Die Kanäle

Der mangelhafte Zustand der Straßen und der Beförderungsmittel waren ein gewaltiges Hindernis für Handel und Industrie, das mit besonderer Schwere in dem Augenblick empfunden wurde, in dem die Fabrikation Kohlen in großer Menge benötigte, also auf wohlfeile und bequeme Transporte rechnen musste.

Es ist das Verdienst des Herzogs von Bridgewater, dieser Notwendigkeit gegenüber den richtigen Weg durch die Anlage von Wasserstraßen gefunden zu haben. Er ließ 1759 von James Brindley den berühmten Kanal anlegen, der Worsley mit Manchester verbindet und seinen Namen trägt. Er ist nur 11 Meilen lang, seine Konstruktion begegnete aber großen technischen Schwierigkeiten, die der kühne Erbauer durch Tunnellierungen und den Aquädukt über den Irwell besiegte. Nach der Vollendung dieses Meisterwerks begann der Herzog 1762 den Bau des Kanals zur Verbindung von Manchester mit Liverpool, der durch den Anstich eines großen Sumpfes auf ganz außergewöhnliche Hindernisse stieß.


Der Herzog ließ in seinem Eifer nicht nach, und da seine Mittel sich zu erschöpfen drohten, so beschränkte er seine persönlichen Ausgaben zeitweilig auf 400 Pfund Sterling im Jahr, alles, was er besaß, dem großen Zwecke seines Lebens widmend. Beide Kanäle waren vollendet, als der Herzog erst 36 Jahre alt war. Er ist durch seinen Eifer und durch seine Tatkraft der Anreger des Baues von Wasserstraßen geworden, denn nachdem er das Beispiel gegeben hatte, entstand ein Kanal nach dem anderen. Brindley nahm sofort den Great-Junction-Kanal in Angriff, 1768 begann die Verbindung von Forth und Clyde, die 1790 beendet war; weitere Kanäle brachten ein Netz der Binnenschifffahrt zustande, das für die Industrie von der größten Bedeutung geworden ist.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches England im 18. Jahrhundert