Geschichte der Stadt

Schon im XII. Jahrhundert fällt ein heller Lichtstreif in das geschichtliche Dunkel, in welchem derjenige der Teil des alten Circipanerlandes ruht, dem Teterow mit seinem mitten im See gelegenen ehemaligen wendischen Burgwall angehört. Es ist jene Zeit, in der zwei mächtige politische Größen, der Bayern- und Sachsenherzog Heinrich der Löwe und der Dänenkönig Waldemar, beide im Dienste der Kirche stehend und gemeinsam das Werk Gottes fördernd, beide aber von ehrgeizigen Machtplänen und zum Teil einander widerstrebenden politischen Interessen geleitet, ihre Hand auf das heidnische Wendenland legen, der eine von Süden und Westen her, der andere von Norden und Osten her. Selbstverständlich kann hier nicht auf Alles eingegangen werden, was zur Beleuchtung dieser Zeiten und Verhältnisse dient. Es mag deshalb besonders auf das neunte und zehnte Kapitel in dem Leben Bischof Bernos von Wigger und auf den von Lisch in wörtlicher Übersetzung veröffentlichten Bericht des Saxo Grammaticus über den Zug Waldemars ins Circipanerland verwiesen werden, nach welchem der König und der dem Saxo Granimaticus befreundete Bischof Absalon von Roskilde im Jahre 1171 von Stralsund aus durch Festland Rügen zieht, mit unsäglichen Schwierigkeiten den Durchgang[/b] durch die Trebelmoore bewerkstelligt, dann den Hartwald zwischen Malchin, Neu-Kalen und Teterow durchquert und zu der Burg des Chotimar vordringt, welche keine andere als die im Teterower See gelegene sein kann, die damals als die am schwersten zu erobernde Trutzburg des Circipanerlandes gegolten haben muss.*) Den Bericht kann Saxo sehr wohl direkt aus dem Munde des Bischofs Absalon, der als streitbarer Herr an allen Fährlichkeiten der Fahrt und des Krieges den lebhaftesten und tatkräftigsten Anteil nimmt, empfangen haben. Zwar kommen die ebengenannten Ortsnamen nicht darin vor, aber die ungemein anschauliche, echt epische Darstellung, die an die klassischsten Beispiele der Alten erinnert, und das starke Lokal-Kolorit der Erzählung haben für den, der die Gegenden kennt, eine solche Überzeugungskraft, dass, da auch Anfang, Richtung und Ziel des Zuges sowie die noch heute vorhandenen Burg-, Wall- und Damm-Reste im Teterower See aufs Allerbeste zu der Erzählung passen, jeder Zweifel an der Richtigkeit der topographischen Deutung des Berichtes durch Lisch und Wigger verschwindet.**) Mit der Eroberung der Burg und ihrer Wiek ist der Zweck des Heerzuges erreicht, und es erfolgt nun, wie bereits im ersten Bande des Werkes erzählt worden ist, unter Beteiligung Chotimars und seiner Bruder die Gründung des Klosters Dargun durch dänische Mönche aus Esrom, welche die Aufgabe haben, im Circipanerlande einen solchen Stützpunkt für christliche Kultur zu schaffen, wie ihn die Schöpfungen Heinrichs des Löwen in Ratzeburg und Schwerin im Westen und das von Bischof Berno gegründete Kloster Doberan im Norden des Wendenlandes darstellen. Dass aber das dänische Kloster in Dargun nicht von Bestand bleibt, sondern schon 1188 nach Hilda bei Greifswald übersiedelt und 1209 durch eine Tochtergründung des Klosters Doberan ersetzt wird, ist ebenfalls im ersten Bande auseinandergesetzt worden. Hier kommt es ja auch nur darauf an, daran zu erinnern, dass die Geschichte der Stadt Teterow mit der Erzählung des Saxo Grammaticus vom Zuge des Königs Waldemar von Dänemark ins Circipanerland und der Erstürmung der Feste im Teterower See einzusetzen hat.***)

*) Saxonis Grammatici Historia danica, Liber XIV (Edd. Müller & Velschow, Pars IIa, Pag. 883—886). Lisch, M. Jahrb. XXVI, S. 181 — 195. Wigger, M. Jahrb. XXVIII, S. 143— 186. Vgl. dazu dessen Annalen, S. 126/127. 148.


