Schwäbische Alb.

Die Wanderung durch die schwäbische Alb berührte folgende Punkte: Gmünd, Hohenrechberg, Hohenstaufen, Göppingen. — Wiesensteig, Filsvorsprung, Reussenstein, Randecker Maar, Ochsenwang, Gutenberg. — Gutenberg, Falkensteiner Höhle, Urach. Diese Strecken hatte ich z. T. schon im Sommer 1910 besucht, sodass ich hier also Vergleiche anstellen konnte. Das Wetter war in einer Weise sehr günstig, es regnete mehr als nötig und es kamen viele Schnecken zum Vorschein, die sonst wohl vergeblich gesucht worden wären. Auch hier konnte ich feststellen, dass namentlich die großen Helixarten stark gelitten hatten: Helicogena pomatia L., die Tacheaarten, Arianta arbustorum L., Monacha incarnata Müll, und Eulota fruticum Müll. Von Napaeus montanus Drap., die ich 1910 am Nordabhang des Hohenstaufen sehr zahlreich fand, erbeutete ich trotz der günstigen Witterung erst nach langem Suchen zwei Exemplare. Die Xerophilen am Südabhange scheinen im Rückgehen begriffen zu sein, doch ist hier nicht die Trockenheit, sondern die Aufforstung die Ursache. Am Hohenstaufen traf ich Trichia striolata C. Pf. nicht so häufig an wie im Vorjahre. Die Clausilien waren teilweise auch an Zahl zurückgegangen; die Bewohner der Felsen hatten mehr gelitten als die des Waldes, so konnte ich in den Wäldern auf dem Wege vom Filsursprung nach dem Reussenstein Clausilia laminata Mont., biplicata Mont., parvula Stud., cruciata Stud. und dubia Drap, in großer Anzahl sammeln. Von den Pupaarten gilt dasselbe. Von den Bewohnern feuchter Wiesen und den an Felsen lebenden Tieren bekam man beim Sieben auffallend viel leere Gehäuse. Die Waldbewohner der Tiefebene haben weniger gelitten als die Schnecken in den Wäldern der Kalkformation, da diese weit mehr ausgetrocknet waren als die Gehölze meiner Heimat. Über die Mollusken der Bäche vermag ich nichts zu sagen, da während meiner Anwesenheit Infolge der Regengüsse Wasser genug vorhanden war. Die Quellen im Randecker Maar hatten jedoch wenig Wasser, infolgedessen war auch das Suchen nach Lartetien hier vergeblich. Letztere konnte ich aber bei der Falkensteiner Höhle erbeuten. Den Fundort verdankte ich einer freundlichen Mitteilung des Herrn Mittelschullehrer D. Geyer in Stuttgart, dem ich auch an dieser Stelle meinen Dank sage.