Einundzwanzigstes Kapitel. - Verstoßung und Flucht. - Ekkehard war noch lang’ in der Gartenlaube gesessen, dann war er hinausgerannt in die Nacht. Er wußte nicht, wohin der Gang gehen sollte. ...

Ekkehard war noch lang’ in der Gartenlaube gesessen, dann war er hinausgerannt in die Nacht. Er wußte nicht, wohin der Gang gehen sollte. Des Morgens fand er sich auf dem Fels Hohenkrähen, der ragte in stiller Einsamkeit seit der Waldfrau Abzug. Die Trümmer des ausgebrannten Hauses lagen verwirrt übereinander; wo einst die Wohnstube, stand noch der Römerstein mit dem Mithras, Farrenkraut und Riedgras war darübergerankt, eine Blindschleiche lief züngelnd an dem wettergedunkelten Götterbild hinauf.

Ekkehard fuhr in hellem Hohn zusammen: „Die Kapelle der heiligen Hadwig!“ rief er und schlug sich mit der Faust an die Brust, „so muß sie sein!“ Er stieß den Römerstein um und stieg auf die Felskuppe; dort warf er sich nieder und preßte die Stirn ins kühle Erdreich, das einst Frau Hadwigs Fuß berührt. Lange blieb er dort; als die Sonne in der Mittagshöhe herunterbrannte, lag er noch oben und – schlief.


Vor Abend kam er auf den Hohentwiel zurück, heiß, verstört, unsicheren Ganges. Grashalme hafteten wirr in dem härenen Geweb’ seiner Kutte. Die Leute der Burg wichen scheu vor ihm zurück, wie vor einem, dem des Unglücks Finger ein Zeichen auf die Stirn geschrieben. Sonst pflegten sie ihm entgegenzugehen und baten um seinen Segen.

Die Herzogin hatte sein Fortsein wahrgenommen, aber nicht nach ihm gefragt. Er ging in seine Turmstube hinauf; er griff ein Pergament, als ob er lesen wolle. Es war Gunzos Schrift wider ihn. „Gern würde ich Euch ermahnen, ihm die Hilfe heilender Arzneien angedeihen zu lassen, aber ich fürchte, seine Krankheit ist zu tief eingewurzelt“, las er drin. Er lachte. Die gewölbte Decke gab einen Widerhall, da sprang er auf, als wollt’ er erspähen, wer gelacht. Dann trat er ans Fenster und schaute in die Tiefe; es ging weit, weit hinab. Ein Schwindel wollte ihn fassen, da wich er zurück.

Des alten Thieto Fläschlein stand bei den Büchern, das machte ihn wehmütig. Er gedachte des Blinden. Frauendienst ist ein schlimm Ding für den, der gerecht bleiben will, hatte der einst zu ihm gesprochen, wie er Abschied nahm.

Er riß das Siegel von dem Fläschlein und goß sich das Jordanwasser übers Haupt und netzte die Augen. Es war zu spät. Auch die Flut heiliger Ströme löscht die Glut des Herzens nicht; nur dem, der sich hinunterstürzt, um nimmer aufzutauchen ... Doch kam ein Anflug von Ruhe über ihn. „Ich will beten!“ sprach er, „es ist eine Versuchung.“ Er warf sich auf die Knie, aber bald war’s ihm, als schwirrten die Tauben um sein Haupt, wie damals, als er zuerst die Turmstube betrat, aber sie hatten itzt grinsende Gesichter und einen höhnischen Zug um die Schnäbel.

Er stand auf und ging langsam die Wendeltreppe hinunter zur Burgkapelle. Der Altar drunten war Zeuge frommer Andacht an manchem guten Tag. In der Kapelle war’s wie ehedem, dunkel und still. Sechs schwere Säulen mit würfelförmigem laubwerkverziertem Knauf trugen die niedere Wölbung; ein feiner Streif Tageslicht fiel durchs schmale Fenster herein. Die Tiefe der Nische, wo der Altar stund, war schwach erleuchtet; nur der Goldgrund um das Mosaikbild des Erlösers glänzte in mattem Flimmern. Griechische Künstler hatten die Formen ihrer Kirchenausschmückung einst auf den deutschen Fels getragen: in weißem wallendem Gewand, goldroten Schein ums Haupt, hob sich des Heilands hagere Gestalt, die Finger der Rechten segnend ausgestreckt.

Ekkehard neigte sich vor den Stufen des Altars; seine Stirn ruhte auf den Steinplatten – so blieb er, in sich versunken. „Der du die Leiden der Welt auf dich genommen, laß ausgehn einen Strahl der Gnade auf mich Unwürdigen!“ Er hob den Blick und schaute starr hinauf, als müsse das ernste Gebild’ aus der Wand niedersteigen und ihm die Hand reichen. „Ich liege vor dir, wie Petrus vom Seesturm umbraust, die Wellen tragen mich nicht, Herr, rette mich! Rette mich wie jenen, da du über die Sturmflut wandelnd ihm die Hand gereicht und gesprochen: ›Kleingläubiger, warum Zweifelst du?‹“

Aber es geschah kein Zeichen.

