Der Tod Pomeso’s.

Pomeso und seine Söhne waren den Masoviern feind um des Zinses willen, den sie von ihnen forderten, und sie thaten einen Zug in die Masau, bei dem Pomeso mit seinen sechs Söhnen gefangen ward. Doch entkam er selbst bald wieder aus der Haft, die Söhne aber tödteten die Masovier. Nicht lange danach begab es sich, daß, als Pomeso’s Tochtermann Quidzino, dem selbiger eine Burg gebaut und nach seinem Namen Quidzin (Marienwerder) genannt, auf der Jagd einen Eber verfolgte, letzterer über den damals gerade gefrornen Weichselstrom in das Land Welida (Pommerellen) seine Flucht nahm. Quidzino, nicht nachlassend, kam gleichfalls in dies Land und traf dort auf dessen Fürsten, welcher ihn fragen ließ, was er da wolle, und als Quidzino eine spöttische Antwort gab, denselben erstach. Pomeso, um diesen Mord zu rächen, sammelte die Seinen, fiel in das Land Welida ein und verheerte solches weit und breit. Als er aber mit dem geraubten Gute zurückkehren wollte, war der Strom aufgegangen. Darüber ereilt ihn der Fürst von Welida, nimmt ihm alles ab, und erschlägt ihm sein Volk, Mann bei Mann. Pomeso selbst stürzt sich mit seinem Pferde in die Weichsel um durchzuschwimmen, doch der Fluß reißt ihn fort, so daß er ertrinken mußte. Widewuto und Bruteno, der Kriwaito, brachten darauf ihren Göttern Opfer und fragten an, ob sie Pomeso’s Tod rächen sollten an dem Fürsten von Welida. Die Götter aber verboten es.