Fränkische Schweiz.

Die Route in der fränkischen Schweiz war folgende: Plankenfels, Nankendorf, Waischenfeld, Sophienhöhle, Oberailsfeld, Beringersmühle, am nächsten Tage Stempfermühle, Müggendorf, Streitberg, Ebermannstadt. Die Vegetation musste hier in einigen Tälern trostlos genannt werden, so war sie von der Trockenheit mitgenommen, das Gras verbrannt, die Moose an den Felsen eingetrocknet, die Büsche versengt. Die lebenden Schnecken saßen in größeren Kolonien meist an der Nordseite der Felsen. Die ganzen Felsspalten waren gefüllt mit leeren Schalen von Helix-, Pupa- und Clausiliaarten, die von der Sonne weiß gebrannt waren. Nur wenige Lebende waren zwischen den Überresten zu finden. Am meisten haben die großen Helixarten gelitten, namentlich Helicogena pomatia L. Von diesen lagen wohl hunderte an den Wegrändern und im Gebüsch, das ihnen keinen Schutz hatte geben können, die Überreste der Tiere waren z. T. noch in den Schalen. Der Helicogena war ihre Größe zum Verhängnis geworden, weil es schwerer für sie war, passende Verstecke zu finden. Auch Tachcaschalen fanden sich reichlich. Am wenigsten mochten die Xerophilen gelitten haben. An der Strecke Wankendorf-Plankenfels fand ich am Straßengraben in großer Zahl Xerophila ericetorum Müll, und Xerophila candidula Stuck, unter Steinen außerdem Pupilla muscorum Müll, und Vallonia pulchella Müll. Leere Gehäuse fanden sich von den Xerophilen nur wenige, auch an anderen Fundorten, sodass wohl anzunehmen ist, dass diese Gattung die Trockenheit besser als ihre Verwandten überstanden hat. Schon Geyer hat auf die Häufigkeit der albinen Stücke bei den Pupaarten des fränkischen Juras hingewiesen. Meinen Beobachtungen nach haben die Albinos in den Felsspalten die Trockenheit besser überwunden als die übrigen. Die lebenden Stücke waren durchweg albine. Es bleibt abzuwarten, ob die nächsten Generationen wieder in die Stammform zurückschlagen oder ob die an manchen Fundorten zugunsten der Albinos verschobenen Verhältniszahlen zwischen Stammform und Varität bestehen bleiben. Am Streitberg sammelte ich Zebrina detritus Müll. var. oblongus BL, die nicht sehr häufig war. Den leeren Gehäusen nach zu urteilen, war diese Art auch stark mitgenommen worden. An der Nordseite des Gipfels fand ich im Mulm unter Grassoden in Gesellschaft von Isthmia minutissima Hartm. 15 Stücke der Caecilianella acicula Müll, darunter ein lebendes Exemplar. Alle saßen zwischen den Wurzeln der Gräser. — Die Wasserschnecken hatten im ganzen hier weniger gelitten, wenigstens die Bewohner der oberen und mittleren Bachläufe. Im unteren Wiesental stieß ich auch auf ausgetrocknete Gräben, in denen noch lebend Gulnaria ovata Drap., Limnophysa palustris Müll. f. fusca C. Pf., Gyrorbis leucostoma Müll., Sphaerium eorneum L., neben Carychium minimuni Müll., Zonitoides nitida Müll, und Succinea putris L. lagen. Im Ailsbach fing ich Gulnaria ovata Drap., Ancylus fluviatilis Müll, und unterhalb des Schlosses Rabenstein Unio batavus Lm. An demselben Fundort lagen auch leere Schalen von Anodonta cygnaea L. piscinalis Nilss.