Ekkehards Denken war zerrüttet.

Es rauschte durch die Kapelle wie Frauengewand. Er hörte nichts.

Frau Hadwig war heruntergestiegen, eine seltsame Anwandlung trieb sie. Seit sie dem Mönch gram geworden, stand das Bild ihres alten seligen Ehgemahls öfter vor ihrer Seele denn ehedem. Natürlich. Wenn sich dieser niederlegt, muß sich jener heben. Das neuerliche Lesen im Virgilius hatte auch dazu beigetragen; es war so mannigfach vom Gedächtnis an Sichäus die Rede.

Morgen neute sich der Todestag Herrn Burkhards. In der Kapelle lag der alte Herzog mit Schild und Lanze begraben. Eine rohe Platte deckte sein Grab seitwärts vom Altar. Matt brannte die ewige Lampe drüber. Ein Sarkophag aus grauem Sandstein stand dabei, unförmliche kleine Halbsäulen mit jonisch gewundenem Knauf waren an den Ecken angefügt; sie ruhten auf fratzenhaften Tiergestalten. Den Steinsarg hatte Frau Hadwig einst für sich selber anfertigen lassen. Jeweils an des Herzogs Gedächtnistag ließ sie ihn mit Korn und Früchten gefüllt hinauftragen und verteilte seinen Inhalt den Armen – die Mittel zum Leben aus der Ruhstatt der Toten: es war ein frommer Brauch so242.

Sie wollte heute an ihres Gatten Grab beten. Des Ortes Halbdunkel deckte den knieenden Ekkehard. Sie sah ihn nicht.

Da schreckte sie auf aus ihrer Andacht. Halblaut, aber schneidig schlug ein Lachen an ihr Ohr, sie kannte die Stimme. Ekkehard hatte sich erhoben, er sprach itzt die Worte des Psalms: „Beschirme mich, o Herr, unter dem Schatten deiner Flügel, beschirme mich vor dem Antlitz der Gottlosen, die mich plagen. Meine Feinde haben meine Seele umgeben; ihr Herz ist mir verschlossen, ihr Mund hat Hochmut geredet.“ Er sprach’s mit bösem Tone. Das war kein Beten mehr.

Frau Hadwig neigte sich zum Sarkophag. Sie hätte gern einen zweiten drauf getürmt, daß er sie verberge vor Ekkehards Blick. Sie wünschte kein Alleinsein mehr. Ihr Herz schlug ruhig.

Er ging zur Pforte.

Da plötzlich wandte er sich; die ewige Lampe schwebte leise über Frau Hadwigs Haupt hin und her, das schwebende Dämmerlicht hatte sein Aug’ getroffen ... mit einem Sprung, mächtiger als der, den der heilige Bernhard in späteren Tagen durch den Dom zu Speier tat, da ihm das Marienbild gewinkt, stand er vor der Herzogin. Er schaute sie lang’ und durchbohrend an. Sie erhob sich vom Boden, mit der Rechten den Rand des Steinsarges fassend, stand sie ihm gegenüber, an seidener Schnur wiegte sich die ewige Lampe über ihrem Haupt.

„Glückselig sind die Toten, man betet für sie!“ brach Ekkehard das Schweigen.

Frau Hadwig erwiderte nichts243.

„Betet Ihr auch für mich, wenn ich tot bin?“ fuhr er fort. „O, Ihr sollt nicht für mich beten! ... einen Pokal laßt Euch aus meinem Schädel machen, und wenn Ihr wieder einen Pörtner holt aus dem Kloster des heiligen Gallus, so müßt Ihr ihm den Willkommtrunk draus reichen – ich lass’ ihn grüßen! Dürft auch selber Eure Lippen dran setzen, er springt nicht. Aber das Stirnband müßt Ihr dabei ums Haupt tragen und die Rose drin ...“

„Ekkehard!“ sprach die Herzogin, – „Ihr frevelt!“

Er fuhr mit der Rechten an die Stirn: „O!“ sprach er wehmütig – „o ja! ... der Rhein frevelt auch: sie haben ihm mit riesigen Felsen den Lauf verbaut, aber er hat sie durchnagt und braust drüber weg in Schaum und Sturz und Vernichtung, Glück auf, du freier Jugendmut! ... Und Gott frevelt auch, denn er hat den Rhein werden lassen und den hohen Twiel und die Herzogin von Schwaben und die Tonsur auf meinem Haupt.“

Der Herzogin begann es zu grausen. Solchen Ausbruch zurückgepreßten Gefühles hatte sie nicht erwartet. Aber es war zu spät. Sie blieb gleichgültig.

