Star, Stúrnus*) vulgáris L.

Star, Stúrnus*) vulgáris L.

Der Star sieht nach Alter und Jahreszeit sehr verschieden aus. Im FrühHng wird sein Schnabel gelb, im Sommer aber schon wieder schwarz. Die Jungen haben den metallischen Regenbogenglanz und den weißen Perlenschmuck des Gefieders noch nicht. Der letztere schleift sich im Sommer beim alten Vogel fast vollständig ab, so daß dieser, aus der Ferne gesehen, das Kleid der Amsel zu tragen scheint. Bei der Nahrungssuche spreizt der Star den Schnabel auseinander und schiebt so „zirkelnd“ Pflanzen, Laub usw. auseinander, um allerlei Getier zu finden. Oft ruht er auf dem Rücken der Weidetiere.

Ein großartiges Schauspiel ist es, wenn an Spätsommerabenden die Stare zu tausenden im Schilf einfallen, um dort Nachtruhe zu halten. Von allen Seiten eilen Flüge herbei, die sich nach längerem Umherschwenken senken, wieder emporbrausen, endlich senkrecht herabstürzen und dann unter vielem Lärmen ihr Plätzchen zum Schlafengehen ausprobieren, bis endlich die Nacht ihre Ruhe über die verstummenden Konzertmusikanten breitet.


Name: Von der Lockstimme. „Sturnus“ = antik lateinischer Name des Vogels, „vulgaris“ = gemein, allbekannt.

Vorkommen: Als Waldvogel, Nistkastenbewohner oder spätsommerlicher Massen Wanderer überall. Bald gehegt, bald gehaßt.

Artmerkmal: Stahlfarbenes, spitzes, getüpfeltes Gefieder.

Größe: Allbekannt, Flügel 12,4— 13,6 cm. Gewicht 73 bis etwa 100 g.

Weibchen und einjährige Männchen: Etwas matter, mit nicht so langspitzigen Kehlfedern.

Herbstkleid: Mehr gefleckt.

Junge: Braungrau, unten mehr oder weniger weißlich gestreift.

Lockton: „Stoär“, „squär“, „spett spett“.

Gesang: Ein Pfeifen, Schnurren, Schnattern, oft Nachahmungen.

Eier: 5 — 6, hellblau, April, Mai, selten noch eine Sommerbrut.

Nest: Zweige, Halme, Federn als Höhlenpolster, öfters Blumenschmuck,

Nistplatz: Baumhöhlen, Nistkästen, Ausnahmen sehr selten.
Nahrung: Raupen, Käfer, Würmer, Schnecken, Kirschen, Weintrauben, Heidelbeeren.

Zug: Februar, März — Oktober, November. Auch überwinternd.

Einzige deutsche Form der Realgattung Sturnus Várius. Die angeblich fremden westeuropäischen Stare sind wohl nur Phasen der Form vulgáris.

*) Die Stare, entfernt mit den Raben verwandt, sind eine eigenartige Gruppe. Charakteristisch ist die Schnabelbildung, die sich von der anderer Vögel ähnlich unterscheidet, wie die der Ammern von der der Finken.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Singvögel der Heimat
Tafel 53 Star ( vorn altes Männchen im Sommer, hinten junger Vogel), 2/3 nat. Gr.

Tafel 53 Star ( vorn altes Männchen im Sommer, hinten junger Vogel), 2/3 nat. Gr.

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