Zwerg-Fliegenschnäpper, Muscicapa párva (Bchst.)

Zwerg-Fliegenschnäpper, Muscicapa párva (Bchst.)

Der Zwergfliegenfänger gilt als ein sehr seltener Vogel. Ich hätte ihn hier weglassen können, denn die meisten Leser werden wohl nie das Glück haben, ihm in freier Natur zu begegnen. Aber wegen seiner merkwürdigen Ähnlichkeit mit dem Rotkehlchen und wegen seines wunderschönen Gesanges muss ich ihn hier erwähnen und abbilden. Vom Rotkehlchen unterscheiden ihn außer der geringen Größe und der Fliegenfängergestalt das jenem fehlende Weiß an den seitlichen Schwanzfedern. Man trifft den Vogel in Buchen- und Nadel- bzw. Mischwäldern, und wer ihn einmal kennen gelernt hat (im Osten ist dies leicht möglich), der findet ihn unschwer wieder.

Name: „parvus“ = klein. „Bchst.“ = Bechstein, deutscher Altmeister.


Vorkommen: Sehr selten, in Westdeutschland bisher wenig bemerkt.

Artmerkmal: Ohne Flügelfleck, Kehle ungestreift. Alt: wie ein kleines Rotkehlchen, aber Schwanz schwarzweiß.

Größe: Noch kleiner als der vorige, Flügel, bis 7,15 cm; etwa 10 g.

Weibchen und junge Männchen: Ohne Rot an der Brust.

Junge: Gefleckt.

Lockton: „Zrr“ („dirr“), auch angeblich „fit“ oder „füid“.

Gesang: Glockenrein, z. B.: „Tink tink tink, eida eida eida, wied wied wied“ usw.

Eier: 6—7, wie Rotkehlcheneier, Juni.

Nest: Halme, Moos, Haare usw.

Nistplatz: In Baumhöhlen mit weitem Eingang, selten frei.

Nahrung: Insekten, Beeren.

Zug: Mai — August.

Einzige deutsche Form der Verwandtschaftsgruppe Muscicapa Parva.



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Singvögel der Heimat
Tafel 34 Zwerg-Fliegenschnäpper (altes Männchen), 3/4 nat. Gr.

Tafel 34 Zwerg-Fliegenschnäpper (altes Männchen), 3/4 nat. Gr.

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