Der Türkenbrunnen

Als der Friede endlich 1648 zustande gekommen war, fühlte man auch in Dresden das Bedürfnis, das große erschütternde Ereignis durch ein Denkmal zu feiern. Auf dem Neumarkt wurde ein kleiner Brunnen errichtet, mit der Inschrift:

Pacem qui amas lege. Irene sum quae Martern cruentum
vici, fregi; nunc fontem hunc pacificum aperui ex voto
SPQD Ao MDCL
.


(Der du den Frieden liebst, lies. Ich bin die Göttin des Friedens, die den Kriegsgott Mars besiegt und niedergeworfen hat; nun habe ich diesen Friedensquell eröffnet nach dem Gelübde des Rates und der Bürgerschaft Dresdens im Jahre 1650.)

Die erste Friedensgöttin hat allerdings 1683 einer anderen Platz machen müssen und eine zweite Inschrift feiert dann den kriegerischen sächsischen Kurfürsten Johann Georg III., der 1683 mit Johann Sobieski die Türken unter Kara Mustapha von den Mauern Wiens verjagte und damit Deutschland von der drohenden Türkengefahr befreite. Das große prächtige Zelt des türkischen Oberbefehlshabers, das damals als Beutestück in sächsische Hände fiel, wird noch heute im historischen Museum aufbewahrt. Auf dichtem rotem Zitz sind bunte Stückchen aus Seide, Leinwand und Watte aufgenäht und goldfarbige Ornamente aufgeklebt: phantastisches Blumenwerk mit hier und da hervorschauenden Gesichtern. Auch von den reichornamentierten orientalischen Waffen, die in diesem Zelte angebracht sind, stammen eine Anzahl aus der türkischen Kriegsbeute von 1683.

Abb. 38 Der Türkenbrunnen aus dem Jahre 1683






Dieses Kapitel ist Teil des Buches Dresden
Abb. 38 Der Türkenbrunnen von 1683

Abb. 38 Der Türkenbrunnen von 1683

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