Zahlreicher Besuch der Universität. Auswärtige Graduierte

Die Zahl der Studierenden aus den sämtlichen Ostseeländern war besonders groß*). Dass auch solche, welche auf auswärtigen Universitäten einen gelehrten Grad erlangt hatten, gern nach Rostock gingen, beweist der Umstand, dass wir im dritten Jahre des Bestehens der Universität, unter dem Rektorate des Ludolfus Gruwel unter den Inscribierten Albertus Nicolai, magister Parisiensis et Baccalaureus in Medicinis, Johannes Scabai, magister Parisiensis Nicolaus Theodorici de Amsterdam, magister Erfordiensis, Arnoldus de Tricht, magister Periensis, finden**) Diese sind freilich nicht als Studierende zu betrachten, wenn sie gleich nach der Sitte der Zeit in die Matrikel eingetragen wurden. Als Graduierte gehörten sie überhaupt dem Corpus der Lehrer an, und wir finden mehrere derselben einige Jahre später das Rektorat verwaltend. Doch beweist der Umstand, dass sie sich nach Rostock wandten, ihr Vertrauen, dort einen entsprechenden Kreis von Schülern zu finden.

*) Es konnte daher v. Johann Quistorp in seiner am 12. November 1619 gehaltenen Jubelpredigt mit Recht sagen S. 35: „Und ist eben diese Academia, von der Zeit ihrer Fundation an, eine herrliche Werkstätte gewesen, darin viel tausend gelarter Leute in diesen 200 Jahren sind zubereitet und abgerichtet, die nicht allein in dieser Stadt und Land, sondern in den benachbarten Königreichen Dennemark vnd Schweden, in Lendern vnd Fürstenthümen, Mark, Holstein, Pommern, Westphalen vnd andern, Kirchen vnd Schulen, Königreiche, Fürstenthüme vnd Städte regiert haben.


**) Etwas J. 1739 S. 47. Schröder, Pap. Mecklenburg S. 1862