„Ihr seid krank!“ sprach sie.

„Krank?“ sprach er – „es ist nur eine Vergeltung. Vor Jahr und Tag am Pfingstfest, da es noch keinen hohen Twiel für mich gab, hab’ ich beim festlichen Umgang aus unserer Klosterkirche den Sarg des heiligen Gallus getragen, da hat sich ein Weib vor mir niedergeworfen: ›Steh auf!‹ hab’ ich ihr zugerufen, aber sie blieb liegen im Staub; ›schreit’ über mich, Priester, mit deinem Heiltum, daß ich gesunde!‹ sprach sie, und mein Fuß ging über sie hinweg244. Sie hat am Herzweh gelitten, die Frau. Jetzt ist’s umgekehrt ...“

Tränen unterbrachen seine Stimme. Er konnte nicht weiter sprechen. Er warf sich zu Frau Hadwigs Füßen und umschlang den Saum ihres Gewandes. Der ganze Mensch zitterte.

Frau Hadwig wurde mild, mild gegen ihren Willen, als zucke es vom Saum des Gewandes zu ihr herauf von unsäglichem Herzeleid.

„Steht auf“, sprach sie, „und denkt an anderes. Ihr seid uns noch eine Geschichte schuldig. Verwindet’s!“

Da lachte Ekkehard in seinen Tränen.

„Eine Geschichte“, rief er – „o, eine Geschichte! Aber nicht erzählen ... kommt, laßt sie uns tun, die Geschichte! Droben von des Turmes Zinnen schaut sich’s so weit in die Lande und so tief hinunter, so süß und tief und lockend, was hat die Herzogsburg uns zu halten? Keiner braucht mehr zu zählen als drei, der hinunter will ... und wir schweben und gleiten in den Tod, dann bin ich kein Mönch mehr und darf den Arm schlingen um Euch –“

Er schlug mit der Faust auf Herrn Burkhards Grab: – „Und der da unten schläft, soll mir’s nicht wehren! Wenn er kommt, der Alte: ich lass’ Euch nicht, und wir schweben wieder zum Turm empor und sitzen, wo wir saßen, und lesen den Virgil zu Ende, und Ihr müßt die Rose im Stirnband tragen, als wär’ nichts geschehen ... Dem Herzog schließen wir’s Tor zu und über alle böse Zungen lachen wir, und die Menschen sprechen dann, wenn sie am Winterofen sitzen: ›Das ist eine schöne Geschichte vom treuen Ekkehard, der hat den Kaiser Ermanrich erschlagen, da er die Harlungen aufhing, und dann ist er mit seinem weißen Stab vor Frau Venus Berg gesessen, viel hundert Jahr und hat gemeint, er wolle bis zum Jüngsten Tag die Leute warnen, die zum Berg wallen245; aber hernachmals ist’s ihm langweilig worden, und er ging durch und ward ein Mönch in Sankt Gallen und fiel sich zu Tode, und jetzt sitzt er bei einer blassen Frau und liest Virgil, und es klingt mitternächtig durchs Hegau: „Den unsäglichen Schmerz zu erneuen, gebeutst du, o Königin, mir!“ und sie muß ihn küssen, ob sie will oder nicht – der Tod holt nach, was das Leben versäumt!‹“

Er hatte gesprochen mit irrem Blick. Jetzt brach er zusammen in leisem Weinen. Frau Hadwig war unbewegt gestanden, es war, als ob ein Flimmer von Mitleid ihr kaltes Aug’ durchleuchte, sie beugte sich nieder.

„Ekkehard!“ sprach sie, „Ihr sollt nicht vom Tod sprechen. Das ist Wahnsinn. Wir leben, Ihr und ich ...“

Er bewegte sich nicht. Da legte sich ihre Hand leicht über das fieberheiße Haupt. Es strömte und flutete durch sein Gehirn. Er sprang auf.

„Ihr habt recht!“ rief er, „wir leben. Ihr und ich!“ Tanzende Nacht legte sich um seinen Blick; er tat einen Schritt vor, seine Arme schlangen sich um das stolze Frauenbild, wütend preßte er sie an sich, sein Kuß flammte auf ihre Lippen, ungehört verklang der Widerspruch.

Er hob sie hoch gegen den Altar, als wäre sie ein Weihgeschenk, das er darbringen wollte: „Was hältst du die goldglänzenden Finger so ruhig und segnest uns nicht?“ rief er zum düster ernsten Mosaikbild hinauf ...

Die Herzogin war zusammengeschrocken wie ein wundes Reh; – ein Augenblick, da ballte und bäumte sich alles in ihr von gekränktem Stolz; sie stieß den Rasenden mit starker Hand vor die Stirn und entstrickte sich seinem Arm.

Noch hielt er ihre Hüfte umschlungen, da tat sich die Pforte der Kirche auf; ein greller Strahl Tageslicht drang ins Düster – sie waren nicht mehr allein.

