Wasserstraßen
Neben dem Eisenbahnwesen wird in der Ukraine auch die Ausnützung und der Ausbau der Wasserstraßen Gegenstand industrieller Betätigung sein. Die natürlichen Voraussetzungen dazu sind in weitestem Ausmaß gegeben. Die Flusssysteme des Dniepr, des Bug, Donez und Dniestr ergeben Wasserstraßen von mindestens 5.000 km Länge, wobei nur die bereits erforschten Teile in Betracht gezogen werden, welche ohne Schwierigkeiten und ohne große Unkosten für den Transport in Gebrauch genommen werden können. Eine entsprechende Ausnützung derselben würde für das deutsche Kapital noch großzügige Nebenwirkungen auslösen, indem sie das Wirtschaftsleben und die Produktionsverhältnisse der Ufergebiete stark beeinflussen würde, und zwar durch Bildung neuer, durch billige Kraftquellen und Verkehrswege sichergestellter Industriegebiete in Gegenden, die bisher zumeist agrarischen Charakter trugen.
Besonders das Flusssystem des Dniepr hat Bedeutung als Hauptteil der projektierten Wasserstraße zwischen dem baltischen und Schwarzen Meere. Die Lösung dieses Projektes würde bekanntlich den kürzesten und billigsten Weg vom Norden nach Kleinasien darstellen und von außerordentlicher Bedeutung für die gesamte Industrie und den Handel Europas sein.
Für die Inangriffnahme solcher Arbeiten ist ferner von Bedeutung, dass eine Reihe von Flüssen Stromschnellen und Wasserfälle aufweist, deren Energie ohne besondere kostspielige Vorarbeiten ausgenützt werden kann. Die Zahl der vorhandenen Energien, die allein aus den natürlichen Stromschnellen des Dniepr gewonnen werden können, beläuft sich nach vorsichtigen Berechnungen auf eine halbe Million HP. Selbst bei halber Ausnutzung würde damit das gesamte Industriegebiet von Katerinoslaw in einem Umkreis von 100 bis 120 km von den Schnellen mit elektrischer Kraft versorgt werden können.
Diese billigen Kraftquellen, wie das billige Verkehrsmittel würden es der deutschen Industrie ermöglichen, in absehbarer Zeit in der Gegend der Stromschnellen ein neues Industriezentrum zu schaffen mit dem Zweck der Verarbeitung der im Umkreis gewonnenen Rohstoffe und Bodenschätze.
Neben der Kanalisierung und Schiffbarmachung der Hauptflüsse ergäbe sich als Nebenaufgabe die Organisierung des ^Wassertransportes. Dazu gehört:
a) die Beistellung neuer und die Ausbesserung, Modernisierung und Ausrüstung älterer Schifffahrzeuge (insbesondere müssten die alten, mit primitiver Kohlen- oder Naphthaheizung versehenen Dampfer durch Motorkähne mit Explosionsmotoren ersetzt werden, die natürlich den besonderen Navigationsverhältnissen der ukrainischen Flüsse anzupassen wären) ;
b) die Anlage von Verladeplätzen, Hafenanlagen, Brennstoffstationen, Lagerhäusern usw.
c) die Anlage von Werften und maschinellen Reparaturwerkstätten. (Als Hauptplatz käme dafür neben den bestehenden Anlagen am Dniepr etwa die Stadt Tscherkassy infolge ihrer zentralen Lage in der Nähe von Kohlen-, Holz- und Eisenproduktionsstätten in Betracht.)
Durch den Bau und die Ausrüstung der Wasserstraßen würde unmittelbar die Möglichkeit geschaffen werden, Getreide, Erz, Zucker und andere Rohstoffe zu den Hafenplätzen zu befördern. Auch in diesem Falle sollen die Konzessionäre durch eben diese Produkte, soweit sie in der Nähe der Wasserstraßen auftreibbar sind, entschädigt werden.
Für die deutschen Maschinen- und Motorfabriken ergäbe sich bei Inangriffnahme dieser Arbeiten eine Reihe besonderer Aufgaben, deren Durchführung die Absatzmöglichkeit der deutschen Maschinenindustrie in der Ukraine bedeutend heben würde.
Besonders das Flusssystem des Dniepr hat Bedeutung als Hauptteil der projektierten Wasserstraße zwischen dem baltischen und Schwarzen Meere. Die Lösung dieses Projektes würde bekanntlich den kürzesten und billigsten Weg vom Norden nach Kleinasien darstellen und von außerordentlicher Bedeutung für die gesamte Industrie und den Handel Europas sein.
Für die Inangriffnahme solcher Arbeiten ist ferner von Bedeutung, dass eine Reihe von Flüssen Stromschnellen und Wasserfälle aufweist, deren Energie ohne besondere kostspielige Vorarbeiten ausgenützt werden kann. Die Zahl der vorhandenen Energien, die allein aus den natürlichen Stromschnellen des Dniepr gewonnen werden können, beläuft sich nach vorsichtigen Berechnungen auf eine halbe Million HP. Selbst bei halber Ausnutzung würde damit das gesamte Industriegebiet von Katerinoslaw in einem Umkreis von 100 bis 120 km von den Schnellen mit elektrischer Kraft versorgt werden können.
Diese billigen Kraftquellen, wie das billige Verkehrsmittel würden es der deutschen Industrie ermöglichen, in absehbarer Zeit in der Gegend der Stromschnellen ein neues Industriezentrum zu schaffen mit dem Zweck der Verarbeitung der im Umkreis gewonnenen Rohstoffe und Bodenschätze.
Neben der Kanalisierung und Schiffbarmachung der Hauptflüsse ergäbe sich als Nebenaufgabe die Organisierung des ^Wassertransportes. Dazu gehört:
a) die Beistellung neuer und die Ausbesserung, Modernisierung und Ausrüstung älterer Schifffahrzeuge (insbesondere müssten die alten, mit primitiver Kohlen- oder Naphthaheizung versehenen Dampfer durch Motorkähne mit Explosionsmotoren ersetzt werden, die natürlich den besonderen Navigationsverhältnissen der ukrainischen Flüsse anzupassen wären) ;
b) die Anlage von Verladeplätzen, Hafenanlagen, Brennstoffstationen, Lagerhäusern usw.
c) die Anlage von Werften und maschinellen Reparaturwerkstätten. (Als Hauptplatz käme dafür neben den bestehenden Anlagen am Dniepr etwa die Stadt Tscherkassy infolge ihrer zentralen Lage in der Nähe von Kohlen-, Holz- und Eisenproduktionsstätten in Betracht.)
Durch den Bau und die Ausrüstung der Wasserstraßen würde unmittelbar die Möglichkeit geschaffen werden, Getreide, Erz, Zucker und andere Rohstoffe zu den Hafenplätzen zu befördern. Auch in diesem Falle sollen die Konzessionäre durch eben diese Produkte, soweit sie in der Nähe der Wasserstraßen auftreibbar sind, entschädigt werden.
Für die deutschen Maschinen- und Motorfabriken ergäbe sich bei Inangriffnahme dieser Arbeiten eine Reihe besonderer Aufgaben, deren Durchführung die Absatzmöglichkeit der deutschen Maschinenindustrie in der Ukraine bedeutend heben würde.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Ukraine als Arbeitsfeld für Deutsche und Deutsches Kapital