Christian I.

Im Jahre 1586 starb Kurfürst August I. und es folgte ihm — 26 Jahre alt — Christian I., von 15 Kindern der einzige überlebende Sohn Augusts. Da er nicht mit den Regierungsgeschäften vertraut war, überließ er sie in der Hauptsache seinem Kanzler Nikolaus Krell; mit aller Kraft aber widmete er sich der Verschönerung seines Schlosses und seiner Residenz Dresden. In seinem vorwiegend ästhetischen Empfinden, in seiner Lust am Bauen wie am künstlerischen Schaffen überhaupt, war er eine echte Renaissance-Natur. Die wüsten und unfertigen Stellen innerhalb seiner Residenz beleidigten sein Auge, so daß er eilends an deren Beseitigung ging; und nicht bloß architektonische Städtebilder erfreuten sein Auge, er war auch der erste, der den wundervollen Reiz von Dresdens Lage im Elbtale empfand und weiter erschloss. Den Sinn seines Vaters für Erwerben und Sparen hatte er nicht ererbt, die Schätze, die dieser angesammelt, gab er mit Vergnügen dahin, um dafür Schönes zu schaffen.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Dresden