Wollin, Burg Tribsees, Lassan, Barth, Fiddichow, Loitz, Garz ...

In der Bulle von 1140, durch welche Papst Innocenz II. das Pommersche Bistum Wollin bestätigte, kommt auch zum ersten Mal die Burg Tribsees vor, während das Land Tribsees schon 1136 neben dem Lande Lassan genannt wird. Das Land Barth findet 1159 seine erste Erwähnung, und damit ist auch bereits die Existenz der Burg gegeben, obwohl ein urkundliches Zeugnis dafür erst der Burggraf von Barth Petrus 1225 liefert. Dem Jahr 1159 gehört auch die erste Erwähnung der Burg Fiddichow an. 1168 lernen wir den Burgwall Garz auf Rügen und 1170 das Land Loitz kennen. 1175 kommt Treptow a. T., wahrscheinlich die alte Burg der Tolensaner, 1177 Pasewalk urkundlich vor, beide schon mit Kirchen versehen, das letztere besaß deren wahrscheinlich schon zwei, da die 1177 genannte bereits 1178 den Unterscheidungsnamen der Marktkirche trug. Sie wurde vom Herzog Bogislaw I., nicht von seinem Oheim Ratibor, wie der Verfasser irrtümlich angibt, zwischen 1159 bis 1177 dem Kloster Grobe verliehen. Des Landes Schlawe wird zuerst 1187 gedacht, viel später noch, 1227 des Landes und 1240 der Burg Stolp, obwohl eine unechte, erst in der zweiten Hälfte des XIV. Jahrhunderts angefertigte Urkunde*) schon 1181 in Stolp (Slupsk) ausgestellt sein will, und von der Stolper Kastellanei (castellania Sulpensis), von der Stolper Ritterschaft, Edlen und Baronen und von dem Pfarrverweser und den dortigen Archidiaconatsrechten des Gnesener Erzbischofs spricht. Dagegen kommt bereits das Land Belgard an der Leba in einer Urkunde vor, die ungefähr dem Jahr 1212 angehören wird**), 1230 auch die Burg Belgard***). Die unbezweifelt alte Burg Dirlow, bei der 1271 sich die deutsche Stadt Rügenwalde erhob, wird zuerst in einer falschen, nicht vor dem Ende des XIII. Jahrhunderts gefertigten Urkunde, die aber eine echte Grundlage zu haben scheint, mit dem Datum 1215 genannt; in echten Urkunden tritt sie erst später auf als ihre deutsche Ansiedelung Rügenwalde. Im Jahr 1233 wird endlich der Ort Massow, etwas später auch das Land Massow, 1234 das Land Bahn, und 1240 der Burgflecken (vious) und das Land Penkun urkundlich, alle drei Unterbezirke, das erste der Kastellanei Stargard, das zweite der Kastellanei Pyritz und das dritte der Kastellanei Stettin.

*) Scriptores rer. Pruss. ed. Hirsch, Töppen und Strehlke, I, p. 774. Hirsch hält die Urkunde zwar für echt, ihre Fälschung soll aber im Pommerschen Urkundenbuche nachgewiesen werden. - **) Cod. Nr. 90. - ***) Cod. Nr. 183.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Städte der Provinz Pommern