Die Städte des Elbtales

Da die Deutschen von Nordwesten her an der Elbe aufwärts gedrungen sind, so würde es der geographischen Lage entsprechen, wenn Meißen zuerst und Pirna zuletzt als Stadt gegründet wäre. Leider ist das Gründungsjahr, abgesehen von der Burg-Anlage in Meißen, nicht bekannt; aber urkundlich werden die Städte ihrer Reihenfolge nach so genannt, wie sie liegen und zwar Dresden zuerst als Stadt 1206 und Pirna 1233. Wir folgen bei unserer Betrachtung dieser Anordnung und beginnen mit Meißen (Abb. 20).

Dass König Heinrich I. auf einer von Bäumen bestandenen Höhe an der Elbe den Grund zu einer Burg 928 gelegt habe, wird von dem Bischof Thietmar von Merseburg bezeugt. Wenn daneben in den frühesten Nachrichten eine Wasserburg erwähnt wird, die unterhalb des Rundturmes an der Ostecke des Burgkomplexes gelegen haben soll, so muss diese Angabe so lange zweifelhaft erscheinen, als sich von einer solchen Burg nicht die geringsten Spuren haben nachweisen lassen. Jedenfalls ist diese Mitteilung für die weitere Geschichte und Entwicklung der Stadt völlig bedeutungslos. Wie dann unter der Regierung Ottos des Großen von deutscher Seite die ernstesten Anstrengungen gemacht wurden, alles Land zwischen Saale und Elbe dem Deutschen Reiche einzuverleiben und zu behaupten, trotz der wechselnden Schicksale langdauernder Kriege und Unruhen, das ist bereits oben mit Zeitangaben kurz belegt.


Abb. 20. Meißen.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Dresden und die Sächsische Schweiz