Expeditionen der russischen Seefahrer - I. (1799-1814)

Übersicht der sämtlichen von russischen Seefahrern ausgeführten Reisen um die Welt, und der hauptsächlichsten durch sie, sowohl in der Südsee, als auch an den Küsten des Eismeeres, seit den letzten fünfundzwanzig Jahren gemachten Entdeckungen
Autor: Engelhardt, Georg von (1775-1862) russischer Staatsmann, Publizist und Herausgeber, Erscheinungsjahr: 1829
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Russland, Russen, Flotte, Seefahrer, Expeditionen, Entdeckungen, Schifffahrt, Kapitäne, Krusenstern, Russisch-Amerikanische Kompanie, Pelzwaren, Handel, Wissenschaft, Hagemeister, Golownin, Kap Horn, Rikord, Diana, Lasarew, Suworow, Powalischin, Chromtschenko, Etholin, Waßiljew
Der Transport von Proviant, Ammunition und allen zum Bau - und zur Ausrüstung von Schiffen erforderlichen Materialien, nach Kamtschatka und nach den Niederlassungen der Russisch-Amerikanischen Kompagnie auf den Aleutischen Inseln, so wie auf der Nordwestküste von Amerika, wo, Bauholz ausgenommen, keiner von diesen Artikeln zu finden ist, war von jeher mit ungeheuren Schwierigkeiten und Unkosten verknüpft. Es gab kein andres Mittel, jene Etablissements mit diesen zu ihrem Fortkommen durchaus unentbehrlichen Gegenständen zu versehen, als den Landtransport über Jakuzk nach Ochozk, von wo sie dann auf Fahrzeugen der Kompagnie eingeschifft, und nach den Inseln und der Küste von Amerika transportiert wurden. Wenn man erwägt, dass Ochozk von Jakuzk über tausend Werst entfernt ist, dass zwischen beiden Orten kein fahrbarer Weg existiert, dass alles Gepäcke von Pferden getragen werden muss, deren jedes nur ungefähr fünf Pud tragen, und so beladen auf den ungebahnten Wegen nicht mehr als Zwanzig Werst täglich zurücklegen kann, und dass demnach zum Transport der aller unentbehrlichsten Bedürfnisse jährlich über 4.000 Pferde erforderlich sind: so kann man sich einen ungefähren Begriff von den ungeheuren Kosten machen, die dieser Landtransport verursachte, und die den Preis der Waren schon in Ochozk um 500 Prozent und drüber erhöhte *). Hierzu kam noch, dass, um den Transport von Ankertauen und Ankern bewerkstelligen zu können, erstere in Stücke von höchstens sieben bis acht Faden Länge zerhauen werden mussten, die dann in Ochozk wieder zusammen geknüpft wurden; eben so war man genötigt, auch selbst die Anker in Stücken zu transportieren und diese hernach an einander zu schmieden, welches überall, besonders aber hier, bei dem Mangel an geschickten Arbeitern, der Stärke und Dauerhaftigkeit dieser beiden, für die Schifffahrt so wichtigen Artikel höchst nachteilig sein musste. – Nicht weniger misslich war aber auch der Transport von Ochozk aus zur See, wo, durch die unvollkommene Bauart der Schiffe, und die Unwissenheit der meisten ihrer Führer, sehr viele derselben mit ihrer kostbaren Ladung zu Grunde gingen.

*) Zu den wohlfeilsten Zeiten, ward in den Niederlassungen der Kompagnie ein Pud Roggenmehl, welches in den östlichen Provinzen des europäischen Russlands nicht viel über 50 Kopeken kostete, zu 8 Rubel, ein Stof Branntwein (statt ungefähr 1 Rub.) zu 20, ja wohl zuweilen zu 40 und 50 Rubel, Zucker zu 7 Rubel ein Pfund, und andre Bedürfnisse in ähnlichem Verhältnis verkauft. – Krusensterns Reise, B. I. Seite XIII der Einleitung.

