Zaun-Grasmücke, Sylvia currúca L.

Zaun-Grasmücke, Sylvia currúca L.

Die Zaungrasmücke ist die kleinste unserer Grasmücken. Von der vorigen unterscheidet man sie leicht an dem Fehlen der hellrostfarbenen Flügelsäume. Ihre weiße Kehle, kontrastierend mit dem grauen Köpfchen, leuchtet förmlich aus dem Gebüsch. Sie heißt auch Müllerchen, weil sie in klapperndem Tempo singt. Dies sog. Klappern mag im Vergleich mit dem Gesang der schöner singenden Verwandten nur ein eintöniges Geleier sein, es klingt aber außerordentlich lieblich, wenn das Vögelchen im Umherhüpfen fortwährend dies flüssige Gezwitscher hören läßt. Das Leichtflüssige macht überhaupt den eigentümlichen Reiz des Grasmückengesanges aus, zu dem sich der Sänger meist gar nicht erst in Positur setzt.

Name: „curruca“ = antiker Vogelname, der aber teilweise auf die Braunelle bezogen wird.


Vorkommen: Überall.

Artmerkmal: Sehr klein mit braungrauen Flügeln (äußere Schwanzfedern zum Teil weiß).

Größe: Noch kleiner als die vorige, Flügel 6,4—6,9 cm. Gewicht 13 g.

Weibchen: Dem Männchen ähnlich.

Junge: Oben trüber gefärbt.

Lockton: Schnalzend „tz“.

Gesang: Zwitschernd mit klappernder Schlußstrophe.

Eier: 4—6, weißlich, hübsch bräunlich und grau gefleckt, Mai bis Juni. Wohl nur eine Brut.

Nest: Leichter Bau aus grauen Pflanzenstengeln und Gespinsten, oft fast durchsichtig.

Nistplatz: In Dornhecken, Zierbüschen, am liebsten in wilder Stachelbeere, höher über dem Boden als bei der vorigen Art.

Nahrung: Insekten, etwas Beeren und Steinobst.

Zug: April — August, September.

Einzige nachgewiesene deutsche Form der Realgattung Sylvia Curruca.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Singvögel der Heimat
Tafel 59 Zaungrasmücke oder Müllerchen (Männchen), 4/5 nat. Gr

Tafel 59 Zaungrasmücke oder Müllerchen (Männchen), 4/5 nat. Gr

alle Kapitel sehen