Rudimann, der Kellermeister von Reichenau, trat über die Schwelle, Gestalten erschienen im Grunde des Burghofs.

Die Herzogin war entfärbt in Scham und Zorn, eine Flechte ihres dunkeln Haupthaars wallte aufgelöst über den Nacken.

„Entschuldigt“, sprach der Mann von Reichenau mit grinsend höflichem Ausdruck, „meine Augen haben nichts geschaut!“

Da rang Frau Hadwig sich von Ekkehard los. „Doch – und doch – und doch! Einen Wahnsinnigen habt Ihr geschaut, der sich und Gott vergessen ... Es wär’ mir leid um Eure Augen, ich müßte sie ausstechen lassen, wenn sie nichts erschaut ...“

Es war eine unsäglich kalte Hoheit, mit der sie’s dem Betroffenen entgegenrief.

Da erklärte sich Rudimann den seltsamen Vorgang.

„Ich habe vergessen“, sprach er mit Hohn, „daß dort einer von denen steht, auf die weise Männer das Wort des heiligen Hieronymus gezogen: ›Ihr Gebaren ziemt sich mehr für einen Stutzer und Bräutigam denn für einen Geweihten des Herrn.‹“

Ekkehard stand an eine Säule gelehnt, die Arme in die Luft erhoben wie Odysseus, da er den Schatten seiner Mutter umfahen wollte; Rudimanns Wort riß ihn aus dem Fiebertraum. „Wer tritt zwischen mich und sie?“ rief er drohend. Aber Rudimann klopfte ihm mit unverschämter Vertraulichkeit auf die Schulter: „Beruhigt Euch, guter Freund, wir haben nur ein Brieflein an Euch abzugeben, der heilige Gallus kann seinen weisesten Schüler nicht länger draußen lassen in der wankenden, schwankenden Welt, Ihr seid heimgerufen! – Vergeßt den Stock nicht, mit dem Ihr die Mitbrüder mißhandelt, die im Herbst gern einen Kuß pflücken, keuscher Sittenrichter!“ flüsterte er ihm ins Ohr.

Ekkehard trat zurück. Sehnsucht, Wut der Trennung, glühend Verlangen und daraufgegossener Hohn stürmten in ihm; er rannte auf Frau Hadwig, aber schon füllte sich die Kapelle. Der Abt von Reichenau war selber gekommen, die Freude von Ekkehards Heimrufung zu erleben. „Es wird schwer halten, daß wir ihn losbekommen“, hatte er zum Kellermeister gesagt. Es ward leicht. Mönche und Gefolgsleute traten mit ein.

„Sacrilegium!“ rief ihnen Rudimann entgegen, „er hat vor dem Altar die buhlerische Hand zu seiner Gebieterin erhoben!“

Da schäumte Ekkehard auf. Der Herzens heiligst Geheimnis von frecher Roheit entweiht, eine Perle vor die Schweine geworfen ... er riß die ewige Lampe herunter, wie eine Schleuder schwang er das eherne Gefäß; das Licht darin erlosch – ein dumpfer Schrei hallte auf, der Kellermeister lag blutigen Hauptes auf den Steinplatten, die Lampe klirrte neben ihm ... Ringen, Zerren, wilde Verwirrung ... es ging mit Ekkehard zu Ende.

Sie hatten ihn überwältigt; den Gürtel der Kutte rissen sie ihm ab und banden ihn. Da stand er, die jugendschöne Gestalt, jetzt ein Bild des Jammers, dem flügellahmen Adler gleich. Einen matten, traurigen, fragenden Blick ließ er zur Herzogin hinübergleiten ... die wandte sich ab.

„Tut, was Eures Amtes ist!“ sprach sie zum Abt und schritt durch die Reihen.

Eine Rauchwolke zog ihr entgegen. Lärm und Jubel schallte vor dem Burgtor, ein Feuer brannte draußen, von harzigen Tannenscheitern geschichtet. Das Ingesinde der Burg tanzte darum und warf Blumen drein, eben hatte Audifax die Genossin seines Schicksals jubelnd in Arm gefaßt und war mit ihr durch die hochaufschlagende Flamme gesprungen.

„Was soll der Rauch?“ sprach Frau Hadwig zur herbeigeeilten Praxedis.

„Sonnenwende246!“ antwortete die Griechin.

Es war ein trüber, verstimmter Abend. Die Herzogin hatte sich in ihr Closet verschlossen und ließ niemand vor sich, Ekkehard war von den Leuten des Abts in ein Verlies geschleppt worden, in demselben Turm, in dessen luftigem Stockwerk sein Stübchen eingerichtet stund, war ein feuchter finsterer Gewahrsam, Trümmer alter Grabsteine, bei früherem Umbau der Burgkapelle dorthin verbracht, lagen unheimlich umher. Man hatte ihm einen Bund Stroh hineingeworfen. Ein Mönch saß vor dem Eingang und hielt Wache.

