Der Rione di Colonna. Beginn der Verschiebung des Schwerpunktes in der Stadt

Nach Norden gruppierte sich um ein großartiges Denkmal des Altertums, um die Marc Aurel-Säule, der nach ihr genannte Rione di Colonna. In diesem Stadtteile hatten um die Mitte des 16. Jahrhunderts bei dem Monte Citorio die Gesandten von Frankreich und Portugal ihre Paläste, während der kaiserliche Botschafter in dem noch im Rione di Ponte gelegenen Palazzo Riario (später Altemps) residierte.*) Früher wohnten fast alle Gesandten im Rione di Ponte; die Verlegung ihrer Residenzen in die erwähnte Gegend deutete auf jene Verschiebung des Schwerpunktes im Leben der Stadt, die sich von nun an in zunehmendem Maße vollziehen sollte.

*) Während der Hof des Palastes Riario stark verändert wurde, sind die ursprüngliche Front und Seile nach dem Vicolo de' Soldati mit dem großen Turm, der dem des Palastes von S. Marco glich, noch gut erhalten. Das gleiche gilt von dem 1450 erbauten Palazzo Capranica (Bild 75) und dem mit Abbruch bedrohten Renaissancehause im Vicolo delle Cinque Lune (Bild 76).

Die Hauptkirche im Rione di Colonna war S. Lorenzo in Lucina, seit Mai 1554 Titel des Kardinals Morone, dem hierdurch die größte Pfarrei Roms unterstand. An das Gotteshaus stieß der Palast des Kardinals Quinones (später Fiano); hier, wo bis zum Jahre 1662 ein antiker Triumphbogen, der Arco di Portogallo, den Corso überspannte (vgl. Bild 85 S. 101), endete die vollständig bebaute Strecke dieser Straße. An das Aufhören der Wohnungen erinnern noch heute einige Namen, wie Via Capo le Case. Nördlich dehnte sich der Rione di Colonna bis zur Porta Pinciana und Salara aus.