Nester mit seitlicher Öffnung

Nester mit seitlicher Öffnung

Die nebenstehende Abbildung zeigt drei Nester mit seitlichem Einflugsloch. Am kunstvollsten ist das mittlere, der Schwanzmeise angehörend. In diesem Fall ist es in einen Buchenzweig verwebt. Außen ist es, wie die Finkennester, mit Gespinsten und Flechten überzogen. Auch darin erinnert es an das Finkennest, daß es nicht nur von seiner Unterlage gestützt wird, sondern daß es diese umfaßt. Es müßte also entweder losgerissen oder mit der Unterlage abgeschnitten werden, wenn man es unversehrt wegnehmen wollte.

Das aus Halmen gebaute Laubvogelnest (in diesem Falle hübsch mit bunten Fasanenfedern gefüttert) und die Mooskugel*) des Zaunkönigs sitzen viel loser auf ihrer Unterlage, so daß sie sich ohne Schaden davon wegnehmen lassen. Im allgemeinen gebrauchen die Vögel ihre Nester nur zum Bruten und nicht, wie man vielfach meint, als Wohnung. Der Zaunkönig indessen benutzt Nester auch zum Schlafen**) und baut sog. Spielnester. Das abgebildete ist vielleicht ein solches.


*) Seltener benutzt der Zaunkönig andere Stoffe als Moos, z. B. dürres Laub, Halme.

**) Auch Feldsperlinge, Meisen und Schwalben benutzen ihre Nester als Schlafplätze.



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Singvögel der Heimat
Tafel 88 Nester mit seitlicher Öffnung. Links: Laubvogel-Nest, Mitte: Schwanzmeisen-Nest, Rechts: Zaunkönig-Nest

Tafel 88 Nester mit seitlicher Öffnung. Links: Laubvogel-Nest, Mitte: Schwanzmeisen-Nest, Rechts: Zaunkönig-Nest

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