Ein Schweizer Journalist sieht Russland

Auf den Spuren der deutschen Armee zwischen San und Dnjepr
Autor: Werner, Paul (?-?) Schweizer Journalist, Erscheinungsjahr: 1942

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Themenbereiche
Enthaltene Themen: Russland, Russen, Polen, Deutsche, Deutschland, 2. Weltkrieg, Grenzgebiet, Lemberg, Juden, Judentum, Ghetto, Bolschewisten, Davidstern, Religion, Kriegsschäden, Kriegsopfer, Kirchgemeinde, Glaubenslehre, Zerstörung, Kriegsberichterstatter, Journalisten
An den Leser

Das vorliegende Buch ist in gewissem Sinne eine Fortsetzung meiner im selben Verlag erschienenen „Reporterreise in den finnischen Krieg". Trotzdem ist es weniger ein Kriegsbuch als das erstere, denn während ich damals im finnisch-russischen Winterkrieg 1939 auf 1940 den Kampf unmittelbar an der Front miterlebte, fuhr ich diesmal hinter der deutschen Armee durch Gebiete, die von Kampfhandlungen nicht mehr berührt wurden.

Was mich bewog, über meine Erlebnisse und Beobachtungen zusammenhängend zu berichten, war die Tatsache, dass es bis jetzt auf dieser Welt noch keinen Menschen gegeben hat, der sich seit der Machtergreifung des Bolschewismus in dem unermesslich großen russischen Raum frei bewegen durfte. Es gab deshalb praktisch auch noch keinen Menschen, der authentische Beobachtungen über die Grenzen Russlands hinaus der übrigen Welt zu vermitteln in der Lage gewesen wäre.

Ich maße mir nicht an, diese Lücke in dem vorliegenden Buche auszufüllen. Es gibt berufene Fachleute, die das bei Gelegenheit sicherlich tun werden. Womit ich mich begnüge, ist, durch eine ausgesprochen journalistische Arbeit, im Stil einer zusammenhängenden Reportage dem Leser einen übersichtlichen Gesamteindruck zu vermitteln. Ohne der geistigen Struktur t dem Dogma oder den Grundtendenzen des Bolschewismus mehr als notwendig nachzuforschen, begnüge ich mich damit, seine sichtbaren Ausdrucksformen festzuhalten. Ich „fotografiere" gewissermaßen das, was ich beobachte, und frage nicht danach, weshalb das „Bild" so aussieht, wie ich es gesehen habe, und nicht anders.

Manchmal allerdings schien es mir notwendig, dem Leser Erklärungen abzugeben. Sehr viele meiner Beobachtungen nämlich scheinen unglaubwürdig, weil sich unser gesunder Verstand dagegen sträubt, sie ohne weiteres als Tatsache hinzunehmen. Aber auch in diesem Falle verzichte ich darauf, die Schilderungen durch Veröffentlichungen zu fundieren, welche die Gegner des Bolschewismus, aus welchem Lager sie auch stammen mögen, zusammengetragen haben.

Ich greife bei meinen Beweisführungen auf Material zurück, das mir keiner meiner Leser, auch nicht der überzeugteste Bolschewist, als zweifelhaft oder voreingenommen bezeichnen kann. Ich zitiere Reden bekannter bolschewistischer Staatsmänner, zitiere amtliche Erlasse und vor allen Dingen Äußerungen der russischen Regierungszeitung, der „Prawda". Dieses Material habe ich mir zum Teil selbst ausgesucht und zum anderen entnehme ich es mit Erlaubnis des Universitätsverlages von Robert Noske in Leipzig einer dort erscheinenden Broschüre von W. Andrejew: „Hier spricht Russland".

Paul Werner.
Davos, im Februar 1942.


                Der Inhalt

An den Leser
Erste Eindrücke im Grenzgebiet
Zwischen dem San und Lemberg
An der russischen Grenze
Das Kirchenproblem in sowjetrussischer Beleuchtung
Russische Menschen erzählen
Die ersten Stunden in Kiew
Die Stadt der tausend goldenen Kuppeln
Auf dem Wege nach Uman
Kolchose und Sowchose
Am Schwarzen Meer
Im eroberten Odessa
Abschied von der Ukraine
Bildanhang

Ein Schweizer Journalist sieht Russland (1)

Ein Schweizer Journalist sieht Russland (1)

Ein Schweizer Journalist sieht Russland

Ein Schweizer Journalist sieht Russland

Paul Werner in Davos 1942

Paul Werner in Davos 1942

Alter Pope mit Gläubigen

Alter Pope mit Gläubigen

Auslandsjournalisten

Auslandsjournalisten

Bauern auf dem Weg zur Kirche

Bauern auf dem Weg zur Kirche

Bauernhaus in der Ukraine

Bauernhaus in der Ukraine