Ein ausländischer Gesandter hielt hier ein entzückendes Mädchen aus, die mit den Reizen der Schönheit alle persönlichen ...

Ein ausländischer Gesandter hielt hier ein entzückendes Mädchen aus, die mit den Reizen der Schönheit alle persönlichen Qualitäten vereinigte. Der Gesandte war sehr reich und sehr verliebt, und gegen jede Gewohnheit mißtraute diese Nymphe weder seiner Liebe noch seinem Reichtum. Er war auch nie glücklicher als in den Momenten, die er mit ihr verbrachte. In einer schönen Sommernacht glänzten am Himmel die Gestirne, und besonders Venus stellte all die anderen durch ihren Glanz in den Schatten.

„O, mein Gott,“ sagt die Nymphe, „wie leuchtet dieser Stern! Kein Diamant kann sich mit seinem Glänze messen.“ — „O, meine teure Freundin,“ antwortet der Gesandte, „ich bitte Sie zu Gnaden, rühmen Sie nicht zu sehr diesen Stern, ihn kann ich Ihnen nicht geben.“


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Sitten des Rokoko.