Der Altar der Annenkirche

Der Altar der Annenkirche, der durch den Einbau der Kanzel verändert worden ist, besteht aus Sandstein und ist mit Halbedelsteinen und verschiedenen Marmorarten verziert. Den Unterbau bilden facettierte Quadern; der Altartisch trägt vorn ein Relief mit der lebendigen aber ziemlich harten Darstellung des jüdischen Osterlammes. Das Hauptstück bilden zwei korinthische Säulenpaare auf doppelten Sockeln, die ein Konsolengesims tragen. Das Relief zwischen den Postamenten stellt das Abendmahl Christi dar. Der dritte Hauptteil zeigt im Mittelfeld zwischen feingegliederten ionischen Säulen den gekreuzigten Christus, der früher die Stelle der Kanzel einnahm, während sich an seiner jetzigen Stelle ein Relief der Auferstehung befand. Über dem Gekreuzigten sind in dem krönenden Giebel Gott Vater und die Taube zu sehen, obenauf der Auferstandene mit der Fahne, Den oberen Teil des Altars endlich flankieren die allegorischen Gestalten der Stärke mit der Säule und des Glaubens mit Kranz und Dornenkrone, sowie die vier sitzenden und lesenden Evangelisten. Die beiden Standbilder des Paulus und Johannes des Täufers nebst den Konsolen zu Seiten der korinthischen Säulen sind spätere, ungeschickte Zutaten. Denken wir uns diese sowie die Kanzel hinweg, so ergibt sich ein wohlgegliedertes Werk von guten Verhältnissen mit fein durchgebildeter Architektur. Namentlich die Säulen und die Friese sind ungemein fein und zierlich in ihren Einzelheiten, während die Figuren eher plump zu nennen sind.

Abb. 23 Altar aus der Kreuzkirche von Hans Walther (1574-79) später in der Annenkirche, jetzt entfernt



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Dresden
Abb. 23 Altar aus der Kreuzkirche von Hans Walther (1574-79) später in der Annenkirche, jetzt entfernt

Abb. 23 Altar aus der Kreuzkirche von Hans Walther (1574-79) später in der Annenkirche, jetzt entfernt

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