Burkard, der Klosterschüler, lief auf und nieder und rang klagend die Hände, er konnte seines Ohms Geschick nicht fassen. Die Leute der Burg steckten die Köpfe zusammen und wisperten und führten törichte Reden, als ob die hundertzüngige Fama auf dem Giebel des Burgdaches gesessen und ihre Lügen ausgestreut hätte: „Er hat die Herrin ermorden wollen“, sprach der eine; „er hat des Teufels Künste getrieben mit seinem großen Buch“, sprach ein anderer, „heut ist Sankt Johannistag, da hat der Teufel keine Macht und konnte ihm nicht aus der Klemme helfen.“

Am Brunnen im Burghof stand Rudimann, der Kellermeister, und ließ das klare Wasser über sein Haupt strömen; Ekkehard hatte ihm eine scharfe Schramme gehauen, zäh und unwillig rieselte sein Blut in den fremden Quell.

Praxedis kam herunter, blaß und trüb; sie war die einzige Seele, die ein aufrichtig Mitleid um den Gefangenen trug. Wie sie den Kellermeister ersah, ging sie in den Garten, riß eine blaue Kornblume mit der Wurzel aus und brachte sie ihm: „Nehmet“, sprach sie, „und haltet sie mit der Rechten, bis sie drin erwarmt, das stillet Euer Blut. Oder soll ich ein Linnen zum Verband bringen?“

Er schüttelte das Haupt.

„Es wird von selber aufhören, wenn’s Zeit ist“, sagte er, „es ist nicht mein erster Aderlaß. Behaltet Eure Kornblumen für Euch!“

Aber Praxedis gedachte den Feind Ekkehards milde zu stimmen. Sie holte Leinwand. Da ließ er sich verbinden. Er sprach keinen Dank.

„Laßt Ihr den Ekkehard heut nimmer frei?“ fragte sie.

„Heut?“ sprach Rudimann höhnisch. „Drängt es Euch, einen Kranz zu winden für den Bannerträger des Antichrist, den Vorspann am Wagen des Satan, den Ihr da oben gehegt und geheckt, als wär’ er der herzliebe Sohn Benjamin? Heut? fraget einmal nach Monatfrist drüben an.“

Er deutete nach den helvetischen Bergen. Praxedis erschrak. „Was wollet Ihr mit ihm anfangen?“

„Was recht ist“, sprach Rudimann mit finsterm Blicke. „Buhlerei, Gewalttat, Ungehorsam, Hochmut, Kirchenschändung, Lästerung Gottes: es gibt der Namen nicht genug für seine Frevel, aber Mittel zur Sühnung, Gott sei es gedankt, gibt es!“

Er fuhr mit dem Arm aus wie zu einem Streich.

„... jawohl, Mittel zur Sühnung, wonnesame Jungfrau! Wir werden ihm einen Denkzettel aufs Fell schreiben.“

„Habt Mitleid“, sprach Praxedis, „er ist ein kranker Mann.“

„Gerade deswegen heilen wir ihn. Wenn er erst an die Säule gebunden, den Rücken krümmt und ein halb Dutzend Ruten drauf zerschlagen sind, das treibt Grillen und Teufelswerk aus dem Kopf ...“

„Um Gottes willen!“ jammerte die Griechin.

„Beruhigt Euch, es kommt noch besser. Ein entlaufen Schaf gehört in seinen Stall geliefert, dort sind gute Hirten, die besorgen das Weitere: Schafschur, Jungfräulein, Schafschur! Dort schneiden sie ihm die Haare ab, das schafft dem Haupte Kühlung, und wenn Ihr einmal in Jahresfrist zum heiligen Gallus wallfahren wollt, so wird sonn- und feiertags einer mit bloßen Füßen vor der Kirchentür stehen und sein Kopf wird kahl sein wie ein Stoppelfeld und das Bußgewand wird ihn zierlich kleiden. Was meint Ihr? Die Heidenwirtschaft mit dem Virgilius hat ein Ende.“

„Er ist unschuldig“, sagte Praxedis.

„O“, sprach der Kellermeister spöttisch, „der Unschuld krümmen wir kein Haar. Er braucht sie nur durchs Gottesurteil zu beweisen; wenn er mit heilem Arm den goldenen Ring aus dem Kessel mit siedendem Wasser herausfängt, gibt ihm unser Abt selber den Segen und ich werd’ sagen, es war nur Nebelbild und Teufelsspuk, daß meine Augen in der Kapelle seine Heiligkeit den Bruder Ekkehard sahen, wie er Eure Herrin umfangen hielt.“

Praxedis weinte. „Lieber, ehrwürdiger Herr Kellermeister ...“, sprach sie bittend. Er senkte einen schiefen Blick auf sie, der blieb an der Griechin Busen haften.

