statt. (Der Eintritt kostet eine Mark.)

Wenn wir bei heller Tageszeit den Palmengarten ver-lassen, so können wir das nahegelegene Panorama in der Corneliusstraße besuchen, eröffnet 1880, in welchem jetzt die Schlacht bei Weißenburg (4. August 1870) von Prof. Braun in München ausgestellt ist. (Eintrittspreis 2 Mark, Sonntags 1 Mark.)

Wir kehren mit der Trambahn nach dem Opernplatz zurück und setzen von hier in östlicher Richtung unsere Wanderung durch die Anlagen fort. Das nächste Denkmal, welches unseren Blicken sich darbietet, ist das von Ludwig Börne, 1877 errichtet, Büste von Prof. Kaupert.

Bald zeigt sich über den Bäumen ein fünfspitziger Turm, der Eschenheimer, 1400 — 1427 erbaut , welcher, seitdem 1864 das feste, davorgelegene Tor ab-gebrochen ist, sich in seiner ganzen Schönheit zeigt. Seine Verhältnisse halten die richtige Mitte ein; er ist so schlank, wie einem Festungsturm geziemt. Das im Stil des Turmes angebaute Treppenhaus ist modern (1863) , denn es war nur ein Eingang vom Balkon nach der Stadtseite zu; dieser Balkon war die Fortsetzung des bedeckten Umgangs der Stadtmauer. Der ganze Turm hat bis zum Knauf 44 m Höhe, seine Mauerstärke nach der Feldseite ist 2 m, nach der Stadtseite 1 ½ m.

An dieser Stelle können wir uns nicht versagen, in die Stadt einzutreten. Wir sehen zunächst die östliche Ecke der Straße eingenommen von Teilen des Senckenbergianum: nach der Bleichstraße blickt das Naturhistorische Museum, nach der Eschenheimer Straße die Bibliothek, jenes 1821 erbaut, 1830 und 1842 erweitert, diese 1866 — 67 neu aufgeführt. Das Senckenbergianum, wie man kurz die Stiftungen, welche Dr. Joh. Christian Senckenberg (geb. 1707, † 1772) am 18. August 1763 machte , nebst ihrer Fortentwickelung bezeichnet, nimmt das ganze Areal zwischen der Bleichstraße, Brönerstraße, Senckenbergstraße, Stiftsstraße und großen Eschenheimerstraße ein. Senckenbergs Stiftungen verfolgten ursprünglich zwei Zwecke: er wollte die fehlende Hospitalkrankenpflege für Bürger durch eine Privatstiftung ersetzen und Apothekern und Chirurgen eine bessere Vor- und Fortbildung ermöglichen (ad augendam rem patriae medicam). So stiftete er ein Krankenhaus für Bürger und Beisassen, welches seit 1871 neu erbaut und 1875 bezogen wurde, einerseits und andererseits einen botanischen Garten, ein chemisches Laboratorium und eine Anatomie. Diese wissenschaftliche Stiftung bezeichnete er als „Medizinisches Institut“ und schenkte ihr seine reichen Sammlungen an Büchern, Naturalien und Instrumenten. Spätere Vermächtnisse von „Stiftsärzten“ förderten zunächst die Bibliothek und fügten dem botanischen Garten den Fonds für unentgeltliche Vorlesungen über diese Wissenschaft hinzu; die Naturaliensammlungen des Stifters gingen über in das Museum der 1817 gegründeten und nach seinem Namen genannten Naturforschenden Gesellschaft, welches besonders durch die Sendungen des Afrikareisenden Eduard Rüppell (geb. 1794, † 1884) weit über das Maß solcher Privatsammlungen erhoben worden ist. Das Laboratorium fand seine zeitgemäße Fortbildung durch den Physikalischen Verein, welcher 1824 sich von der Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft abzweigte. Der ärztliche Verein (seit 1845) verwirklichte die Wünsche, welche Senckenberg hinsichtlich des wissenschaftlichen Zusammenwirkens der Ärzte ausgesprochen hat. Mit der Bibliothek wurden allmählich nicht nur die Büchersammlungen der oben genannten gelehrten Gesellschaften, sondern auch die des 1836 gegründeten Vereins für Geographie und Statistik vereinigt, so dass hier eine reiche Bibliothek für Medizin und für Naturwissenschaften im weitesten Sinne entstanden ist.

(Die Bibliothek ist Montags und Freitags von 11 bis 1 Uhr, Dienstags, Mittwochs, Donnerstags und Samstags von 12 — 1 Uhr geöffnet , das Museum Sonntags und Freitags von 11 — 1. Mittwochs von 2 — 4 Uhr.)

Das andere Eckhaus der Stiftsstraße ist der seit 1803 von dem Bankier Mülhens erbaute Palast, 1848/9 Wohnung des Erzherzogs -Reichsverwesers, seit 1852 Besitz des 1848 gegründeten Bürgervereins, welcher am 1. Januar 1885 1.918 Mitglieder zählte.

