Die Lausitzer Hochflächen - Moritzburg

Die Hochflächen östlich von dem steilen Abbruche haben ihre besoudere Eigentümlichkeit in den vielen kleinen Kuppen und bewaldeten Höckern zwischen den Ackerfluren und sumpfigen Niederungen. Die Oberfläche besteht da, wo der Heidesand zurücktritt, aus Geschiebelehm, der Grundmoräne des nordischen Inlandeises, in dem man baltische Feuersteine, Porphyre und Quarzite antrifft, die aus Mittelschweden stammen. Bei Voxdorf liegt dieser Lehm 3 m mächtig. Seine Auswaschungs- und Schlemmprodukte bestehen aus Tonen und Tonsanden. Daneben findet sich östlich vom Lößnitzgrunde bei Wilschdorf feinerdiger gelbbräunlicher Löß, in der Nähe der Friedensburg auch mehliger feiner Lößsand. Wo diese besseren Erdarten vorherrschen, sind Dörfer gebildet und herrscht der Ackerbau vor; doch schieben sich die mageren Heidesandflächen mehrfach dazwischen.

Hinter der Lößnitz gegen Osten liegt auf den Hochflächen des Lausitzer Granitbodens von weiten Nadelwaldungen umgeben und mitten zwischen mannigfach gestalteten großen und kleinen Teichen ein eigenartig gebautes, nach seinem Erbauer Kurfürst Moritz benanntes fürstliches Schloss: Moritzburg (Abb. 18). Auf einer Insel die nach Norden und Süden durch breite, fahrbare Dämme mit dem Lande verbunden ist, erhebt sich das mächtige Schloss, dessen gewaltige runde Ecktürme sich in dem stillen Wasser spiegeln. Als Jagdschloss besitzt es auch eine sehr merkwürdige Geweihsammlung und ist in seinen glänzend ausgestatteten Gemächern reich an malerischen Vorwürfen im Barockstil und besitzt für die zahlreich, namentlich von Dresden kommenden Besucher eine besondere Anziehungskraft in seinem ausgedehnten Tiergarten mit einem namhaften Bestand von Rot- und Schwarzwild, dessen allabendliche Fütterung auf einem bestimmten weiten Wiesenplatze im Walde stets viele Zuschauer anzieht.


Abb. 18. Jagdschloss Moritzburg


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Dresden und die Sächsische Schweiz