Dorn-Grasmücke, Sylvia commúnis Lath.

Dorn-Grasmücke, Sylvia commúnis Lath.

Die Dorngrasmücke ist in vielen Gegenden die häufigste Grasmücke. Die kleinsten Büsche genügen ihr als Stützen für ihr Nest, wenn die umgebenden Pflanzen es einigermaßen verhüllen. Die Brust des Männchens zeigt einen zarten rosigen Anflug, und überhaupt haben die Farbentöne etwas Ähnlichkeit mit denen des rotrückigen Würgers, der gleiche Örtlichkeiten bevorzugt und mit dem sie oft in Brutnachbarschaft lebt. Der Gesang reicht nicht entfernt an den der größeren Grasmücken heran, ist aber doch ein hübsches Liedchen.

Name : „Dorngrasmücke“ vom Aufenthalt u. Nisten in Dorn- und Rosenbüschen, „communis“ = gewöhnlich. „Lath.“ = Latham.


Vorkommen: Überall gemein.

Artmerkmal: Klein mit rostbraunen Flügelsäumen (äußere Schwanzfedern zum Teil weiß).

Größe: Zwischen den vorigen und der folgenden, Flügel 6,8—7,5 cm.

Gewicht: 14 g.

Weibchen: Matter als das Männchen gefärbt.

Junge und Herbstkleid: Viel brauner als die Alten.

Lockton: „Tze tze“, schnalzend, „Scharr“ und „wäd wäd“.

Gesang: Zuweilen im Fluge, leise beginnend, laut schließend, danach oft ein „wäd wäd“, eine kurze Reihe harten Zwitscherns.

Eier: 4—6, normal, grünlich mit undeutlichen braunen und meist größeren und deutlichen grauen Fleckchen, Mai bis Juli, zwei Bruten.

Nest: Halme usw., mit vielen Gespinsten, Wolle, innen tiefer Napf mit Halmen, oft auch Pferdehaaren ausgelegt.

Nistplatz: Meist dicht über dem Boden in kleinen vom Grase umwucherten Brombeer- und Krüppelbüschen. In Fichtenhecken etwas höher, auch in unkrautdurchwuchertem Getreide.

Nahrung: Insekten, im Herbst etwas Beeren.

Zug: April — August, September.

Einzige nachgewiesene deutsche Form der Realgattung Sylvia Rufocinérea.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Singvögel der Heimat
Tafel 58 Dorn-Grasmücke (Männchen), 4/5 nat. Gr.

Tafel 58 Dorn-Grasmücke (Männchen), 4/5 nat. Gr.

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