**) An anderer Stelle, in der Knytlinga-Sage über diesen Zug, werden Stralsund (Straela), Triebsees (Tribuzis) und das östlich von Güstrow gelegene Land Tribeden (Atripiden), zu dem auch Teterow gehört, genannt. Vgl. Lisch, a. a. O., S. 186.

***) Es kann nicht auffallen, dass die älteren Geschichtsforscher, welche den Zug des Waldemar nach den Quellen erzählen, ohne Gegenden und Verhältnisse im alten Circipanien von den Trebel-Mooren über den Hartwald weg bis zum Teterower See zu kennen (wie z. B. Ludwig Gisebrecht, Wend. Geschichten III, S. 203/4, Barthold, Gesch. von Rügen und Pommern II, S. 223/24 in Quandt in Balt. Studien X, 2, S. 162), zu Darstellungen und Auffassungen kommen, welche mit denen der jüngeren mecklenburgischen Forscher, die mit den in Betracht kommenden örtlichen Verhältnissen vertrauter sind, nicht übereinstimmen.


Indessen der Faden spinnt sich nicht weiter. Zwischen dieser Geschichte und der ersten urkundlichen Nachricht über Teterower Verhältnisse liegen hundert Jahre. Damals sind die von Moltke die Grundherrn sowohl über den Teterower See als auch über die an seiner Ostseite liegenden Güter Sührkow und Niendorf (ehemals Teschow), über deren Verkauf an das Kloster Dargun am 1. Januar 1297 der landesherrliche Konsens durch den Fürsten Nikolaus von Rostock erfolgt.*) Diese Gegend gehört somit (und wie wir auch sonst wissen) in jener Zeit vorübergehend zur Herrschaft Rostock, welche im Jahre 1300 unter dänische Oberlehnsherrlichkeit gerät, und Ritter Friedrich von Moltke ist wenigstens in Bezug auf den See als Rechtsnachfolger des Chotimar anzusehen, der hundert Jahre früher als Burgherr des Sees die dänische Eroberung erduldet. Dass das aber nicht ausreicht, um die Vermutung einer Blutsverwandtschaft zwischen beiden zu begründen, ist selbstverständlich.