Die Russisch-amerikanische Kompagnie hatte zwar verschiedene Maßregeln ergriffen, um wenigstens den Zustand der Schifffahrt in jenen Gegenden zu verbessern: sie hatte einen englischen Schiffsbaumeister in ihre Dienste genommen, der den Bau ihrer Fahrzeuge leiten sollte; sie versorgte ihre Schiffe mit guten Instrumenten und Seekarten, und suchte durch Austeilung verschiedener in die Schifffahrtskunde einschlagender Bücher, nützliche Kenntnisse unter den Befehlshabern ihrer Schiffe zu verbreiten. Allein immer standen jene fast unübersteiglichen Hindernisse und der ungeheure Kostenaufwand dem Emporkommen ihrer Unternehmungen im Wege.

Schon im Jahr 1799 hatte der Kapitänleutnant (jetzt Kontre-Admiral) von Krusenstern der Regierung ein auf genaue praktische Kenntnis der Umstände gegründetes Memoire übergeben, in welchem er die großen Vorteile auseinander setzte, welche daraus entspringen müssten, wenn der bisherige Passiv-Handel der Russisch-Amerikanischen Kompagnie mit Pelzwaren, in einen Aktiv-Handel verwandelt würde. Als Hauptmittel hierzu schlug er vor, fürs erste zwei Schiffe, mit allen zum Schiffbau erforderlichen Materialien beladen, von Kronstadt aus, grade nach den Niederlassungen der Kompagnie zu schicken, und durch Wiederholung solcher Sendungen nach und nach den Schiffbau und die Schifffahrt daselbst so zu vervollkommnen, dass die Kompagnie ihre Waren auf eignen Fahrzeugen nach Kanton verschiffen, und von dort chinesische Waren nach Europa bringen könne, von wo die Rückfracht dann wieder aus solchen Gegenständen bestehen solle, die in jenen Gegenden notwendig und nützlich sind. So einleuchtend die Möglichkeit der Ausführung und die Vorteile dieses Planes waren, so fand er dennoch nicht eher Eingang als nach der Thronbesteigung des Kaisers Alexander, wo, durch die einsichtsvolle Teilnahme des damaligen Seeministers Admirals Mordwinow, und die Unterstützung des Kommerzministers (nachmaligen Reichskanzlers) Grafen Rumänzow, ein Unternehmen zu Stande kam, das schon seiner Neuheit wegen großen Widerspruch und viele Hindernisse finden musste. Kaiser Alexander billigte vollkommen den Plan des Herrn von Krusenstern, und – was wohl ganz natürlich war – übertrug ihm selbst die Ausrüstung und Leitung zweier aus Kronstadt nach der Nordwestküste von Amerika abzufertigenden Fahrzeuge, Nadeshda und Newa *), welche am 7ten August 1805 absegelten.

*) Die Newa kommandierte unter dem Hrn. von Krusenstern der Kapitänleutnant Lißànskoj.

So kam die erste Reise der Russen um die Welt zu Stande, die kaum seit hundert Jahren erst Seefahrer waren, und deren weiteste Fahrt sich noch nicht bis zu den Wendekreisen erstreckt hatte. Diese Reise, von dem 60 Grade nördlicher Breite der einen Hemisphäre hinab, bis zu dem nämlichen Grade südlicher Breite der andern hinauf, ward im Laufe von drei Jahren, mit dem glücklichsten Erfolge vollendet, und hat die wichtigsten Resultate, nicht nur für den Handel, sondern auch für die Wissenschaften gehabt, da nach dem ausdrücklichen Willen des Kaisers, mehrere ausgezeichnete Gelehrte die Expedition begleiteten *).

Die vornehmsten geographischen **) Resultate dieser Reise bestehen in folgendem:

*) Horner als Astronom, Tilesius und Langsdorf als Naturforscher, Espenberg und Laband als Ärzte.
**) Auf diese nur beschränkt sich der gegenwärtige Aufsatz.


