Die Börse.

Zu diesem prächtigen Tempel des Handelsgottes Merkur, der, wie bekannt, auch der Gott des heillosen Diebsgesindels ist, wurde der Grundstein unter Napoleon, den 24. März 1808 gelegt. Er steht auf dem Platz, wo ehemals das Kloster der frommen Nonnen von St. Thomas war. Dieses Gebäude dient sowohl zu den Versammlungen der Handelsleute, als auch zugleich zu den Sitzungen des Handelsgerichts. Es bildet ein Parallelogram von 69 Metres Länge (212 Fuß) und 41 Metres (126 Fuß) Breite, und ist mit einer schönen Kolonade von 66 Säulen umgeben. Eine große Vorhalle führt rechts zu den Privatsälen der Wechselsensale und Makler, eine andere links zu dem Handelstribunal. Der eigentliche Börsensaal ist gleicher Erde im Mittelpunkt des Gebäudes; er hat 38 Metres (116 Fuß) Länge und 25 Metres (76 Fuß) Breite. Ganz bequem haben 2000 Personen Raum genug in demselben, und das Licht fällt von oben herab. Noch bevor das schöne Gebäude ganz vollendet war, starb (1813) der Baumeister Bronguiart. Der Leichenzug desselben kam an dem von ihm geschaffenen Werke vorbei und machte Halt daselbst, in dem Augenblicke verließen alle die zahlreichen Arbeiter aller Art die Gerüste und stellten sich reihenweise mit entblößten Häuptern vor die Fronte des Gebäudes, wo der Zug hielt, in ehrfurchtsvoller Stille auf, und erwiesen so ihrem verblichenen Meister und dessen Talent ehrerbietig ihre Achtung. Gewiß ehrenvoller als die nichtssagenden Ehrenbezeigungen von tausend abgerichteten Maschinenmenschen. Der Architekt Labarre vollendete das Werk.