„So ist es!“ sagte er mit gekniffenen Lippen. „Ich wollte übrigens eine Fürbitte beim Abt einlegen, wenn ...“

„Wenn?“ fragte Praxedis gespannt.

„Wenn Ihr heut abend geruhen wolltet, Eure Kammer nicht zu verschließen, daß ich Euch Bericht bringen kann vom Erfolg.“

Er zog wie spielend die großen Falten seiner Kutte zusammen, daß die geschnürten Hüften hervortraten247, und nahm eine selbstgefällige erwartende Haltung an. Praxedis trat zurück. Ihr Fuß stampfte die blaue Kornblume, die am Boden lag.

„Ihr seid ein schlechter Mensch, Herr Kellermeister!“, sprach sie und drehte ihm den Rücken. Rudimann verstand sich auf Gesichter. Aus dem Zucken von Praxedis’ Augenlid und den drei bitterbösen Stirnfalten ward ihm klar, daß ihre Kammer für alle Kellermeister der Christenheit jetzt und immerdar verschlossen bleibe.

Sie ging. „Habt Ihr noch etwas zu befehlen?“ sprach sie im Fortgehen.

„Jawohl, griechisches Insekt“, antwortete er mit kühlem Ton, „einen Krug Essig, wenn es gefällig ist. Ich will meine Ruten drin einweichen, es schreibt sich dann besser und vernarbt schwerer. Ich hab’ noch keinen Erklärer des Virgilius ausgehauen; der verdient schon eine besondere Ehre.“

Unter der Linde saß Burkard, der Klosterschüler, und schluchzte noch immer. Praxedis küßte ihn im Vorbeigehen. Es geschah dem Kellermeister zuleid.

Sie ging hinauf zur Herzogin und gedachte einen Fußfall zu tun und für Ekkehard zu bitten. Aber das Closet blieb verschlossen. Frau Hadwig war tief erzürnt; wenn die Mönche der Reichenau nicht dazu gekommen, hätte sie Ekkehards Kühnheit verzeihen mögen, sie selber hatte ja den Keim zu allem gelegt, was jetzt aufgewachsen war – aber jetzt war Ärgernis gegeben, das heischte Strafe. Scheu vor bösen Zungen hat schon manch Ding gewendet.

Der Abt hatte ihr das Schreiben von Sankt Gallen zustellen lassen. Benediktus’ Regel, so stand geschrieben, verlange nicht nur den äußeren Schein mönchischen Lebens, sondern ein Mönchtum mit Leib und Seele: Ekkehard sei heim gerufen. Aus Gunzos Schrift war etliches wider ihn angeführt.

Es war ihr gleichgültig. Was ihm in den Händen seiner Gegner bevorstehe, wußte sie. Sie war entschlossen, nichts für ihn zu tun. Praxedis klopfte zum zweitenmal an. Es ward nicht aufgetan. „O du armer Nachtfalter!“ sprach sie traurig.

Ekkehard lag in seiner Kerkerhaft wie einer, der einen wirren Traum geträumt hat. Vier kahle Wände waren um ihn, von oben ein schwacher Lichtschimmer. Oft zitterte er noch, als schüttle ihn Frost. Allmählich legte sich ein wehmütig Lächeln der Entsagung um die Lippen; es blieb sich nicht gleich – mitunter ballte er die Faust in heftiger Zorneserregung.

Es ist mit des Menschen Gemüt wie mit dem Meere. Hat der Sturm auch ausgetobt, so wogt und brandet es noch lange stärker als sonst und untereinmal schäumt wieder ein nachzügelnder Wellensturz gewaltig auf und jagt die Möwen vom Fels.

Aber Ekkehards Herz war noch nicht gebrochen. Dafür war es zu jung. Er begann die Lage zu überdenken. Die Aussicht in die Zukunft war sehr unerquicklich: er kannte seines Ordens Regel und geistlichen Brauch und kannte die Männer der Reichenau, daß sie seine Feinde waren.

Mit großen Schritten durchmaß er den engen Raum: „Allmächtiger Gott, den wir anrufen dürfen in der Heimsuchung, wie soll das enden?“ Er schloß die Augen und warf sich auf sein Lager. Wirre Bilder zogen an seiner Seele vorbei.

Und er schaute mit dem inneren Gesichte des Geistes, wie sie ihn in der Morgenfrühe hinausschleppten; auf hohem Steinstuhl saß der Abt und hielt seinen Hakenstab, als Zeichen, daß Gericht sei, und sie lasen eine lange Anklage vor ... Alles in demselben Burghof, in dem er einst jubelnden Herzens aus der Sänfte gesprungen, in dem er am düstern Karfreitag die Predigt wider die Hunnen gehalten, – und die Männer des Gerichts fletschten die Zähne wider ihn.

