Die Stahlquelle liegt in der Nähe der Mühlenschleuse, nicht weit vom Wismarschen Wege, und quillt aus einer Tiefe ...

Die Stahlquelle liegt in der Nähe der Mühlenschleuse, nicht weit vom Wismarschen Wege, und quillt aus einer Tiefe von 10 Fuß 3 Zoll Rheinländisch. Allmälig erhebt dieselbe sich durch vier Lager, welche über einander befindlich sind. Das erste Lager besteht aus Kieselgrand, mit Steinen untermengt; das zweite aus hellgräulichem gelblichen fetten Letten; das dritte aus einem groben steinreichen Sande; das vierte aus schwarzer humusreicher Erde. Nach dem Durchange dieser vier Lager wird die Quelle erst sichtbar. Das Zuströmen des Wassers ist so bedeutend, dass sie in jeder Stunde 105 Kubikfuß Wasser darbietet. Dieses Eisenwasser enthält nach der angestellten chemischen Analyse in einem Pfunde an gasförmigen Bestandteilen:

4,516 Kubikzoll kohlenstoffsaures Gas und
0,594 Kubikzoll Stickstoffgas, mit 4,3 Procent Sauerstoffgas gemengt.


Seine festen salischen und andern Bestandteil bestehen für ein Pfund in

0,813 Gran kohlenstoffsaurem Eisenoxydulhydrat,
2,000 Gran kohlenstoffsaurem Kalk,
0,650 Gran Kieselerde,
0,125 Gran Extraktivstoff,
0,075 Gran eines Gemenges von salzsaurem Kalk und salzsaurer Talkerde,
0,050 Gran schwefelsaurem Kalk (Gyps),
0,551 Gran schwefelsaurem Natron (Glaubersalz),
0,748 Gran salzsaurem Natron (Kochsalz).
6,023 Gran in Summa

Jenen gasförmigen und festen Bestandteilen zufolge behauptet jenes Eisenwasser bei Doberan einen Vorzug vor dem Königsbrunnen und der Küchenquelle bei Freienwalde, dem Friedrichs-Gesundbrunnen unweit Berlin und dem Gesundbrunnen zu Lauchstädt im Stifte Merseburg.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Doberan und seine Umgebungen.