Auf der Nadeshda sind außer einer gefährlichen Gruppe von Felsen in der Kette der Kurilischen Inseln, keine neue Entdeckungen gemacht worden. Dahingegen aber sind in den Jahren 1804 und 1805 mehrere wichtige hydrographische Arbeiten zu Stande gekommen, nämlich:

a. Eine sehr detaillierte Aufnahme der Süd- und Südwest-Küste von Japan, und der in Jahrhunderten nicht befahrenen Straße Van Diemen.

b. Eine Menge nautischer und astronomischer Beobachtungen, welche während des sechsmonatlichen Aufenthalts der Nadeshda in Nangasacki (wohin sie den als Russisch-Kaiserlichen Ambassadeur nach Japan bestimmten Kammerherren Räsanow brachte) angestellt sind, und unter welchen besonders die mit großer Genauigkeit, aus mehr als tausend Mondslängen abgeleitete geographische Lage jenes Hafens, bemerkt zu werden verdient.

c. Eine genaue und ununterbrochene Aufnahme der Nordwestküste von Japan bis zur Straße Sangar, der ganzen Westküste der Insel Jesso, so wie der Süd-Ost und Nordwest-Küste von Sachalin bis zur Mündung des Amur Flusses. Letztere umfasst eine Strecke von mehr als 1.250 englischen Meilen, von welchen nur ein geringer Teil (im Jahr 1645 durch die Kapitäne Breskes und Shape) das Übrige aber noch von keinem früheren Seefahrer untersucht war. *)

*) Dies bezieht sich vorzüglich auf die Küsten Sachalins; die West-Küste von Jesso war zwar von dem Kapitän Broughton früher gesehen, aber nicht speziell untersucht.

d. Eine detaillierte Aufnahme der nördlichen Kurilischen Inseln, die bis dahin selbst auf den neuesten russischen Karten nur sehr unvollständig verzeichnet waren.

e. Der Kapitän Lißänskoj machte ein paar für die Sicherheit der Schifffahrt auf dem Südmeere sehr wesentliche Entdeckungen, nämlich: eine bis dahin völlig unbekannte Insel, an der er auf seiner Fahrt von den Sandwich-Inseln nach China strandete, und nur mit Mühe ein Schiff vom Untergang rettete. Diese Sandbank, welcher Herr von Lißänskoj seinen eigenen Nahmen beilegte, liegt in 26° 3’ nördlicher Breite und 186° 18’ östlicher Länge. –

f. Desgleichen entdeckte er einige Tage später ein gefährliches Felsenriff in 22° 15’ N und 184° 25’ O.

Eine Beschreibung dieser in jeder Hinsicht merkwürdigen Reise, von dem Herrn von Krusenstern, erschien in den Jahren 1810 bis 1812 zugleich in russischer und deutscher Sprache, in drei Bänden, nebst einem Atlas. Sie ward auf Kaiserliche Kosten gedruckt und nachher in mehrere Sprachen übersetzt. – Außerdem haben auch der Kapitain Lißänskoj und der Herr von Langsdorf, eigne Beschreibungen dieser Reise heraus gegeben.

Der glückliche Erfolg dieses ersten Versuchs, die Niederlassungen der Russisch-Amerikanischen Kompagnie unmittelbar auf dem Wege um des Kap Horn zu besuchen, bestimmte sowohl die Regierung, als auch die Kompagnie, gleich nach der Rückkehr des Hrn. von Krusenstern, zwei neue Expeditionen auszurüsten, deren Hauptbestimmung es war, Ochozk, Kamtschatka und die Kolonien mit Lebensmitteln, Ammunition und den dort fehlenden Schifffahrtsbedürfnissen zu versehen.

Die erste derselben, für Rechnung der Kompagnie ausgerüstete, ging gleich im Jahr 1807, unter der Leitung des Lieutenants Hagemeister ab, und gelangte glücklich an den Ort ihrer Bestimmung; durch den unterdessen mit England ausgebrochenen Krieg aber, ward die Rückkehr des Schiffes unmöglich; dieses blieb in Kamtschatka und die Mannschaft kehrte zu Lande nach Petersburg zurück.