„Was werd’ ich tun?“ dachte er weiter. „Die Hand aufs Herz, den Blick zum Himmel, werd?? ich rufen: ›Ekkehard ist ohne Schuld!‹ Aber die Richter sprechen: ›Probe es!‹ Der große Kupferkessel wird vorgeschleppt, das Feuer unter ihm angezündet, hoch wallt und zischt das Wasser, der Abt zieht den güldenen Ring vom Finger, sie streifen ihm den Ärmel der Kutte zurück, Bußpsalmen tönen dumpf dazwischen: ›Ich beschwöre dich, Kreatur des Wassers, daß der Teufel weiche aus dir und du dem Herrn dienest zu Offenbarung der Wahrheit gleich dem Feuerofen des Königs von Babylon, da er die drei Jünglinge hineinwerfen ließ!‹ Also bespricht der Abt die kochende Flut, und ›tauch’ ein den Arm und suche den Ring!‹“ befiehlt er dem Angeklagten ...

„Gerechter Gott, wie wird dein Urteil sprechen?“ Wilde Zweifel nagten an Ekkehards Gemüt. Er glaubte an sich und sein gutes Recht; minder fest an die schaurigen Mittel, in denen Priesterwitz und Gesetzgebung den Wahrspruch der Gottheit zu finden meinten.

Auf der Bücherei seines heimischen Klosters lag ein Büchlein, das die Aufschrift trug: „Gegen die ordnungswidrige Meinung derer, die da glauben, daß durch Feuer oder Wasser oder Zweikampf die Wahrheit göttlichen Gerichtes geoffenbart werde.“ Das Büchlein hatte er einst gelesen und wohl behalten; es war der Nachweis, daß bei all diesen, uraltem Heidentum entstammenden Proben, wie später der treffliche Gottfried von Straßburg es benamste: „Der heilig Christ windschaffen wie ein Ärmel ist.“

Und wenn kein Wunder geschieht??

Sein Denken neigte sich zu kleinmütiger Zagnis. Verbrannten Armes und schuldig gesprochen, den Staupenschlag erleiden müssen ... und sie steht oben auf dem Söller und schaut drauf hernieder, als geschehe es einem wildfremden Mann: „Herr des Himmels und der Erde, sende deine Blitze!“

Aber die Hoffnung leuchtet auch dem Elendesten noch. Da ward’s ihm wieder, als töne in all den Jammer ein gelles Halt! sie stürzt herunter in fliegendem Gelock und rauschendem Herzogsmantel und treibt die Peiniger auseinander wie der Heiland die Wucherer im Tempel und reicht ihm Hand und Lippen zum Kuß der Versöhnung ... lang und schön und glühend malte er sich’s aus, ein Hauch von Trost kam über ihn, er sprach mit den Worten des Predigers: „Im Ofen werden die Geschirre des Töpfers bewährt und gerechte Menschen in Anfechtung der Trübsal248: Wir wollen unbeirrt erwarten, was da kommt.“

Er hörte ein Geräusch im Gemach vor seinem Kerker. Ein Steinkrug ward aufgesetzt. „Ihr sollt tapfer trinken!“ sprach eine Stimme zum wachhaltenden Klosterbruder, „in Sankt Johannis Nacht gehen allerhand Überirdische durch die Luft und streichen an unserer Burg vorbei, macht, daß Ihr Mut behaltet; es steht noch ein zweiter Krug bereit.“ Es war Praxedis, die den Wein brachte.

Ekkehard verstand nicht, was sie wollte. „Auch sie ist falsch“, dachte er. „Gott behüte mich!“

Er schloß seine Augen zum Schlummer. Nach einer guten Weile ward er aufgeweckt. Dem Klosterbruder draußen mußte der Wein geschmeckt haben, er sang ein Lied zum Preis der vier Goldschmiede249, die in Rom einst die Fertigung heidnischer Götzenbilder geweigert und das Martyrium erlitten, und schlug mit dem sandalenbeschwerten Fuß den Takt auf die Steinplatten. Ekkehard hörte, daß dem Mann ein zweiter Krug gebracht ward. Sein Gesang ward laut und stürmisch. Dann hielt er ein Selbstgespräch, worin viel von Welschland und guten Bissen und der heiligen Agnese vor den Mauern die Rede war. Dann verstummte er. Sein Schnarchen tönte vernehmlich durch die Steinwände zum Gefangenen herüber.

Die Burg lag still. Es ging auf Mitternacht. Ekkehard ruhte in leisem Halbschlummer, da ward’s ihm, als würde der Riegel sachte zurückgeschoben: er blieb auf seinem Lager. Eine Gestalt trat ein, eine weiche Hand fuhr über des Schlummernden Stirn. Er sprang auf.

„Still!“ flüsterte die Eingetretene.

