Die Montensier, derzeit Leiterin der Comedie in Versailles, hat sich einer Anzahl Vergehen schuldig gemacht; ...

Die Montensier, derzeit Leiterin der Comedie in Versailles, hat sich einer Anzahl Vergehen schuldig gemacht; ein Befehl des Königs hat sie ins Gefängnis gesperrt; das erste, was sie geäußert hat, als man sie eingeschlossen hatte, war: „Werde ich keinerlei Gesellschaft haben und befiehlt der König tatsächlich, daß ich ganz allein schlafe?“

Der König hat als Erster über diese dreisten Worte gelacht, ebenso die Minister; man hat aber gemeint, die königliche Würde wahren zu müssen, in dem man die lübrike Komödiantin noch einige Tage zurückhielt; sie ist jedoch begnadigt worden und hat ihren Platz als Direktrice zurückerhalten.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Sitten des Rokoko.