Die Deutschen

Die Deutschen kamen erst im zehnten Jahrhundert wieder an die Elbe, um ihren herrschenden Einfluss bis zu dem Strome anszudehnen. Als Heinrich I. 928 den Grund zur Burg Meißen legte, handelte es sich noch nicht um die Ausdehnnng des Reiches bis dahin, sondern nur darum, die Slaven tributpflichtig zu machen. Das sollte dadurch erreicht werden, dass am hohen Rande des westlichen Elbufers an geeigneten Plätzen Burgen errichtet wurden, die eine Reihe von Militärposten darstellten, und die zu gleicher Zeit der Mittelpunkt und Hauptplatz eines besonderen, Burgward genannten Distrikts waren, der eine militärische Verfassung erhielt. Solche Burgwarde waren für den Elbtalkessel Meißen, Woz, das man fälschlich in Weistropp gesucht hat, wo sich kein geeigneter Platz findet, Brießnitz (Abb. 19), Pesterwitz und Dohna. Kriegserprobten Männern waren die Burgen anvertraut, die Deutschen fanden sich nur in den Burgen, deutsche Ansiedler wurden noch nicht herangezogen, auch lag es aufänglich noch nicht in der Absicht des Königs, die Wenden dem Christentum zuzuführen. Die deutsche Reichsgrenze blieb einstweilen noch an der Saale.

Abb. 19. Partie aus Brießnitz. Nach dem Stich von Peschek.



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Dresden und die Sächsische Schweiz