Bahn - Bahn. - Banen, Baentn, Bahnen, Banis, to deme Bane. (heute Banie, Woiwodschaft Westpommern)

Bahn. - Banen, Baentn, Bahnen, Banis, to deme Bane. (heute Banie, Woiwodschaft Westpommern)
Wappen. Eine Heilige mit der Glorie, mit dem rechten Arm einen Ealbkrug (?) tragend; links von ihrem Haupt ein Greifenschild, unter welchem ein schwebendes Kreuz, Später: eine gekrönte Jungfrau, rechts einen Greifenschild, links einen Schild mit einer Laterne haltend.

Herzog Barnim I. schenkte im Jahr 1234 dem Orden der Tempelherrn das ganze Land Bahn, gestattete ihm, in der Stadt an beliebigen Tagen freien Markt zu halten und im Lande das Brandenburgische zu üben, welche Schenkung 1247 vom Papst Innocenz IV. bestätigt wurde. Die Stadt selbst gebrauchte späterhin Magdeburgisches Recht. Im Jahr 1296 räumten die Bürger zu Bahn den Bürgern von Schönfließ die Mitbenutzung ihres Kaufhauses ein, wogegen sich letztere zu Beiträgen verpflichteten, um dasselbe zu erweitern. Nach Aufhebung des Templerordens durch Papst Clemens V. (1312) wurden dessen Besitzungen, so auch Bahn, dem Johanniterorden überlassen. Zeitweise kam das Land Bahn an Brandenburg, und 1330 setzte Markgraf Ludwig von Brandenburg den alten Hasse und Wedigo von Wedel mit dem Schlosse „tu dem Bane" dem Herzoge Barnim I. zu Bürgen eines Friedensvertrages. Gleichwohl nennt der Lehnbrief Papst Johanns XXII. vom Jahr 1331 Bahn noch als Besitz der Pommerschen Herzoge. Der Streit wegen dieses Landes wurde 1333 im Lippehner Vertrage endgültig zu Gunsten Pommerns ausgeglichen. Im Jahre 1345 trat der Johanniter-Herrenmeister Hermann von Werberg die Stadt mit dem Kirchlehn (Patronat) und dem Gericht erblich an Barnim III. ab, doch behielt sich der Orden das Eigentum an der Stadt, das Schloss, die Hälfte der Gefälle des obersten Gerichts, die Mühlenpächte und den Hufenzins der Bürger vor. 1368 vertrug sich Barnim III. mit dem Orden wegen Ueberlassung der Bede in Bahn und überließ ihm für das Patronat der Bahner Kirche das der Golnower Pfarrkirche "). Nachdem die Bürger 1399 im Aufruhr den Herrenmeister Detlof von Walmoden erschlagen hatten, musste sich die Stadt im J. 1400 zur Zahlung eines jährlichen Sühnegeldes von 25 Fl., des „Meistergeldes", an den Orden und Aufrichtung und Unterhaltung eines Kreuzes an der Mordstätte verstehen. 1417 wurde das St. Georgen-Hospital gestiftet. In den Kriegen zwischen Pommern und der Mark wurde die Stadt 1478 ganz eingeäschert, wobei sie ihre Urkunden verlor. Ihre Privilegien wurden ihr aber im Jahr 1480 durch den Herrenmeister Richard von der Schulenburg und 1481 durch Herzog Bogislaw X. bestätigt, auch der Stadt 10 Winspel Mühlenpacht aus der Bahnschen Mühle, die Freiheit zur Erbauung von Wind- und Wassermühlen, Jagd, und die Fischerei auf fünf Seen bewilligt und bestätigt. 1483 verkaufte der Herzog dem Johanniterorden alle seine noch in der Stadt Bahn habenden Gerechtigkeiten, nämlich den Zoll, die Bürgerhuldung und das Ablager für 400 Fl. 1487 bestätigte Bogislaw X. dem Johanniterorden den Besitz der Stadt. Eine tragische Berühmtheit hat das „Spiel zu Bahn" vom J. 1498 erlangt, ein Passionsspiel, welches mit dem Todschlag der Darsteller des Heilands, der Maria und des Longinus endete, und den Johannes auf das Rad brachte. 1501 und 1522 vertrug sich Bahn mit den Herrenmeistern Jürgen von Schlaberndorf und Veit von Thümen wegen des Gerichts; die Stadt sollte nichts aburteilen ohne Wissen und Willen des Komturs zu Wildenbruch; von den Brüchen sollten zwei Drittel dem Komtur, ein Drittel der Stadt gebühren. In den Landesteilungen von 1532 und 1540 wurde sie dem Wolgaster Herzogtum beigelegt. 1528, 1545, 1558 und 1560 erlitt sie bedeutende Brandschäden. Kantzow sagt um 1540 Folgendes über Bahn: „Das Fleck Bane ist ehemals eine gute bemauerte, vheste Stat gewest, aber umb Motwillen der Bürger hat man inen die Mauren gebrochen, und dahin gepracht, das sie itzundt nicht viel Unterschieds von Pauren haben, wiewol sie dennoch Rhat und Gerichte halten." 1563 wurde ihr durch den Herrenmeister Thomas Runge das Meistergeld erlassen. Herzog Ernst Ludwig stattete sie 1578 mit drei Vieh- und Pferdemärkten aus. 1589 schloss die Stadt einen neuen Vergleich mit dem Johanniterorden wegen des Gerichts, der Fischerei und der Jagd; der Komtur zu Wildenbruch sollte Richter und Schoppen aus der Bürgerschaft wählen, das Recht aber sollte im Namen des Komturs und des Rats gesprochen werden; die Verpflichtung zur Unterhaltung des Kreuzes wurde der Bürgerschaft erlassen'). Von 1590 datirt die Bahn'sche Stadtrolle; sie betrifft Polizei- und Ackerbausachen. Nach der Vorpommerschen Hufenmatrikel von 1631 versteuerte Bahn bisher 107 Landhufen, die nun auf 70 reducirt wurden'). Bahn hätte nach dem Westphälischen Frieden von 1648 an Brandenburg kommen müssen, wurde aber im Stettiner Grenzvertrag von 1653 den Schweden belassen, und erst 1679 im Frieden von St. Germain dem großen Kurfürsten abgetreten. 1690 und 1712 erlitt sie bedeutende Brandschäden. 1777 wurde das der Stadt zustehende Recht des Abschosses aufgehoben.


