Ergiebigkeit der Fischerei in der ersten Zeit.

Der Fang war, wie gesagt, leicht. Der Verfasser von „de Walvischvangst“ erzählt, dass mitunter die Leute in den Schaluppen nach solchen Fischen mit den Rudern schlugen, die zufällig ihnen in den Weg kommend sie hinderten, die harpunirten zu verfolgen. Die getöteten bugsierte man ans Ufer, löste die Speckhaut ab (flensste sie) und kochte gleich den Thran aus; daher führte man auch damals doppelte Besatzung, nämlich 60 bis 80 Mann für jedes Schiff. Die Menge des ausgebrannten Thranes war so groß, dass nicht allein die Expeditionsschiffe voll beladen zurückkehrten, sondern es wurden von Holland Schiffe nachgesendet, bloß um Thran von Smeerenburg zu holen (die sogenannten „Nascheppen“, Nachschiffe). In neuerer Zeit war man zufrieden, wenn das Schiff zu zwei Dritteln mit Speck gefüllt wurde. Ein lebhaftes Gewühl herrschte während der Fischerei in dieser Faktorei, wo mehrere tausend Arbeiter und Matrosen zusammenkamen. Die „Kommandeur-;“ (Name der Führer solcher Expeditionen) wohnten am Lande; des Morgens, wenn das frisch gebackene Brod aus dem Ofen kam, wurde dieß durch Blasen auf dem Horn bekannt gemacht; es gab Schänken, die Seeleute belustigten sich wie zu Hause und feierten ihre „Kermis“.

Die Ausbeute der Fischerei in jener ersten Zeit war ganz außerordentlich und der von einem Niederländischen Fischerei-Statistiker gebrauchte Ausdruck „de goudmyn van het Noorden“ mag wenigstens für jene Zeit zutreffend sein, obwohl genauere Daten über die finanziellen Ergebnisse fehlen. Zorgdrager erzählt S. 215, Willem Ys, der Schwiegervater seines gewesenen Steuermannes Thunis Baltisz, habe zwei Reisen (tochten) im Jahre nach Jan Mayen gethan und habe öfter bei 1000 Quardeelen Thran *) geladen, also 2000 im Jahre heimgebracht.


Der Octroi der Nordischen Compagnie wurde im Jahre 1617 auf vier Jahre verlängert und im Jahre 1622 erhielten die „Kleine“ (inzwischen gebildete) und die „Große Nordische Compagnie“ sowie eine neue, die Zeelander Compagnie, Octroi auf 12 Jahre. In dem Octroi von 1622 wird noch besonders des Eilandes „Mauritius“ (Jan Mayen) erwähnt und zugleich die Strafe für ein Schiff, welches die verliehenen Privilegien verletzt, auf 6000 Gulden festgesetzt; spätere Octrois führen noch Staaten-Land. Wybe Jan’s Water, de Zwarte Hoek namentlich auf.

*) Die altholländische Quardeel = 12 Stechkannen, die spätere Quardeel ist gleich 3 Bremer Tonnen á 216 Pfund.