Das Lokal des Bürgervereins hat großartige Unterhaltungs-, Spiel- und Speisesäle; im zweiten Stock befinden sich die sieben Lesezimmer, wovon fünf mit mehr als zweihundert (1885: 234) Zeitschriften ausgestattet sind, während eins zu der Auslegung neu erschienener Bücher und eins, mit den nötigen Hilfsbüchern ausgestattet, als Schreibzimmer dient. Ein kleiner Garten hinter dem Hause wird von mächtigen Bäumen beschattet. (Jedes Mitglied hat das Recht, Fremde auf vier Wochen zu unentgeltlichem Eintritt einzuführen.)

Eine kurze Strecke weiter, und wir stehen auf derselben Seite vor dem Fürstlich Thurn- und Taxis'schen Palaste, 1740 von de Opera erbaut. Hier wurde am 5. November 1816 die deutsche Bundesversammlung eröffnet, am 12. Juli 1848 geschlossen; abermals eröffnet am 12. Mai 1851 und abermals geschlossen am 11. Juli 1866.

Von hier wenden wir um, gehen zum Eschenheimer Tor hinaus und setzen in östlicher Richtung unsere Umwanderung der Stadt fort. Hier treffen wir zwei Denkmäler an; zunächst das von Johann Christian Senckenberg, errichtet 1863 gelegentlich des Jubiläums seiner Stiftungen. Er blickt durch die Krögerstraße nach der Mitte des Neubaues des von ihm errichteten Hospitals, Die Bronzebüste, ausgeführt von A. von Nord-heim, ruht auf einem Sockel von Syenit. Weiterhin steht das Denkmal des Geschichtsschreibers von Frankfurt, des Pfarrers Anton Kirchner (geb. 1779, † 1835). Die Bronzebüste ist von Petry modelliert, von G. K. C. v. Kress galvanoplastisch ausgeführt; sie ruht auf einem Sockel von Syenit, in welche Reliefs eingelassen sind. Das Denkmal wurde am 14. Juli 1879 enthüllt.

In Kurzem sind wir am Friedbergertor angelangt. Hier öffnet sich ein weiter Platz vor dem Bethmann'schen Landhause. Die Mitte dieses Platzes nimmt das sogen. Hessen-Denkmal ein, ein Werk Ruhls, 1793 von dem König von Preussen, Friedrich Wilhelm II., zu Ehren der bei Erstürmung dieses Tores am 2. Dezember 1792 gefallenen Hessen errichtet, 1844 von seinem Enkel Friedrich Wilhelm IV. erneuert. In einem achteckigen Anbau des Bethmann'schen Landhauses aber befindet sich die berühmte Dannecker'sche Ariadne und neben ihr andere plastische Werke, darunter ein Abguss von Thorwaldsens Alexanderzug.

(Das Ariadneum geöffnet täglich von 10 — 1 Uhr.)

Treten wir hier wieder , in östlicher Richtung, in die Anlagen ein, so bemerken wir das Denkmal von Simon Moritz von Bethmann, welches am 31. Oktober 1868, seinem 100. Geburtstag, enthüllt wurde († 1826). Das Denkmal, Büste und Reliefs, ist von Schmidt von der Launitz ausgeführt. Von hier, in dem breitesten Teil der Anlagen, der durch einen Weiher mit Springbrunnen verschönert ist , sieht man die Rückseite zweier stattlicher Schulgebäude, der Petersschule (mittlere Bürger-schule), eröffnet 1861, und der Bethmannschule (höhere Bürgerschule), eröffnet 1857.

Weiterhin erblicken wir über den Baumkronen die Front eines langen weißen Gebäudes, welches von 1826 — 29 als Waisenhaus erbaut wurde und jetzt (seit 1876) als Realschule II. Ordnung den Namen Klinger-Schule führt, nach Friedr. Max Klinger, 1752 — 1831.

Wir gehen von hier nach Osten die schöne schattige Allee, wenden uns dann nach Süden, passieren den Ausgang des Allerheiligentors und treten in die Ober-Mainanlage ein, welche den einzigen größeren Wasser-spiegel der gesamten Anlagen, den Recheneigraben, als Überrest des Stadtgrabens enthält. Nicht nur die Ausdehnung seiner Wasserfläche, sondern auch die Anmut seiner hügeligen, mit großer Kunst angelegten und mit seltenen Pflanzen besetzten Umgegend macht ihn zum schönsten Teil der Promenaden.

Eine kurze Strecke weiter nach Süden, und wir stehen auf dem hohen Mainufer am Endpunkte unserer dritten Wanderung.

