27. bis 31sten May 1813.

Den 27sten marschirte der rechte Flügel Nachmittags ruhig und vom Feinde unbemerkt ins Bivuaq bey Mertschüz. Die Arriergarde zog sich gegen Abend in 2 Colonnen über die Katzbach und überließ dem Feinde Liegnitz. Die Brigade v. Zieten stellte sich bey Closter Wahlstadt auf.
Der linke Flügel der Armee zog sich nach Jauer, und beyde standen nun wieder in der engsten Verbindung schlagfertig.

Den 28sten marschirte die Armee in eine Stellung hinter dem Striegauer Wasser, der rechte Flügel bey Sara, der linke bey Striegau, und ließ die Arriergarden bey Mertschüz und Jauer stehen.


Da die Nachricht einging, daß die Räumung der Magazine und Kriegsbedürfnisse in Breslau noch nicht vollendet sey, und deshalb der russische General Witt sich bey Lissa aufgestellt habe um den preußischen General v. Schuler abzuwarten, der von Glogau kommend, die Oder bey Auras passiren sollte um den General Witt abzulösen, so erhielt der Obrist v. Mutius Ordre mit 7 Escadrons gegen Neumark zu rücken um die Strasse nach Breslau zu decken.

Es scheint, daß der Feind den Marsch nach Schweidnitz so wenig vermuthet hatte, daß er dadurch auf einige Tage ungewiß über die Bewegungen der combinirten Armee, es auch in den seinigen wurde. Er machte starke Recognoscirungen gegen Jauer und Mertschüz, und unsre Arriergarden repliirten sich bis Kuhnern und diesseit Jauer.
Am 31sten May bezog die Armee das Lager von Schweibnitz. Die Arriergarden blieben stehen. Täglich wurden von allen Seiten Gefangne eingebracht, die theils von den Partisans, theils im kleinen Krieg in den Ebenen von Schlesien gemacht wurden.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die preußisch-russische Campagne im Jahre 1813