Nest des Pirols

Nest des Pirols

Bei der Erwähnung kunstvoller Nester dürfen wir den Pirol nicht vergessen. Auch sein Nest ist ein hängender Bau, aber die Befestigung geschieht wieder in einer ganz anderen Weise als bei den vorerwähnten Arten. Das Nest hängt so an einer Astgabel, daß die Fasern des Oberrandes um die wagerechten Zweige dieser Gabel gewickelt sind.

Im vorliegenden Falle hat der Vogel statt der natürlichen Baustoffe (Baststreifen, Ranken, Birkenrinde) Bindfaden und Zeitungspapier benutzt. Von unten gesehen ähnelt das Gewebe mehr einem mit Bindfaden zusammengeschnürten Papierbündel als einem Vogelnest.


Deichler erzählt von einem Pirolnest, an dem auf einem herabhängenden Papierfetzen, so wie hier der Titel einer Leipziger Zeitung, Abbildung und Name des Pirols prangte, und Rey berichtet über eine von Baldamus mitgeteilte Beobachtung aus Frankreich, wo eine 1000 Frankennote in das Nest verwebt war. Da wurde der Pirol für den glücklichen Finder eine richtige „Goldamsel“.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Singvögel der Heimat