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Die schöne Heimat – Bilder aus Deutschland

Autor: Georg Stammler , wirklicher Name Ernst Emanuel Krauss (1872-1948) deutscher Schriftsteller, Erscheinungsjahr: 1915

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Themenbereiche
Enthaltene Themen: Deutschland, Heimat, Heimatliebe, Heimatverbundenheit, Heimatland, Heimatregion, Familie, Freunde, Gemeinschaft, Kultur, Geschichte, Architektur, Bauwerke, Denkmäler, Tradition, Natur, Umwelt, Sprache, Landschaft, Überlieferung, Sagen, Märchen, Erinnerung, Erlebtes
Das an anderer Stelle wiederholend, sei auch hier zunächst ausgesprochen, dass dies Buch nicht ein methodisch geordnetes Herbarium, sondern ein frei gebundener Blumenstrauß sein will. Es wendet sich nicht an den Verstand, sondern hofft ohne Empfindsamkeit zum Herzen zu sprechen. Aufgabe und Absicht war also nicht, jede einzelne deutsche Landschaft, jede einzelne innerlich oder äußerlich bedeutende Stadt im Bilde anzudeuten, sondern vielmehr in auserlesenen Bildern Deutschland als Einheit zu zeigen. Als Die Einheit freilich die es ist: voll eines unerhörten Reichtums verschiedenster Einzelformen. Dass dabei jedermann manches vermissen wird, was ihm gerade, aus Gründen persönlicher Neigung und Erinnerung oder aus Liebe zur engeren Heimat besonders wichtig erscheint, ist schlechthin unvermeidlich. Werke der alten Baukunst, welche schon in früheren Bänden der „Blauen Bücher“ abgebildet sind, ihrer Bedeutung nach aber auch in diesem Bande nicht fehlen durften, sind regelmäßig entweder in durchaus anderen Aufnahmen oder auch lediglich in Teilstücken gezeigt. In keinem Falle ist ein von anderen Bänden her vorhandener Druckstock für diesen neuen Band mitbenutzt worden. So dass dieser also in manchen Einzelfällen eine Ergänzung, niemals aber eine Wiederholung des Inhalts früherer Bände bietet.

Im Ganzen sind gewiss über 70.000, vielleicht über 80.000 fotografische Aufnahmen für dieses Buch ermittelt, gesichtet und geprüft worden. Hinter manchem Einzelbild stehen wochen- ja monatelange Bemühungen. Und da außer solcher Arbeit auch ein wenig Liebe an dem Ganzen beteiligt gewesen sein mag, so hofft der Verleger einer als zu billigen Kritik (wie sie bei einer so wenig schulmäßigen Behandlung etwa zu erwarten wäre) von vornherein den guten alten Spruch entgegenhalten zu dürfen: „Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.“ Aber auch derjenige, der das Buch ernsthaft und in dem Sinne prüft, in dem es geprüft werden will, möge daran denken, dass eine Arbeit wie diese nicht sowohl durch theoretische Wünsche als durch die tatsächlichen Leistungen fotografischer Darstellungskunst bedingt und bestimmt wird. Wie hoch die besten dieser Leistungen schon heute in Deutschland stehen, zeigt das Buch. Dass sie noch höher steigen werden, liegt in der Gesamtentwicklung der deutschen Dinge. Die heute Höhenlage fotografischer Leistung ist in den einzelnen Teilen des Reichs unter sich aber merkwürdig verschieden. Es gibt Gegenden, in denen das fotografische Können anderen Provinzen gegenüber um ein Jahrzehnt zurückgeblieben erscheint.

Der große Wunsch des Verlegers ist, dass das fertige Buch hier und da – in der Heimat oder draußen in der Welt – für andere Menschen eine ähnliche Freude sein möge, wie es die Arbeit an dem entstehenden Buch für ihn gewesen ist. Und glücklich wäre er, wenn einige von denen, denen die Widmung gilt, an der Arbeit Gefallen fänden.