Die zweite Expedition, von Seiten der Regierung, erfolgte im Jahr 1807, wo die Admiralität den Leutnant (jetzt General-Intendant der Flotte) Golownin auf der Korvette Diana von 24 Kanonen, nach der Südsee abfertigte. Das Schiff war gleichfalls mit Vorräten aller Art für Ochozk und Kamtschatka geladen; nächstdem aber waren dem Leutnant Golownin verschiedene wichtige hydrographische Arbeiten in jenen Gewässern aufgetragen, die ihn mehrere Jahre hindurch daselbst beschäftigen sollten. Da die Abfertigung durch mancherlei Umstände, ziemlich spät im Jahr erfolgte, so zog der Hr. von Golownin vor, seinen Weg, statt um das Kap Horn, um das Vorgebirge der guten Hoffnung zu nehmen, wo er aber von dem englischen Admiral, auf die soeben erhaltene Nachricht über den zwischen Russland und England ausgebrochenen Krieg, angehalten ward. Erst nach Verlauf eines Jahres gelang es ihm, durch ein höchst merkwürdiges Wagestück *), das Kap zu verlassen und seinen Weg nach Kamtschatka fortzusetzen. Hier erhielt er von der Admiralität den Befehl, die südlichen Kurilischen und die Schantar Inseln aufzunehmen. Während dieser Aufnahme war es, dass er im Jahr 1811, auf der Insel Kunaschir (die südlichste der Kurilen) von den Japanern ans Land gelockt und nebst zwei Offizieren und sechs Mann verräterisch gefangen genommen wurde. Seine Schicksale in Japan und seine Befreiung im Jahr 1813 durch den Kapitän Rikord, der als ältester Lieutenant nach ihm das Kommando des Schiffes übernahm, sind von beiden beschrieben, in alle Sprachen übersetzt und folglich dem Publikum hinlänglich bekannt. „Der Herr von Golownin kehrte erst im Jahr 1814 nach Petersburg zurück; ein Schiff die Diana aber, blieb in Kamtschatka. Die geographischen Resultate dieser Expedition, welche durch die unglücklichen Ereignisse auf der Insel Kunaschir, sieben Jahre gedauert hatte, beschränken sich (außer den höchst interessanten Details über Japan) nur auf die Aufnahme der südlichen Kurilen, die mit einer Ausführlichkeit und Genauigkeit gemacht sind, wie man sie nur von einem so kenntnisreichen und tätigen Offizier erwarten konnte. – Die Beschreibung dieser Reise in russischer Sprache, ist in drei Bänden heraus gegeben, von denen der letzte besonders die geographischen Arbeiten auf den Kurilen enthält.

*) Der auf dem Kap stationierte englische Admiral Barty hielt nicht nur den Hrn. von Golownin dort an, sondern setzte ihn durch sein übriges Verfahren in die äußerste Verlegenheit, indem er ihm weder Geld für Rechnung der russischen Regierung, auf sein Kreditiv, vorstrecken, noch auch ihm erlauben wollte, einen Teil seiner Ladung zu Gelde zu machen, um damit Lebensmittel und andre Bedürfnisse für sein Schiffsvolk anzuschaffen, so dass er sich in der größten Verlegenheit und Not befand. Nachdem er beinahe ein Jahr in dieser peinlichen Lage verbracht, und vergeblich alles aufgeboten hatte um den Admiral zu einer Sinnes-Änderung zu bewegen, fasste er endlich den verzweifelten Entschluss, sich selbst zu befreien. Die Ausführung dieses Vorhabens war mit fast unüberwindlichen Hindernissen verknüpft: ein Schiff lag in dem hintersten Winkel des Hafens, mit zwei Ankern fest, in einer Entfernung von nicht mehr als hundert Faden von dem Admiralschiffe, und umgeben von mehreren englischen Transportschiffen, zwischen denen er durchpassieren musste um aus dem Hafen zu kommen; alle Segel waren abgenommen und in den Schiffsraum gebracht, die Bramstangen herunter gelassen usw., kurz es war ihm fast jede Möglichkeit benommen, mit dem beinahe ganz abgetakelten Schiffe in See gehen zu können. Trotz allen diesen, von Seiten der Engländer getroffenen Verfügungen, gelang es der Beharrlichkeit, Klugheit und Kühnheit Golownins dennoch, das Unmögliche möglich zu machen. Nachdem er während einer geraumen Zeit sich und die ganze Mannschaft auf die halbe tägliche Portion gesetzt und dadurch einigen Vorrat an Lebensmitteln angesammelt hatte, deren sonstige Anschaffung leicht hätte Verdacht erregen können, kappte er endlich in einer finsteren stürmischen Nacht die Anker, zog ein paar kleine untere Segel auf, und ging bei einem heftigen, aber zum Auslaufen ziemlich günstigen Winde, in tiefer Stille an dem Admirals-Schiffe unbemerkt vorbei, kam glücklich zwischen den übrigen Fahrzeugen durch und als man seine Entfernung gewahr ward, befand er sich schon auf der offenen Reede, hatte in der kurzen Zeit, mit unbegreiflicher Geschwindigkeit alles Takelwerk in Ordnung gebracht und die Segel aufgespannt, so dass die ihm nachgeschickten Fahrzeuge ihn vergeblich einzuholen versuchten.

