Die goldene Wiege. (mündlich)

Aus: Volkssagen, Märchen und Legenden Niedersachsens
Autor: Gesammelt und Herausgegeben von Harrys, Herrmann, Erscheinungsjahr: 1862

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Themenbereiche
Enthaltene Themen: Sagen, Märchen, Legenden, Norddeutschland, Niedersachsen, Überlieferungen, Hitzacker
Vom Weinberg bei Hitzacker geht ein altes Gerücht, dass darin eine goldene Wiege, so noch von den unterirdischen Zwergen zurückgelassen, sich befinde. Sie ist alle Johannis-Nacht zwischen zwölf und ein Uhr in der Nacht am Berge zu sehen, sobald aber ein Mensch das geringste Wort dabei spricht, versinkt sie alsobald wieder mit dem darin liegenden Schätze, und ein großer schwarzer Hund sitzt darauf mit hellfunkelnden feurigen Augen.

Einstmals hatten sich zwei Kameraden besprochen, die Wiege ganz in der Stille, ohne einen Laut, fort zu holen; sie sind aber durch das Blendwerk des Teufels, da solcher einen Galgen über ihnen aufgerichtet und sie darin zu hängen gedräuet, dran verhindert worden. Denn da sie vor Angst um Hilfe gerufen haben, ist die Wiege sofort wieder versunken.

Hitzacker an der Elbe, Niedersachsen

Hitzacker an der Elbe, Niedersachsen