Der Anordnung und Reihenfolge der Bilder lag etwa der Gedanke einer Reise zugrunde, welche im Nordwesten beginnend, in großen Kurven durch Deutschland hindurchgeführt: Von Helgoland zum Niederrhein, dann den Rhein hinauf bis zum Bodenseegebiet, weiter über das mittlere und das östliche Süddeutschland nach Mitteldeutschland, Sachsen, Schlesien. Von dort im großen Bogen durch die Mark zurück bis Schleswig-Holstein, weiter durch Mecklenburg, Pommern nach West- und Ostpreußen und Posen. Es gibt aber im Einzelnen große Abweichungen von solcher Anordnung. Wichtiger als das Einhalten irgendwelcher geographischen Linien schien der gute Zusammenklang nah benachbarter Bildseiten, sonderlich der einander gegenüberstehenden. Die Anmerkungen am Schluss beabsichtigen lediglich diese oder jenen Frage aus den Gebieten der Bau- oder Kulturgeschichte, hier und da auch der physikalischen Geographie, andeutend so zu beantworten, wie sie sich dem einzelnen Betrachter der Bilder etwa aufwerfen könnte. Sie fußen auf einer Reihen von Nachschlagewerken, die einzeln anzuführen zu weit führen möchte. Erwähnt seien nur Dehios ausgezeichnete „Deutsche Kunstdenkmäler“ und die knappen Notizen der Baedeker’schen Handbücher. Da der vorliegende Band vielfach in die Hände derer gelangen wird, welche die der alten deutschen Baukunst gewidmeten Bände der „Blauen Bücher“ zur Hand haben, ist in den Anmerkungen im Einzelnen darauf hingewiesen, wenn in diesen früheren Architekturbänden andere, ergänzende und das Vorstellungsbild bereichernde Abbildungen desselben Ortes oder Bauwerkes enthalten sind.

Zum guten Schluss ein Wort Friedrich Ratzels, das sich in dem ebenso schönen als unterrichtenden Büchlein „Deutschland“ findet:
„Wir müssen wissen: unser Land ist nicht das größte, nicht das fruchtbarste, nicht das sonnig heiterste Europas. Aber es ist groß genug für ein Volk, das entschlossen ist nichts davon zu verlieren; es ist reich genug, ausdauernde Arbeit zu lohnen; es ist schön genug, Liebe und treueste Anhänglichkeit zu verdienen; es ist mit einem Worte ein Land, worin ein tüchtiges Volk große und glückliche Geschicke vollenden kann; vorausgesetzt, dass es sich und sein Land zusammenhält.“


„Blaue Bücher“ über alte deutsche Baukunst:
Deutsche Dome, des Mittelalters
Deutsche Burgen, und feste Schlösser
Große Bürgerbauten, aus vier Jahrhunderten
Deutscher Barock, die großen Baumstraßen des 18. Jahrhunderts
In Vorbereitung:
Türme, Tore und Brunnen, in einem Band

Sei gesegnet, du unser Land,
Sie gesegnet, due Land der Liebe.
Euch lieben wir, Gärten, die ihr Blumen und Früchte tragt,
euch Felder, die ihr ins Weite geht und uns Nahrung gebt,
dich, dunkeln Wald und dich, lebendiges Wasser.
Sei gesegnet du Haus, uns’re Burg und unsere Schlummerstatt,
für die das alles so wohlgestalt’ gebreitet liegt!
Du gibst uns Schirm, du lässt uns in die Weite schaun,
du sammelst wirtlich der Geschlechter Gaben.
Dem Leiden gibst du Halt, der Liebe Raum,
du trägst uns , wenn wir schwanken.

Sei gesegnet, was um uns lebt, was da Blick und Odem trägt,
was wie wir den Tag begrüßt oder in Nacht sich faltet,
was in Lüften schreit, oder was in der Tiefe stumm ist.
Gesegnet due Meer, gesegnet Stein und Heide,
Frührot, das aufflammt, und Spätrot, das sich niedersenkt,
und du heimliche Nacht, die uns nach Hause leitet!

Die schöne Heimat - Bilder aus Deutschland Cover

Die schöne Heimat - Bilder aus Deutschland Cover

Die schöne Heimat - Bilder aus Deutschland

Die schöne Heimat - Bilder aus Deutschland

001 Helgoland, Der Mönch

001 Helgoland, Der Mönch

002 Bremen, Der Roland am Rathaus

002 Bremen, Der Roland am Rathaus

003 Hamburg, Das Bismarck-Denkmal

003 Hamburg, Das Bismarck-Denkmal

004 Lüneburg, Die Laube im Rathaus

004 Lüneburg, Die Laube im Rathaus

005 Bremen, Der große Saal im Rathaus

005 Bremen, Der große Saal im Rathaus

006 Aus der Lüneburger Heide

006 Aus der Lüneburger Heide

007 Hamburg, Aus dem Hafen

007 Hamburg, Aus dem Hafen

008 Der Niederrhein bei Düsseldorf

008 Der Niederrhein bei Düsseldorf

009 Rees am Niederrhein

009 Rees am Niederrhein