Fitis-Laubvogel Phylloscopus acrédula (L)

Fitis-Laubvogel Phylloscopus acrédula (L)

Der Fitislaubvogel ist dem Weidenlaubvogel sehr ähnlich. Meist sieht er etwas heller und reiner gefärbt aus, doch kann man sich leicht täuschen, wenn man sich im Freien auf das Gesicht verläßt. Fast immer sind ja die Füße hell, aber es gibt auch dunkelfüßige Stücke. Der Lockton ist dem der vorigen Art und dem des Gartenrotschwanzes sehr ähnlich. Zu allem Unglück imitiert der Fitis oft des Weidenlaubvogels Gesang. Der Geübte kann beide Arten leicht unterscheiden. Wer es aber auf den ersten Blick zu können meint, der kennt die Vögel nicht. Große Kenner haben sie verwechselt. Darum Vorsicht!

Name: „Fitis“ von der Stimme, „acredula“ = antiker Vogelname, der sich, wie so viele antike Namen, ursprünglich wohl auf etwas ganz anderes bezog.


Vorkommen: Überall mindestens auf dem Zuge bemerklich.

Artmerkmal: Helle Füße (mit Sicherheit nur an den bis zur fünften außen verengten Schwingen bestimmbar).

Größe: Wie der vorige. Flügel 6,6—7,2 cm. Gewicht 9,4 g.

Weibchen: Wie Männchen.

Junge: Unten ganz gelb.

Lockon: „Huid“.

Gesang: „Di di di di düe dea dea düe deida da“, schönklingend, entfernt an den Edelfinkenschlag erinnernd.

Eier: 5 - 7 (8), gelblich weiß, blaßrötlich gefleckt, Mai bis Juli (eine Brut?).

Nest: Kugelbau aus Halmen, Moos usw. mit seitlicher Öffnung und Federpolster.

Nistplatz: Auf dem Boden unter Gras, Gebüsch usw., ähnlich wie bei voriger Art.

Nahrung: Insekten (selten Beeren).

Zug: März bis Mai — August, September.

Höchst wahrscheinlich gibt es bei uns zwei Formen, die im Mai erst durchziehende acredula und die viel früher ankommende Form fitis Bechst. Erstere ist größer. Die Sache bedarf aber noch weiterer Klärung. Beide Formen umfaßt die Realgattung Phylloscopus Fitis*).


*) Zu ihr gehört noch die östliche blassere Form eversmánni (Bp.). Letztere wird Deutschland kaum auf dem Zuge berühren. Dafür gehaltene westliche Zugvögel dürften acredula sein. Der Name tröchilus (L.) ist unsicher und kann nur der Eierbeschreibung wegen als fragliches Synonym hierher gezogen werden.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Singvögel der Heimat
Tafel 69 Fitis-Laubvogel (4/5 nat. Gr.)

Tafel 69 Fitis-Laubvogel (4/5 nat. Gr.)

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