Mecklenburg
Als am Abend des 12. November die Bewohner der mecklenburgischen Küste zur Ruhe gingen, ahnte wohl keiner von ihnen, welche fürchterliche Katastrophe schon am nächsten Tage über sie hereinbrechen sollte. Wohl hatte den Tag über ein heftiger Sturmwind geweht, wohl war die Flut zu einer bedeutenden Höhe gestiegen, aber das waren Erscheinungen, an die man schon seit Jahren gewöhnt war und die daher an und für sich nichts Beunruhigendes bargen. Erst als des Nachts der Sturm immer rasender einhertobte, als er Bäume umbrach, Dächer von den Häusern warf und endlich die Flut in die Straßen der Städte und Dörfer trieb, erst da wurde es klar, dass hier ein Unheil hereinbrach, wie Mecklenburg es seit Jahrhunderten nicht mehr erlebt, ein Unheil, das dem Wohlstand des Landes die schmerzlichsten Wunden schlagen musste.
Diese Erkenntnis fand noch am nämlichen Tage von allen Seiten her die traurigste Bestätigung. Hiobspost auf Hiobspost traf ein, eine entsetzlicher wie die andere. Wir hörten, dass unsere Seestädte, unsere Stranddörfer, vor Allem aber unsere lieblichen Badeorte, diese Perlen des Landes fürchterlich gelitten, wir hörten, dass Häuser zerstört, Äcker versandet, Schiffe gestrandet, Vieh und sonstige bewegliche Habe in ungeheuren Werten vernichtet, und was uns Schlag auf Schlag gemeldet, es ist durch die Wirklichkeit nicht Lügen gestraft, im Gegenteil, es ist von ihr übertroffen worden.
Eine Zusammenstellung dessen, was sich ereignet, wird zeigen, dass wir in Vorstehenden kein Phantasiegebilde entwarfen, sondern mit den gegebenen Tatsachen rechneten.
Wir beginnen mit den Badeorten Warnemünde, Heiligendamm und Boltenhagen, werden dann zu Rostock und Wismar übergehen und zum Schluss die von dem Hochwasser betroffenen Küstengegenden zum Gegenstand unserer Schilderungen machen.
Diese Erkenntnis fand noch am nämlichen Tage von allen Seiten her die traurigste Bestätigung. Hiobspost auf Hiobspost traf ein, eine entsetzlicher wie die andere. Wir hörten, dass unsere Seestädte, unsere Stranddörfer, vor Allem aber unsere lieblichen Badeorte, diese Perlen des Landes fürchterlich gelitten, wir hörten, dass Häuser zerstört, Äcker versandet, Schiffe gestrandet, Vieh und sonstige bewegliche Habe in ungeheuren Werten vernichtet, und was uns Schlag auf Schlag gemeldet, es ist durch die Wirklichkeit nicht Lügen gestraft, im Gegenteil, es ist von ihr übertroffen worden.
Eine Zusammenstellung dessen, was sich ereignet, wird zeigen, dass wir in Vorstehenden kein Phantasiegebilde entwarfen, sondern mit den gegebenen Tatsachen rechneten.
Wir beginnen mit den Badeorten Warnemünde, Heiligendamm und Boltenhagen, werden dann zu Rostock und Wismar übergehen und zum Schluss die von dem Hochwasser betroffenen Küstengegenden zum Gegenstand unserer Schilderungen machen.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Sturmflut vom 12. bis 13. November 1872 an der deutschen Ostseeküste
Mecklenburger Ostseestrand im Herbst
Steilkueste am Grosskluetzhoevd bei Boltenhagen, 2008 Autor: wikipedia, Ch. Pagenkopf
Warnemünde, Strom, Hafen und Leuchtturm
Findling.
Boltenhagen - Bauernhof hinter Villa Reese
alle Kapitel sehen