Zur selben Zeit aber ist auch Teterow längst eine kleine Stadt (oppidum) mit Rat und Bürgerschaft, welche sich als solche schon am 17. Dezember 1272 dreiundvierzig im Dorfe Baudorf angekaufte Hufen von Fürst Nikolaus von Werle hat zu Stadtrecht legen lassen. Andererseits kommen am 18. März 1285 zweiundzwanzig Hufen der städtischen Feldmark durch Kauf an das Lübecker Heiligengeist-Stift und mit diesen Hufen zugleich das ganze 14 km nordwestlich von Teterow gelegene Dorf Striesenow, damals ein Bauerndorf.**) Aus einer Urkunde vom 20. Dezember 1312 ersehen wir, dass das Dominikaner-Kloster zu Rostock ein eigenes Haus in der Stadt besitzt, und aus der bekannteren Urkunde vom 2. Dezember 1316 über die werlesche Landesteilung, dass Teterow zu demjenigen Landesteil gelegt wird, von welchem Parchim die Vorderstadt ist. Diese Zeit des XIV. Jahrhunderts, in welcher die Stadtvertretung nicht selten als Zeuge bei größeren Staatsaktionen der werleschen Fürsten mitwirkt, ist die Zeit, in welcher die prächtigen hohen gotischen Tore entstehen, wenn auch keine besondere Urkunde darüber vorhanden ist. Teterow hat sich diese seine Stadtzierden besser zu bewahren gewusst als die Vorderstadt Parchim, obgleich diese als die größere und führende Stadt im alten werleschen Landesteil der kleineren Stadt mit gutem Beispiele hätte vorangehen sollen. Von guten ökonomischen Verhältnissen in der Stadt zeugt auch der Kirchenbau, der, wenn er auch nach seinem älteren Teil. dem Chor, bereits dem Anfange des XIII. oder gar schon dem Ende des XII. Jahrhunderts angehören wird, die größere und höhere Ausführung des Schiffes erst im XIV. Jahrhundert erhalten haben wird, und dessen Mauerwerk den Eindruck größter Gediegenheit macht. Auch hören wir in den zwanziger und dreißiger Jahren des XIV. Jahrhunderts wiederholt von der Stiftung einer größeren Vikarei in der Kirche zu Teterow durch den Priester Dietrich Glashagen, deren Patronat die Fürsten von Werle übernehmen. Um die Verbesserung der Teterower Pfarre mit Ackerland und Wiesen macht sich besonders der Magister Johann Sternberg verdient, der zugleich Domherr zu Güstrow und Kirchherr zu Teterow ist, und dem wir von 1334 bis 1359 sehr häufig in den Urkunden begegnen. Ein dritter Geistlicher, der sich durch Stiftung eines Altars in der Teterower Kirche bemerkbar macht, und von dem noch heute ein sehr schöner Abendmahlskelch und ein wohlerhaltener trefflicher Grabstein in der Kirche Zeugnis geben, ist der in den achtziger Jahren des XIV. Jahrhunderts genannte Pleban Gerhard Vogelsang.***) Im Jahre 1403 kommen die Wangelin’schen Vikarei -Stiftungen hinzu. ****) Im Übrigen aber hebt die anscheinende Wohlhabenheit ihrer Bürger die Stadt doch nicht aus der Reihe der kleineren Städte hinaus, wie an ihrer Stellung in den verschiedenen Landfriedenstraktaten jener Zeit zu erkennen ist. Nachdem nämlich Teterow im werle -mecklenburgischen Vertrag vom 16. Oktober 1351, gleich den Städten Grevesmühlen, Gadebusch, Gnoien, Ribnitz, Barth, Lychen, Röbel, Penzlin, Malchow und Kalen mit zehn Helmen eingesetzt worden und damit doppelt soviel wie Laage, halbsoviel wie Sternberg und ein Drittel soviel wie Malchin zu leisten hat, erscheint es in dem vom 14. März 1354 gleich der kleineren Stadt Laage nur mit fünf Mann. Als Mittelpunkt einer werleschen Vogtei wird Teterow im Jahre 1336 zum ersten Mal urkundlich genannt; auch 1359, als Fürst Nikolaus von Werle dem Henneke Moltke auf Rossewitz für Kriegskosten einen Teil der Bede aus den Vogteien Güstrow, Krakow, Laage, Teterow, Malchin, Neukalen, Goldberg und Parchim verschreibt; und besonders 1380, als am 24. April d. J. Fürst Lorenz von Werle Stadt und Land Teterow an die von Smeker verpfändet und nur Kirchlehn, Mannschaft und Rossdienst sich vorbehält.*****) Wann dieses Pfandverhältnis seine Endschaft erreicht hat, ist unbekannt. Als Vögte von Teterow werden im XIV. Jahrhundert Berend von Lehsten (1362) und Hartmann von Oldenburg (1363, 1364) genannt.

*) M. U.-H. 2431. 2432. Vgl. M. Kunst- u. Gesch. -Denkm. IV, S. 2. Über das zeitweise Condominium der Linien Rostock und Weile vgl. Rudloff, Hdb. II, S. 89. 190.

**) M. U.-B. 1788. Vgl. 3956. Wie die Lübecker Rechte in Vergessenheit kommen und den Bauern neue Gerechtsame von den Herzögen und den Gottiner Erbherrn von Lehsten auferlegt werden, wie sich dann aus diesen Wirren am Ende des XVI. Jahrhunderts eine Reihe von Prozessen entwickelt, woran die Bauern zu Grunde gehen: darüber handelt G. W. Dittmer im M. Jahrb. VIII, S. 161 — 176: „Der reichsgerichtliche Pfändungsprozess in besonderer Anwendung auf das mecklenburgische Dorf, jetzt Lehngut Strisenow.“

***) M. U. B. 11260. 11505. Den Altar des Gerhard Vogelsang weiht am 23. April 1380 Johann von Tana, Weihbischof des Bischofs Philipp von Kammin. Ein Altar des hl. Laurentius wird auch in einer bis jetzt nicht gedruckten Urkunde vom 15. Juni 1461 genannt.

