Die Mode - Menschen und Moden im neunzehnten Jahrhundert. 1790 bis 1817
Nach Bildern und Kupfern der Zeit ausgewählt von Dr. Oskar Fischel
Autor: Boehn Max von (1860-1932) deutscher Kunst- und Kulturhistoriker, Schriftsteller, Erscheinungsjahr: 1905
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mode, Moden, 19. Jahrhundert, Kulturgeschichte, Kunst, Sittengeschichte, Sozialgeschichte,
Das Bild der Mode menschlich und ohne Verzerrung zu geben, hat dieses Bändchen sich zum Ziel gesetzt. Der Text schildert als Parallele dazu die Menschen und das Leben in seinen geistigen, politischen und künstlerischen Faktoren, kurz alles, was die Abbildungen schuldig bleiben müssen. Ganz ineinander aufgehen können Bild und Wort hier naturgemäß nicht. Niemand wird vernünftigerweise zu allem, was an kulturellen Regungen einer Zeit besprochen wird, eine Illustration aus der Mode erwarten dürfen, so wenig, wie es notwendig scheint, zu einem Bilde, das sich von selbst erklärt, nochmals eine Paraphrase in Worten zu geben. Wo es anging, wie in dem Kapitel, das die Kleidung behandelt, ist versucht worden, Abbildungen und Text möglichst ineinander greifen zu lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Die Politik
- Revolutions-Schwärmereien
- Der Adel
- Napoleon
- Patriotismus
- Krieg-Kontributionen
- Kontinental-Sperre
- Konskription
- Plünderung
- Unsicherheit
- Orden
- Klassizismus
- Die Frau
- Empfindelei
- Die Kirche
- Romantik
- Die Kunst
- Malerei
- Skulptur
- Baukunst
- Innendekoration
- Das Mobiliar
- Der Ofen
- Reinlichkeit
- Die Graphische Kunst
- Das Panorama
- Die Museen
- Die Mode
- Die Herrenmode
- Nationaltracht
- Geselligkeit
- Zeitungen
- Ton und Manieren
- Tanz
- Theater
- Reisen
- Komfort
Aber nur wer Text und Bild als ein Ganzes nimmt, wird das, was der Titel verspricht — „Menschen und Moden“ — finden.
Für eine kurze Spanne Zeit ist hier versucht, was für die gesamte Kostümgeschichte geleistet werden sollte: die äußere Erscheinung einer Epoche im Spiegel ihrer Kunst zu geben, aufrichtig, aber ohne die Scharfe oder Übertreibung, die bisher fast stets in Kostümgeschichten beliebt worden ist. Denn nicht die Kuriosa und Absonderlichkeiten in dem Bilde früherer Zeiten sollte man suchen, sondern das Typische, Normale und gesetzmäßig Entwickelte der Tracht. Wer sich wirklich mit Empfinden und Gehaben einer Epoche vertraut machen kann, wird auch für die unserem Gefühl widersprechenden Formen der älteren Moden nicht die besser wissende Kritik und den Spott erübrigen können, in denen lange Zeit das Interesse an diesem Teil der Kulturgeschichte sich erschöpft hat.
So wurde hier versucht, neben der Mode und der geistigen Erscheinung der Zeit zugleich soviel wie anging von der Szenerie des Lebens in Wohnungen, Möbeln, Garten anzudeuten, kurz die Kunst als Zeugin für das gesamte Leben aufzurufen. Denn die Maler sind die unbefangensten und zuverlässigsten Schilderer.
Noch ein Vorteil bot sich hier, der für die meisten früheren Epochen fehlt: wir wissen aus Modebildern, was für die Kleidung gewünscht und erstrebt wurde, nicht immer von einer Meisterhand wie der des jüngeren Watteau, der Künstler von der „Gallery of fashion“ und dem „Repository“ oder Gavarnis aufgezeichnet, aber wenn auch ungeschickt, so doch handwerkstechnisch aufs klarste ausgesprochen. Und zu diesem von der Schneiderphantasie entworfenen Idealbild geben uns die Maler das Korrektiv im Leben. Zeigen die Modebilder, wie nach dem Wunsche der Kleiderkünstler die Menschen aussehen sollten, so stellt die Kunst in ihren Bildern neben dies Ideal die Wirklichkeit.
In dieser Parallele zwischen Erstrebtem und Erreichtem, zwischen Wunsch und Erfüllung mag ein besonderer kulturgeschichtlicher Reiz liegen. Vielleicht ist er stark genug, manchen Leser in die Sammlungen zu locken und ihn an die allzuwenig erschlossenen Quellen zu führen, denen dies Buch seine Illustrationen verdankt.
Für das Abbildungsmaterial sind die Vorlagen besonders folgenden Sammlungen entnommen:
Der Freiherrlich Lipperheideschen Kostümbibliothek, dem Kgl. Kupferstichkabinett Berlin, der Kgl. Nationalgalerie Berlin, dem Hohenzollern-Museum in Schloss Monbijou Berlin, der Kgl. Neuen Pinakothek München, dem Kgl. Kupferstichkabinett München, der Bibliotheque nationale Paris, dem Cabinet des Estampes Paris, dem Museum Versailles, dem British Museum London und dem South Kensington Museum London.
Auch an dieser Stelle sei dem Dank des Herausgebers und des Verlags für das Entgegenkommen, mit dem von staatlicher und privater Seite das Unternehmen unterstützt wurde, Ausdruck verliehen.
