Drei Sommer in Norwegen. Reiseerinnerungen und Kulturstudien

Fotos aus: Norwegen in Bildern von Karl Normann (1886-1960) norwegischer Fotograf 1942

Autor: Louis Passarge (1825-1912) Reiseschriftsteller, Übersetzer, Literaturhistoriker, Erscheinungsjahr: 1881

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Themenbereiche

Reisen Politik, Gesellschaft, Wirtschaft Landwirtschaft, Natur und Umwelt

Enthaltene Themen: Norwegen, Europa, Lappland, Lappen, Finnen, Fischer, Stockfischfang, Lebertran,

Allen meinen Freunden in Norwegen, dem schönsten und glücklichsten Land Europas, sei dieses Buch zugeeignet. Nicht bloß den großen Geistern, welche die Wissenschaft und Literatur kennt, deren Namen ich verschweige, um dem Buche nicht einen unverdienten Schmuck zu verleihen. Nein auch an die vielen namenlosen Freunde in Norwegen, denen ich, kommend und mit einem Händedruck scheidend, nichts Anderes gewesen bin als einer der vielen Wanderer, welche in den hellen Sommermonaten das weite Land durchziehen: auch an diese wendet sich mein Gruß.

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Inhaltsverzeichnis

Von Kopenhagen nach Christiania

Christiania
Der Krogkleven und Hønefos
Über das Dovrefjeld nach Drontheim
Drontheim
Von Drontheim bis Namsos
Von Namsos bis Bodø
Von Bodø bis Tromsø
Von Tromsø zum Nordkap
Gothenburg. Der Trollhätta. Der Sarpsfos
Das Österdal. Der Munkholm. Christiansund
Molde. Das Eikisdalsvand
Der Moldefjord. Das Romsdal
„Over Fjeldet“
Der Galdhøpig. Das Sognefjeld
Vom Moldefjord nach Søholt
Der Geirangerfjord
Faleide und die Gletschertäler am Nordfjord
Vom Nordfjord zum Førdefjord
Von Førde nach Lærdalen

Wohl weiß ich, dass sie niemals erfahren werden, wer der Fremde gewesen, der ihrer mit herzlicher Freude gedenkt; der an ihrem Tische gesessen und in ihre milden Augen geblickt hat.

Sei denn mein Gruß wie der Südwind, dessen Geburtsstätte wir nicht kennen, der aber den Schnee des Winters schmilzt. Sei er wie einer der Funken aus Muspelheim, welcher ihnen sage, mit wie herzlicher Teilnahme auch des edlen, uns so nahe verwandten Volkes im hohen Norden gedenken, das aus eigenster Kraft einen Musterstaat gebildet, eine bewundernswerte Kunst entwickelt und sich dabei den ganzen Enthusiasmus der suchenden Jugend bewahrt hat.

Wie lauscht man in Norwegen und achtet auf jede Meinung, jedes Urteil in Deutschland!

Als ein Teil dieser Reiserinnerungen vor einiger Zeit in dem größten süddeutschen Blatte erschienen haben sie die Zeitungen treulich übersetzt. Was dem deutschen Leser zu stark gefärbt erscheinen möchte, haben sie als wahr befunden. Gewiss ist dieses Buch auch von Fehlern nicht frei, denn wer vermöchte in drei kurzen nordischen Sommern zu ergründen, wozu ein Menschenleben gehört. Aber ich wollte weniger erschöpfen und belehren, als den Blick lenken auf ein Land, das den meisten noch immer halb unheimlich erscheint, und auf ein Volk, das nicht wenigen als in Bauernstolz befangen gilt; während in Wahrheit der Norden auch an Farbenpracht den Süden weit in den Schatten stellt, und der Menschengeist kaum irgendwo köstlichere Blüten getrieben hat.