Die Vorläufer der Reformation - 3. Johannes Hus
Aus: Reformations-Album
Autor: Augustus Bendel, Erscheinungsjahr: 1885
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Reformationszeit, Reformatoren, Reformation, Religion, Kirche, Predigt, Messe, Muttersprache, Schrift, Kirchenväter, Priester, Lebenswandel, Inquisition, Fegfeuer, evangelische Lehre, Hussiten, Sakramente, Erbsünde, Kalvinisten, Märtyrer, Kirchenbann
1. Der Prediger. Dieser bekannteste aller Vorläufer Luthers ist 1369 zu Hussinez im südlichen Böhmen geboren. Hus besucht die berühmte Universität Prag, ist fleißig und wird von einem Ehrenamt zum anderen befördert. 1403 wird er gar Rektor der Hochschule. Früh war er mit den Schriften Wiclifs bekannt geworden und 1398 fängt er an, dieselben seinen Studenten zu erklären. 1402 wird ihm die Bethlehems-Gemeinde in Prag übertragen und damit die Pflicht, nicht Messen zu lesen, sondern der Gemeinde das Evangelium in der Sprache des Volks zu verkündigen. Dadurch wird er um so mehr in die Schrift hineingeführt. Seine Predigten sind gewaltig. Die Königin hört ihn gerne. Der Erzbischof von Prag ernennt ihn zum Synodalprediger. Dies gibt ihm Gelegenheit, die offenbaren Sünden der Priester aus Gottes Wort zu strafen. Diese beklagen sich aber darüber aufs heftigste und so wird ihm das Amt wiederum genommen. In einer Prozession geißeln die Studenten die Laster der Geistlichkeit. Die Anhänger des Papstes werden dadurch gereizt. Hus erklärt, es sei manches Antichristliche im Papsttum. Die Universität verurteilt 45 Sätze Wiclifs, welche Hus vorgetragen hatte. Der König steht ihm bei und gewährt den Anhängern Hussens mehr Rechte an der Universität.
2. Der Bekenner. Um so freimütiger greift Hus das Verderben der Mönche an. Der Erzbischof verklagt ihn beim Papst. Eine päpstliche Verordnung (Bulle) untersagt das Lesen wiclifscher Schriften und dem Hus das Predigen. Nun erst verkündigt Hus ganz offen die Schriften Wiclifs und predigt unter ungeheurem Zulauf weiter. Der Erzbischof ergreift strenge Maßregeln; aber das Volk verhöhnt ihn. Hus wird nach Rom zitiert. Der König vermittelt. Drei unfehlbare Päpste verdammten sich gegenseitig. Johann XXIII., Seeräuber, Mörder und sonst ein grundliederliches Subjekt, behauptete sich auf dem päpstlichen Stuhl in Rom. Gegen die anderen lässt er einen Kreuzzug predigen. Wer ihn als Papst beschütze, dem sollten viele Sünden erlassen werden. Hus verbrennt diese Bulle und predigt gegen den Papst. Er wird in den Bann getan und über seinen Aufenthaltsort das Interdikt (Aufhören der Gottesdienste, Messe, Glockengeläutes, kirchlichen Beerdigung etc.) verhängt. Er verließ Prag. Aber um so nachhaltiger wirkt der evangelische Sauerteig.
3. Der Märtyrer. 1414 kommt ein Konzil nach Konstanz zusammen. Man will reformieren. Hus wird vom Kaiser dahin gefordert. Er verspricht ihm sicheres Geleit. Hus gehorcht; wird aber in Konstanz ins Gefängnis geworfen. Tag und Nacht ist er gefesselt und an die Mauer geschmiedet. Ein Verteidiger wird ihm versagt. Man kann ihm nichts nachweisen, was mit der Kirchenlehre in Widerspruch gewesen wäre, dichtet ihm darum allerlei an. Er versichert, er kann nicht widerrufen, was er nie gelehrt habe. Wird aber dennoch zum Tode verurteilt und am 6. Juli 1415, seinem 46. Geburtstag, zum Scheiterhaufen geführt. Freudig und unter Lobpreis verschied er.
2. Der Bekenner. Um so freimütiger greift Hus das Verderben der Mönche an. Der Erzbischof verklagt ihn beim Papst. Eine päpstliche Verordnung (Bulle) untersagt das Lesen wiclifscher Schriften und dem Hus das Predigen. Nun erst verkündigt Hus ganz offen die Schriften Wiclifs und predigt unter ungeheurem Zulauf weiter. Der Erzbischof ergreift strenge Maßregeln; aber das Volk verhöhnt ihn. Hus wird nach Rom zitiert. Der König vermittelt. Drei unfehlbare Päpste verdammten sich gegenseitig. Johann XXIII., Seeräuber, Mörder und sonst ein grundliederliches Subjekt, behauptete sich auf dem päpstlichen Stuhl in Rom. Gegen die anderen lässt er einen Kreuzzug predigen. Wer ihn als Papst beschütze, dem sollten viele Sünden erlassen werden. Hus verbrennt diese Bulle und predigt gegen den Papst. Er wird in den Bann getan und über seinen Aufenthaltsort das Interdikt (Aufhören der Gottesdienste, Messe, Glockengeläutes, kirchlichen Beerdigung etc.) verhängt. Er verließ Prag. Aber um so nachhaltiger wirkt der evangelische Sauerteig.
3. Der Märtyrer. 1414 kommt ein Konzil nach Konstanz zusammen. Man will reformieren. Hus wird vom Kaiser dahin gefordert. Er verspricht ihm sicheres Geleit. Hus gehorcht; wird aber in Konstanz ins Gefängnis geworfen. Tag und Nacht ist er gefesselt und an die Mauer geschmiedet. Ein Verteidiger wird ihm versagt. Man kann ihm nichts nachweisen, was mit der Kirchenlehre in Widerspruch gewesen wäre, dichtet ihm darum allerlei an. Er versichert, er kann nicht widerrufen, was er nie gelehrt habe. Wird aber dennoch zum Tode verurteilt und am 6. Juli 1415, seinem 46. Geburtstag, zum Scheiterhaufen geführt. Freudig und unter Lobpreis verschied er.