Wie alles zu schlafen ging, hatte Praxedis gewacht. Der schlechte Kellermeister soll die Freude nicht haben, unsern schwermütigen Lehrer zu züchtigen, das war ihr Denken. Frauenlist findet Mittel und Wege zu dem, was sie ausgesonnen. Den grauen Mantel umgeschlagen, schlich sie herunter, es brauchte keiner besonderen Täuschungen. Der Klosterbruder schlief als wie ein Gerechter. Hätte er nicht geschlafen, so hätte ihn die Griechin durch einen Spuk scheu gemacht, so war ihr Plan.

„Ihr müßt fliehen!“ sprach sie zu Ekkehard. „Sie drohen Euch das Schlimmste.“

„Ich weiß es!“ sagte der Überraschte wehmütig.

„Auf denn!“

Er schüttelte das Haupt: „Ich will dulden“, sprach er.

„Seid kein Narr!“ flüsterte Praxedis. „Erst habt Ihr Euer Haus auf den schimmernden Regenbogen gezimmert, und nun es zusammengefallen, wollt Ihr Euch auch noch mißhandeln lassen? Als wenn die ein Recht hätten, Euch zu geißeln und fortzuschleppen! und wollt ihnen die Freude machen, Eure Erniedrigung zu sehen ... ‘s wär’ freilich ein schönes Schauspiel, man würde es Euch gönnen! Einen braven Mann sieht man nicht alle Tage hinrichten, hat einmal in Konstantinopel einer zu mir gesagt, wie ich fragte, warum er so springe.“

„Wohin soll ich mich wenden?“ fragte Ekkehard.

„Nach der Reichenau nicht und nach Eurem Kloster auch nicht“, sagte Praxedis. „Es gibt noch manchen Unterschlupf auf der Welt.“ Sie war ungeduldig worden, ergriff Ekkehards Hand und zog ihn mit sich. „Vorwärts!“ raunte sie ihm zu. Er ließ sich von ihr führen. Sie schlichen am schlafenden Wächter vorüber. Jetzt standen sie im Burghof. Der Brunnen plätscherte hell. Ekkehard beugte sich übers Rohr und trank einen langen Schluck des kühlen Wassers250. „Alles vorbei!“ sprach er. „Jetzt bergab!“

Es war eine stürmische Nacht. „Den Torweg könnt Ihr nicht hinunter, die Brücke ist aufgezogen“, sprach Praxedis, „aber zwischen den Felsen an der Morgenseite ist’s möglich, unser Hirtenknab’ hat den Weg auch schon versucht.“

Sie gingen in das Gärtlein. Ein Windstoß fuhr rauschend durch die Wipfel des Ahorn. Ekkehard wußte kaum, wie ihm geschah; er schwang sich auf die Brustwehr, steil und zackig senkten sich die Klingsteinfelsen in die Tiefe, dunkler Abgrund gähnte zu ihm herauf, am düstern Himmel jagten sich die Wolken, es waren unheimliche plumpe Massen, fratzenhaft, als wenn zwei Bären einen geflügelten Drachen verfolgten ... dann verschwammen die Gebilde ineinander, der Wind peitschte sie zu dem matt in der Ferne schimmernden Bodensee. In dunklem Umriß lag die Landschaft.

„Gesegnet sei Euer Weg!“ sprach Praxedis.

Ekkehard saß starr auf der niedern Mauerzinne, er zog seine Hand nicht von der der Griechin, wehmütiger Dank durchwogte sein ausgestürmt Herz. Da schmiegte sich ihre Wange an die seine, auf seinen Lippen zitterte ein Kuß, eine Träne perlte drauf nieder. Sanft wand sich Praxedis von ihm.

„Vergesset nicht“, sprach sie, „daß Ihr noch eine Geschichte schuldig seid. Mög’ Euch Gott bald wieder zu diesem Gartenplatz geleiten, daß wir sie aus Eurem Munde vernehmen.“

Jetzt ließ sich Ekkehard nieder; noch einmal winkte er mit der Hand, dann schwand er aus ihren Augen. Die Stille der Nacht unterbrach ein Dröhnen und Klingen am Gefelse, die Griechin schaute hinab: eine Felsplatte hatte sich losgelöst und stürzte schmetternd zu Tal, eine zweite folgte langsameren Falles, oben auf der zweiten saß Ekkehard und lenkte sie wie ein Reiter sein Roß, so ging’s den schiefen Verghang hinunter ins Dunkel der Nacht ... Fahr wohl!

Sie bekreuzte sich und ging zurück, lächelnd in aller Betrübnis. Der Klosterbruder schlief noch immer. Im Vorbeigehen sah Praxedis den Aschenkorb im Hofe stehen, den griff sie, schlich in Ekkehards Verlies und schüttete ihn inmitten des Gemaches aus, als wäre das alles, was von des Gefangenen sterblichem Teil übriggeblieben.

„Warum schnarchst du so stark, Hochachtbarer?“ sprach sie und enteilte.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Ekkehard