Kohlmeise, Párus*) májor L

Kohlmeise, Párus*) májor L.

Die Kohlmeise heißt treffend auch Finkmeise wegen ihres finkenähnhchen Lockrufs. Auch in der Färbung zeigt sie einige Übereinstimmung mit dem Edelfinken. Im Herbst sieht sie sehr schön aus, weil da das Gefieder frisch vermausert ist, im Sommer dagegen oft sehr schmutzig und unscheinbar, weil die Federn dann beschmutzt und abgenutzt sind. Sie hat sich am meisten dem Menschen angeschlossen und lauert immer bei den Häusern auf Leckerbissen. Ihre Naschhaftigkeit verleitet sie manchmal, andere Vögel zu töten und ihnen das Gehirn auszufressen.

Name: „Kohlmeise“ wegen der kohlschwarzen Kopfzeichnung. „Pärus“ = antiker Name: Meise (Erklärungsversuche: „Parvusmus“ = kleine Maus, Meise auch = Maus. Es muss genügen, daß dies alte Vogelnamen sind), „major“ = der Größere.


Vorkommen: Überall gemein.

Artmerkmal: Gelbe Brust, Oberkopf blauschwarz.

Größe: Reichlich wie Feldsperling, Flügel 7,1—7,8 cm. Gewicht 17 g.

Weibchen: Wie Männchen, etwas matter gefärbt mit schmalerem Bruststreif.

Junge: Etwas matter gefärbt, Wangen blaßgelb.

Lockton: „Pink, pink“, daher auch „Finkmeise“.

Gesang: „Dididih“, vom Volk übersetzt „Spitz die Schar“ oder „Schinkendieb“, letzteres wohl mit Anspielung auf gelegentliche Diebereien an Speck- oder Fleischvorräten im Winter.

Eier: 6—10 (12), weiß, rötlich gefleckt, April bis Juli, zwei Bruten.

Nest: Moos, Halme, Wurzeln, innen Haare, Wolle, Federn,

Nistplatz: Höhlen in Bäumen, Mauern, Erdlöchern, Brunnenröhren, zuweilen in Briefkästen und dergl. absonderlichen Stellen.

Nahrung: Insekten, Samenkerne usw.

Standvogel: Streicht anscheinend nur wenig nach Nahrung umher. Doch wurden auch Wanderflüge beobachtet.

Einzige deutsche Form der Realgattung Parus Fringillágo, die bis jetzt nachgewiesen werden konnte.


*) Die Meisen sind kletternde insektenfressende Singvögel mit meißelndem Schnabel und warmem Federpelz.




Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Singvögel der Heimat
Tafel 73 Kohlmeise (5/6 nat. Gr.)

Tafel 73 Kohlmeise (5/6 nat. Gr.)

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