24. bis 26sten May 1813.

Den 24sten May marschirte der rechte Flügel in 2 Colonnen, die erste über Siegersdorff, die zweyte über Naumburg bis Bunzlau.
Der linke Flügel bis Löwenberg zurück.
Beym Uebergang über Siegersdorff entstand eine Canonade. Der Feind verfolgte bis Birkenbrück. Der linke Flügel wurde gar nicht verfolgt.
An diesem Tag, wo die preußische Grenze betreten wurde, nahmen nun alle die im Landsturm-Edikt vorgeschriebenen Maasregeln ihren Anfang. Die Landesbehörben, Stadtmagisträte, Dorfschulzen u.s.w. verliessen ihre Posten, alles Vieh wurde zurück ins Gebirge gebracht, alle Vorräthe an die Armee abgeliefert oder zerstört und die Dörfer verlassen.

Den 25ten May. Der rechte Flügel marschirte nachdem die Brücken zerstört waren, in 3 Colonnen nach Haynau.
Der linke Flügel nach Goldberg, ließ jedoch die Arriergarde bey Löwenberg stehen.
Der Feind stellte die Brücken her und folgte bis Thomaswalde. Auf dem linken Flügel fiel nichts nichtiges vor.


Den 26sten May trat der Augenblick ein, in welchem eine beym Rückzug von Bautzen an projectirte Bewegung zur Ausführung kommen mußte, nemlich von der Katzbach aus anstatt nach Breslau, sich nach Schweidnitz zu wenden, und dort eine feste Stellung in Verbindung mit der wieder aufgeräumten Festung zu beziehen.
Wenn die Gründe zu einer solchen Operation zum Teil schon in dem vorhergehenden entwickelt sind, so ist noch überdieß dieser Marsch, dem nach Kaluga zu vergleichen, durch welchen man sich, so wie hier auf des Feindes Flanque setzte, und seine Communicationen bedrohte.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die preußisch-russische Campagne im Jahre 1813