Die österreichische Armee

Die österreichische Armee mußte, nachdem sie während der ganzen Nacht vom 23. die Strapazen eines anstrengenden Marsches zu überdauern hatte, vom frühen Morgen des 24. an den gewaltigen Choc der alliierten Armee aushalten, sie hatte überdies bei der drückendsten Hitze vom Hunger und Durst zu leiden, da mit Ausnahme einer doppelten Nation Branntwein der größte Teil dieser Truppen während des ganzen Tages keine Nahrung zu sich nehmen konnte. In der französischen Armee, die sich mit Tagesanbruch in Marsch setzte, hatten die Leute nur den Morgenkaffee zu sich genommen, so daß die Erschöpfung der Streiter und besonders der unglücklichen Vermundeten am Ende dieser furchtbaren Schlacht den höchsten Grad erreicht hatte!

Gegen drei Uhr Morgens setzten sich die von den Marschällen Baraguey d'Hilliers und Mac Mahon befehligten Corps gegen Solferino und Cavriana in Marsch; allein kaum hatten die Spitzen ihrer Colonnen Castiglione überschritten, so stießen sie auf die österreichischen Vorposten vor sich, welche ihnen das Terrain streitig machten.


Beide Armeen rüsten sich zum Kampfe.

Auf allen Seiten ertönen die Trompeten zum Angriffe, wirbeln die Trommeln.

Kaiser Napoleon, welcher die Nacht in Montechiaro zugebracht hatte, begibt sich in aller Eile nach Castiglione.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Eine Erinnerung an Solferino (1859)