Eine vierte soll die Stellen aufsuchen, an welchen Goethes Andenken haftet, von der Stätte seiner Geburt bis zu den Gräbern seiner Eltern. Wir werden auf dieser Wanderung noch manche andere historisch wichtige Gebäude zu erwähnen haben. Goethes Geburtshaus (großer Hirschgraben 23) war in fremde Hände gelangt und durchaus modernisiert worden. Es ist das Verdienst Dr. O. Volgers, dasselbe für eine durch seine Bemühungen gestiftete freie Akademie, unter dem Titel: „Freies deutsches Hochstift“ erworben, in den früheren Stand versetzt und topographisch erforscht zu haben (in der Schrift: Goethes Vaterhaus, Frankfurt 1863. 4°). Das Goethehaus soll immer mehr zu einem Museum für Erinnerungen an den Dichter herausgebildet werden. (Eingangsgebühr für Nichtmitglieder zur Besichtigung des Hauses und der Sammlungen 1 Mark.)

Gegenüber dem Goethehause liegt das Ochsenstein'sche (Nr. 18), ebenfalls in altem Zustand erhalten. Es ist den Lesern von „Dichtung und Wahrheit“ wohlbekannt. Gehen wir von hier durch die Goldne Federgasse und die Schüppengasse, so sehen wir hier zunächst an der Ecke das Haus zum Strauß, an einem aufgemalten Strauß kenntlich, jetzt Nebengebäude des Bethmann'schen Geschäftshauses, wo Luther bei seinem Aufenthalt in Frankfurt zu wohnen pflegte. Auf den Kornmarkt gelangt, wenden wir uns nach Norden, wo das Schönemann'sche Haus, das Haus der Eltern von Goethes Braut „Lili“ (Nr. 15) im Wesentlichen noch unverändert steht. Nördlich an das Schönemann'sche Haus stößt die deutsch-reformierte Kirche, 1790 an der Stelle des Stalburgischen Stammhauses erbaut, mit der In-schrift: „Dank dem Herrn“. Gehen wir bis zum Ende des Kornmarkts und biegen wir östlich in die Sandgasse ein, so gelangen wir zur Straße „Unter den Neuen Krämen“ und diese verfolgend zum Liebfrauenberg. Hier sind wir wieder auf historischem Boden. An der Westseite steht das Braunfels. Dieses Haus war 1495 und 1496 Sitz des Reichskammergerichts; hier präsidierte Kaiser Maximilian 1. am 31. Oktober 1495 der ersten Gerichtssitzung; hier wurde am 14. Februar 1496 das erste Urteil der Acht publiziert. In diesem weitläufigen Gebäude wohnten die Kaiser Friedrich III. 1474, Matthias 1612, Ferdinand II. 1619, König Gustav Adolf im November 1631, dann die Kaiser Leopold I. 1658 und Leopold II. 1790. In dem Hof wurde bis zu Ende der dreißiger Jahre dieses Jahrhunderts unter freiem Himmel die Börse abgehalten, welche seitdem ganz andere Räume für ihre Zwecke bedarf. Im Norden des Liebfrauenbergs steht die katholische Liebfrauenkirche, 1322 gestiftet, neben welcher der Durchgang verläuft, den Goethe und seine Spielgenossen zwischen Zeil und Liebfrauenberg so eifrig herbeiwünschten und der fast genau hundert Jahre nach jenem Wunsch erst ausgeführt worden ist (1855). Wir gelangen durch diesen Durchgang zur Zeil, und auf bekannter Straße diese nach Osten verfolgend, zur Schäfergasse. Auf diese öffnet sich der alte Peterskirchhof, seit 1828 außer Gebrauch gesetzt. Hier liegen, etwas nördlich vom Ein-gang, in der Textor'schen Familiengruft, Goethes Eltern begraben, welchen am 25. Mai 1883 Denksteine gesetzt wurden. Die ganze Grabstätte ist in würdiger Weise erneuert. Auf einem freien Platze des Peterskirchhofs, etwas weiter nördlich steht das Denkmal der 1870/1 gefallenen und an ihren Wunden oder an Krankheit im Feld gestorbenen 47 Frankfurter. Das Denkmal ist von Rudolf Eckhard modelliert und von G. von Kress galvanoplastisch ausgeführt. Es wurde am 10. Mai 1878 enthüllt.

Wir nehmen nun eine Droschke am nächsten Halteplatz und lassen uns nach dem vor der Stadt hochgelegenen Friedhof hinaus fahren. Dort durchwandern wir die ausgedehnten, gut gehaltenen Anlagen, sehen den Denkstein manches bedeutenden Mannes, bewundern die Thorwaldsen'schen Bildwerke in der Hollweg-Bethmann'schen Familiengruft und werfen von der Höhe des Gruftenbaus einen letzten Blick auf die zu unseren Füßen ausgedehnte Stadt, von welcher wir hiermit Abschied nehmen.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Frankfurt am Main