Verbot der Deutschen Islandsfahrten.

Doch ein Machtgebot des Königs von Dänemark schnitt diesen direkten Verkehr Deutscher Häfen mit Island ab. Im Jahre 1601 thut der König von Dänemark Christian IV. dem Rath zu Bremen zu wissen:

„Dass Wir Etlichen Unserer Stadt Kopenhagen, auch anderer Unserer eigenen umliegenden Städte Unterthanen und lieben Getreuen alle und jede Hafens unter Unserem Lande Island aus sonderbaren bewegenden Ursachen verpacht Und verschrieben haben, also dass dieselben solche allein Und kein fremder neben Ihnen mit ihren Schiffen forthan besegeln, den Einwohnern des Landes Zufuhr thun Und mit ihnen ihre Handel und Wandel treiben sollen.“


Zugleich wird bemerkt, dass der Rath denjenigen Bürgern, welche Königliche Begnadigung und Passbriefe auf Häfen in Island hätten, diese Verordnung vorhalten und ihnen befehlen möge, sobald die Zeit ihrer Begnadigungsbriefe um sei, ihre Segelation nach jenen Häfen gänzlich einzustellen. Um diese dem Bremischen Seehandel drohende Maßregel abzuwenden, sandte der Rath von Bremen seinen Hauptmann und Diener Johann von Uffeln nach Kopenhagen, um wegen der zu Bremen wohnenden Islandsfahrer zu werben und zu bitten. Trotz der wiederholten schriftlichen und mündlichen Vorstellungen thut der König von Dänemark schließlich im Jahre 1603 dem Rath zu Bremen zu wissen, dass nur noch in diesem Jahre zur Eintreibung der Schulden der Bremer die Fahrt nach Island zu gestatten sei. Gleiches Verbot wurde gegen Hamburg erlassen, die durch die „Islandsfahrer“ noch 1611 von Neuem hervorgerufenen Remonstrationen des Rathes blieben ebenfalls erfolglos und die ,,Islandsfahrer-Brüderschaft“ löste sich auf. Damit hörte vorläufig der Handel Bremen’s und Hamburg’s mit Island auf. Über die Hitlandfahrer (die Fahrt nach den Shetland Inseln) , ferner die Fahrt nach den Färöern habe ich keine näheren Nachrichten auffinden können, und doch ist aus mehreren Gründen zu vermuten, dass die Bremer hier nicht sowohl Handel als Fischerei trieben.


Diese Islandsfahrten der Hanseaten in früheren Zeiten konnten hier als die Vorläufer der späteren Nordfahrten zur Grönlandsfischerei nur berührt werden.