                                    Einwohnerzahl

1740: 1.017 Einwohner
1782: 1.153 Einwohner (42 Juden)
1794: 1.278 Einwohner (33 Juden)
1812: 1.069 Einwohner (6 Katholiken, 51 Juden)
1816: 1.396 Einwohner (9 Katholiken, 73 Juden)
1831: 1.744 Einwohner (5 Katholiken, 86 Juden)
1843: 2.140 Einwohner (9 Katholiken, 87 Juden)
1852: 2.406 Einwohner (7 Katholiken, 97 Juden)
1861: 2.651 Einwohner (8 Katholiken, 96 Juden)

Bauwerke. Die Kirche aus der Zeit des Byzantinischen Übergangsstils (c. 1240) von rohen Formen.

                                          Bürgermeister.

Nicolaus Olde. 1417.
Johannes Bonenstenghel. 1417.
Nicolaus Himmelrat. †1619.
Jacob Pinnow (Pinne). 1619. († vor 1620).
Johann Himmelrat. 1632.
David Hamel. 1632.
Linde. (vor 1704).
Schmied. 1704.
J. Hiltebrand. 1728. 1746.
J. G. Jordan. 1728.
S. J. Hiltebrandt. 1741. 1746.
M. G. Rosenhagen. 1741. 1759.
Christoph Ludewig Buttermann. 1741. 1775.
Reer, Cand. jur. 1750 —
Christoph Gottlieb Gören (Göhrn). 1767. 1775.
Carl Bequignolle. 1775.
Carl Wilhelm Brandt. 1786.
F. Grützmacher. — 1809.
Johann Gottfried Friedrich Wilhelm Buckow. 1809 — 1814.
Christian Friedrich Mielke. 1814 — 1815
Johann Gottlieb Hintze. 1815 — 1830.
H. Fr. Grützmacher. 1830 — 1843.
E. C. E. Meyer. 1843 — 1859.
Friedrich Wall. 1859 — 1864.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Städte der Provinz Pommern
Bahn (Banie) Wappen

Bahn (Banie) Wappen

Bahn (Banie) Dorfkirche

Bahn (Banie) Dorfkirche

Bahn, Bahni, Stadtplan 1611-1615, Aus der Stralsunder Bilderhandschrift

Bahn, Bahni, Stadtplan 1611-1615, Aus der Stralsunder Bilderhandschrift

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