Ganz besonderen Dank schulden die Herausgeber und die Verlagsbuchhandlung der Direktion der Kunstgewerbe-Museums- und Lipperheidischen Kostümbibliothek, Berlin.
Durch seinen sachkundigen Rat hat Dr. Doege die Herausgeber aufs freundschaftlichste unterstützt.
Inhalts-Übersicht
Erstes Kapitel: Die Politik — Revolutionsschwärmerei — Der Adel — Napoleon — Patriotismus — Kriegs-Kontributionen — Kontinental-Sperre — Konskription — Plünderungen — Unsicherheit — Orden
Zweites Kapitel: Klassizismus — Die Frau — Empfindelei — Die Kirche — Romantik
Drittes Kapitel: Die Kunst — Malerei — Skulptur — Baukunst — Innendekoration — Das Mobiliar — Der Ofen — Reinlichkeit — Die graphische Kunst — Das Panorama — Die Museen
Viertes Kapitel: Die Mode — Die Herrenmode — Nationaltracht
Fünftes Kapitel: Geselligkeit — Zeitungen — Ton und Manieren — Tanz — Theater — Reisen — Komfort
Für eine kurze Spanne Zeit ist hier versucht, was für die gesamte Kostümgeschichte geleistet werden sollte: die äußere Erscheinung einer Epoche im Spiegel ihrer Kunst zu geben, aufrichtig, aber ohne die Scharfe oder Übertreibung, die bisher fast stets in Kostümgeschichten beliebt worden ist. Denn nicht die Kuriosa und Absonderlichkeiten in dem Bilde früherer Zeiten sollte man suchen, sondern das Typische, Normale und gesetzmäßig Entwickelte der Tracht. Wer sich wirklich mit Empfinden und Gehaben einer Epoche vertraut machen kann, wird auch für die unserem Gefühl widersprechenden Formen der älteren Moden nicht die besser wissende Kritik und den Spott erübrigen können, in denen lange Zeit das Interesse an diesem Teil der Kulturgeschichte sich erschöpft hat.
So wurde hier versucht, neben der Mode und der geistigen Erscheinung der Zeit zugleich soviel wie anging von der Szenerie des Lebens in Wohnungen, Möbeln, Garten anzudeuten, kurz die Kunst als Zeugin für das gesamte Leben aufzurufen. Denn die Maler sind die unbefangensten und zuverlässigsten Schilderer.
Noch ein Vorteil bot sich hier, der für die meisten früheren Epochen fehlt: wir wissen aus Modebildern, was für die Kleidung gewünscht und erstrebt wurde, nicht immer von einer Meisterhand wie der des jüngeren Watteau, der Künstler von der „Gallery of fashion“ und dem „Repository“ oder Gavarnis aufgezeichnet, aber wenn auch ungeschickt, so doch handwerkstechnisch aufs klarste ausgesprochen. Und zu diesem von der Schneiderphantasie entworfenen Idealbild geben uns die Maler das Korrektiv im Leben. Zeigen die Modebilder, wie nach dem Wunsche der Kleiderkünstler die Menschen aussehen sollten, so stellt die Kunst in ihren Bildern neben dies Ideal die Wirklichkeit.
In dieser Parallele zwischen Erstrebtem und Erreichtem, zwischen Wunsch und Erfüllung mag ein besonderer kulturgeschichtlicher Reiz liegen. Vielleicht ist er stark genug, manchen Leser in die Sammlungen zu locken und ihn an die allzuwenig erschlossenen Quellen zu führen, denen dies Buch seine Illustrationen verdankt.
Für das Abbildungsmaterial sind die Vorlagen besonders folgenden Sammlungen entnommen:
Der Freiherrlich Lipperheideschen Kostümbibliothek, dem Kgl. Kupferstichkabinett Berlin, der Kgl. Nationalgalerie Berlin, dem Hohenzollern-Museum in Schloss Monbijou Berlin, der Kgl. Neuen Pinakothek München, dem Kgl. Kupferstichkabinett München, der Bibliotheque nationale Paris, dem Cabinet des Estampes Paris, dem Museum Versailles, dem British Museum London und dem South Kensington Museum London.
Auch an dieser Stelle sei dem Dank des Herausgebers und des Verlags für das Entgegenkommen, mit dem von staatlicher und privater Seite das Unternehmen unterstützt wurde, Ausdruck verliehen.
Ganz besonderen Dank schulden die Herausgeber und die Verlagsbuchhandlung der Direktion der Kunstgewerbe-Museums- und Lipperheidischen Kostümbibliothek, Berlin.
Durch seinen sachkundigen Rat hat Dr. Doege die Herausgeber aufs freundschaftlichste unterstützt.
Inhalts-Übersicht
Erstes Kapitel: Die Politik — Revolutionsschwärmerei — Der Adel — Napoleon — Patriotismus — Kriegs-Kontributionen — Kontinental-Sperre — Konskription — Plünderungen — Unsicherheit — Orden
Zweites Kapitel: Klassizismus — Die Frau — Empfindelei — Die Kirche — Romantik
Drittes Kapitel: Die Kunst — Malerei — Skulptur — Baukunst — Innendekoration — Das Mobiliar — Der Ofen — Reinlichkeit — Die graphische Kunst — Das Panorama — Die Museen
Viertes Kapitel: Die Mode — Die Herrenmode — Nationaltracht
Fünftes Kapitel: Geselligkeit — Zeitungen — Ton und Manieren — Tanz — Theater — Reisen — Komfort