Gleich nach Beendigung des Krieges begann der so glücklich eingeleitete, und in seinen Folgen als sehr vorteilhaft bewährte, unmittelbare Verkehr mit den Niederlassungen der Russisch-Amerikanischen Kompagnie wieder, und seit dem Jahr 1815 bis jetzt, sind fast alljährlich Schiffe mit reichen Ladungen dahin abgefertigt und eben so wieder zurück gekehrt. Diese Absendungen sind nun schon so gewöhnlich geworden, dass sie kaum mehr die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich ziehen. Überhaupt sind seit dem Jahr 1803 bis jetzt (1827) fünfundzwanzig Expeditionen von Kronstadt in die Südsee und nach unsern Kolonien abgegangen, von denen keine einzige verunglückt ist. Unter der Zahl dieser Expeditionen sind mehrere für Rechnung der Kompagnie unternommen; obgleich diese eigentlich bloß einen merkantilischen Zweck hatten, und es demnach Pflicht der sie (nach dem ursprünglichen Plane des Herrn von Krusenstern) kommandierenden Offiziere der Kaiserlichen Marine war, den kürzesten Weg zu nehmen und keine Zeit zu wissenschaftlichen Untersuchungen zu verwenden, so sind dennoch dabei mehrere für die Hydrographie der Südsee nicht unwichtige Beobachtungen und Entdeckungen gemacht worden.

Im Jahr 1814, entdeckte der Lieutenant (jetzt Kapitän vom ersten Range) Lasarew auf einen Schiffe der Kompagnie in 15° 20’ südlicher Breite und 196° 50’ östlicher Länge von Greenwich, eine Gruppe Inseln der er den Namen seines Schiffes, Suworow, beilegte. – Der Lieutenant Ponasidin entdeckte, gleichfalls auf dem der Kompagnie gehörigen Schiffe Borodino, im Jahr 1821, in 25° 26’ nördlicher Breite und 151° 15’ östlicher Länge, eine Inselgruppe die er nach seinem Schiffe benannte. – Der Lieutenant Powalischin, der im Jahr 1820 aus Kamtschatka nach Manilla abgeschickt war, fand auf seiner Rückreise (1821) in 30° 31’ 45“ nördlicher Breite und 140° 24’ 20“ westlicher Länge, eine Insel, der er den Namen St. Peter beilegte, und die aller Wahrscheinlichkeit nach, ein Jahr früher schon von dem Lieutenant Ponasidin gesehen war. Derselbe Offizier hat, auf einer ähnlichen Fahrt im Jahr 1815, die längst von den Karten verschwundene Insel Santa Rosa aufgefunden, die selbst Espinosa in seiner Karte der Südsee nicht aufgenommen hat. Sie liegt nach seinen Beobachtungen in 18° 31’ nördlicher Breite und 114° 04’ östlicher Länge. – Außerdem sind durch die häufigen Besuche und den Aufenthalt unserer gebildeten See-Offiziere in den Niederlassungen der Kompagnie, mehrere Teile der Nordwestküste von Amerika mit großer Genauigkeit aufgenommen worden, worin sich besonders der Kapitän Hagemeister, die Mitschmänner Chromtschenko und Etholin und der Steuermann Waßiljew ausgezeichnet haben. – Dass übrigens diese Reisen unsern Offizieren und Matrosen als praktisches Bildungsmittel zum Seedienst, von dem wesentlichsten Nutzen geworden sind, braucht wohl kaum bemerkt zu werden.

Alexander I. Zar von Russland

Alexander I. Zar von Russland

An der Neva mit Blick auf den Winter-Palast

An der Neva mit Blick auf den Winter-Palast