Die Räumung des von den Belgiern mit Lokomotiven versperrten Tunnels bei Verviers 1915
Aus: Das Buch für Alle. Illustrierte Familienschrift. Zeitbilder. Heft 4. 1915
Themenbereiche
Enthaltene Themen: 1. Weltkrieg, Belgien, Brüssel, deutsche Truppen, Eisenbahn
In einem 400 Meter langen Tunnel bei Verviers hatten die Belgier siebzehn der schwersten Lokomotiven mit Volldampf aufeinanderfahren lassen, um die Durchfahrt der deutschen Militärzüge zu verhindern. Zur Freilegung der Strecke wurden aus der Oppumer Hauptwerkstätte bei Krefeld 86 Eisenbahnarbeiter herbeigerufen, die mit einem Sonderzug über Aachen nach Belgien befördert wurden.
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Der Anblick, der sich ihnen darbot, war furchtbar. Von den siebzehn Lokomotiven lagen sieben im Tunnel kreuz und quer durcheinandergeworfen. Bis zum zweiten Tag wurden fünf Maschinen mit Hilfe einer Lokomotive herausgeholt und ein Gleis freigemacht. Das Eisenbahner-Regiment baute alsdann neue Schienen ein, so dass am Morgen des dritten Tages der Truppentransport bis Lüttich vor sich gehen konnte. Es ergab sich, dass die Belgier den Tunnel zu sprengen versucht hatten. Ein Unteroffizier holte aus den angelegten Sprenglöchern 186 Kisten Dynamit heraus. Die Lokomotive, die die belgischen Maschinen herausbefördert hatte, wurde mit Grün geschmückt und mit der Aufschrift versehen: „Ich bin ein Preuße.“