FRICKENHAUSEN. UFranken BA Ochsenfurt.

Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1, Mitteldeutschland
Autor: Dehio, Georg (1850-1932), Erscheinungsjahr: 1914
Themenbereiche
FRICKENHAUSEN. UFranken BA Ochsenfurt.

Ortsbild von feinem, traulichem Stimmungsreiz; was wir in der Regel nur aus alten Kupferstichen kennen, zeigt sich hier in unberührter Wirklichkeit. Der kleine Marktflecken bildet ein schmales Rechteck zwischen Mainufer und Weinbergen, einzige Hauptstraße dem Fluß parallel; in der Mitte zu einem Marktplatz erweitert, an jedem Ende ein Tor, ein drittes am Main, Mauern und Türme (rund) vollständig erhalten.

Pfarr-K. Neubau 1514-21, Chor und Msch-Gwb. 1605-16 (vorher Flachdecke). 4jochige Hallenkirche von klaren weiten Verhältnissen. Das Msch.-Gwb. als Tonne konstruiert mit aufgelegtem Rippennetz auf Konsolen mit Renss. Profil und Engelskopf. WEmpore durch alle 3 Schiffe. Portale mit spgot. Astwerkumrahmung. Der sprom. OTurm (A. 13. Jh.) tangiert den Chor des 17. Jh. — Hochaltar 1617, Holz, hoher vielgliedriger Etagenbau mit zahlreichen Statuen; auf der Mensa elegantes Rok.-Tabernakel. Seitenaltäre: nördl. um 1620, südl. um 1650; zwei andere aus Stuckmarmor um 1730 mit Gemälde von J. M. Wolcker. Am Chorbg. großes Kruzifix 17. Jh., interessant ein Sebastian aus M. 16. Jh. — 13 Grabsteine und Epitaphe der Renss. — Außen Ölberg A. 16. Jh., einer der besseren; nicht ein Engel, sondern Gottvater selbst bietet den Kelch.

Rathaus. Spgot. Freitreppe 1480, andere Teile E. 16. Jh. ohne dea spgot. Charakter zu verändern. Auf dem Platz bewegte bar. Mariensäule bez. 1710.

Knabenschule (ehem. Domkapitelshaus), bar. E. 17. Jh. — Domkapitelscher Kellerei 1475 (mit hübscher Kelter von 1753) und mehrere stattliche Wohnhäuser des Barock. — Zahlreiche herrenmäßige Häuser aus 16. und 17. Jh. und vollständige, wenn auch auf halbe Höhe erniedrigte Ringmauer.