54. Der gekeilte Dieb.

In dem Dorfe Garzin unweit Arendsee lebte vor Zeiten ein Mann, Namens Johann Heinrich Müller, der wegen Bienendiebstahls sehr verrufen war. Die Gerichte konnten ihm zwar nicht beikommen, aber dafür starb er eines elenden Todes. Denn die Bestohlenen hatten ihn durch Verwünschungen eingekeilt, und auf einmal, ehe er es sich versiehet, überfällt ihn ein Schmerz, als wenn er erbärmlich geprügelt würde. Dieser Schmerz hat gedauert bis an seinen Tod. Als er zum Sterben kam, da fielen ihm große Löcher in seinen Leib, und er mußte sich lange und viel quälen vorher.

Beckmann histor. Beschreibung v. Brandenburg. Th. 5. Buch 1. Cap. 3. S. 727.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Volkssagen der Altmark