Der Magnetismus spielt seine Rolle bis zu den Zuckerbäckern der Rue des Lombards herab. Zur Zeit der Neu Jahrsgeschenke ist es Sitte, ...

Der Magnetismus spielt seine Rolle bis zu den Zuckerbäckern der Rue des Lombards herab. Zur Zeit der Neu Jahrsgeschenke ist es Sitte, daß sie dem Publikum Teller anbieten, die figürlich geschmückt sind und die interessanten Ereignisse des verflossenen Jahres darstellen. Am Ersten des Jahres 1785 haben sie Szenen aus dem „Figaro“ und den „Docteurs modernes“, besonders die des „Baquet de santé“ und der „Salles des crises“ gewählt. Man eilt in hellen Haufen, sie zu sehen. Gott weiß, welchen Skandal, das für die Anhänger der neuen Doktrin bedeutet.

Zu einem Pamphlet, das ihren Kummer nicht geringer macht, hat man folgende Anekdote benutzt:


Mlle Arnoult von der Oper hat ein Hündchen, an dem sie zärtlich hing. Es wird krank, man trägt es zu Mesmer, der, um den Einfluß der Ströme auf die Tiere zu beweisen, den Hund magnetisiert. Der Kranke zeigt Krampf und Konvulsionserscheinungen, kurz die günstigsten Krisen. Er gesundet. Man bringt ihn zu seiner Herrin, die frohen Herzens ein Zertifikat unterschreibt; aber am nächsten Morgen stirbt der Hund. „Wenigstens“, bemerkt maliziös Mlle Arnoult, „wenigstens habe ich mir nichts vorzuwerfen; das arme Tier ist bei ausgezeichneter Gesundheit gestorben.“

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Sitten des Rokoko.