Nest der Beutelmeise

Nest der Beutelmeise

Das Nest der Beutelmeise verdient besondere Bewunderung, denn es verbindet die Vorzüge der auf den beiden vorangehenden Tafeln abgebildeten Typen, ja es übertrifft beide in ihrer Art.

Ein vollendetes Hängenest, „pendelt“ es an einem einzigen Weidenzweig bald hoch, bald niedrig über dem Wasserspiegel. Ein vollendetes Kugelnest, hat es noch einen retortenförmigen Eingang, dessen aufsteigende Form genau an die durch die Berlepschschen Nistkästen nachgeahmten Spechthöhlen erinnert. Eigentlich gehört das Nest nicht in dies Buch, denn es ist fraglich, ob die Beutelmeise noch in Deutschland vorkommt. Die Angaben über ihr früheres Auftreten sind z.T. zweifelhaft. Der kleine Vogel*) mag leicht übersehen werden. Vielleicht trägt die Abbildung dazu bei, daß man mehr auf das auffallende Nest achtet. Auch das Baumaterial macht das Nest merkwürdig. Es ist ein gelblichweißer Filz, hauptsächlich aus Blütenwolle und Schafwolle bestehend. Man sagt, daß diese Nester in manchen Gegenden als Schuhe bzw. Strümpfe für kleine Kinder benutzt würden.


*) Siehe Tafel 84, Figur 21.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Singvögel der Heimat
Tafel 89 Nest der Beutelmeise

Tafel 89 Nest der Beutelmeise

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