****) Nach noch nicht gedruckten Urkunden im Großh. Archiv.

*****) M. U.B 11261. Für 8.900 Mark lüb. Pfennige „de nu ghenghe vnde gheue sint, alsze dat dre Lubesche marck ene lodighe marck maken.“


Wie sich im Jahre 1374, als die Parchim-Goldberger Linie des werleschen Hauses erlischt, die Städte Parchim, Malchin, Teterow und Laage zum Schutze ihrer Privilegien mit einander verbinden, ist früher bereits erwähnt worden, ebenso aber auch, wie unbegründet die Sorge war, dass ihnen davon etwas durch die beiden anderen Linien des Hauses, die erbenden Linien zu Güstrow und Waren, verloren gehen könne. Teterow geht damals, wie nicht bloß zu vermuten, sondern auch urkundlich zu belegen ist, an die Güstrower Linie über. Die erste mecklenburgische Privilegienbestätigung erfolgt nach dem Aussterben des werleschen Mannesstammes im Jahre 1436, die nachfolgenden verteilen sich auf die Jahre 1469, 1588, 1613, 1619, 1660 und 1702. Bei den mecklenburgischen Länderteilungen gehört die Vogtei Teterow Anfangs (1520) zur Hälfte der Schweriner und zur andern Hälfte der Güstrower Linie, bei der zweiten und dritten Teilung (1556 und 161 1) ausschließlich
zur Güstrower Linie.

Im Übrigen ist nichts Erhebliches aus der weiteren Geschichte der Stadt zu berichten. Einzelheiten aus den Jahren der Pest, der Kriegsunruhen und der Stadtbrände werden weiter unten in der Pastoren -Liste vorkommen. Die bekannten „Teterower Stücke“, lustige kleine Erzählungen, welche zum Teil den Weg in Fritz Reuters „Olle Kamellen“ gefunden haben, beweisen, dass guter plattdeutscher Humor in der von hübschen Hügeln und Waldbergen eingeschlossenen weiten Wiesenniederung, in welcher Stadt und See gelegen sind, noch nicht ausgestorben ist.

Außer den schon genannten Geistlichen des Mittelalters, die dem XIV. Jahrhundert angehören, ist für das letzte Viertel des XIII. Jahrhunderts noch der Pfarrer Johann von Reez zu nennen, der als Notar, Kaplan und Beichtvater der Fürsten von Werle häufig genug vorkommt. Fürs XIV. Jahrhundert, und zwar dessen erstes Drittel, ist der Pfarrer Konrad nachzuholen, unter dessen Kirchenrektorat der Priester Dietrich Glashagen, wie oben bemerkt worden, eine Vikarei stiftet. Dem Pfarrer Konrad folgt der oben bereits erwähnte Pfarrer Johann Sternberg, und neben diesem wird in der zweiten Hälfte des XIV. Jahrhunderts ein Vikar Nikolaus von Kalen aufgeführt. Die zeitweise Verbindung von Teterower Pfarrlehn und Güstrower Kanonikat, wie sie sich in der Person des Johann Sternberg darstellt, wird 1489 durch Inkorporierung der Teterower Pfarre in eine schon seit dem Jahre 1301 mit der Pfarre zu Malchin verbundene Güstrower Domherrnstelle zu einer dauernden Institution, d. h. zu einer Pfründen-Anhäufung, die von vornehmen Herren gesucht wird, welche dafür gering besoldete Vikare mit dem Dienst betrauen. So macht es z. B. der Doctor utriusque juris und Professor an der Universität Rostock Liborius Meyer mit Genehmigung des Bischofs von Kammin im Jahre 1494. da er selbst dem Dienst in Teterow nicht nachzukommen vermag.

Und der vielbeschäftigte Kanzler Brandanus Schöneich, welcher am 25. Januar 1503 von den Herzögen Magnus und Balthasar dem Güstrower Domstift als Nachfolger des Liborius Meyer präsentiert wird, und dem ein paar Wochen später vom Offizial der Präpositur Güstrow auch die seiner Präbende inkorporierte Pfarre zu Teterow verliehen wird, hat es ohne Zweifel ebenso gemacht. Die Teterower Kirche muss damals überhaupt viel haben hergeben können, denn auch der in der Reformationsgeschichte Mecklenburgs häufig genannte stark papistisch gesinnte Detlev Danquardi, Rostocker Dom-Thesaurarius, bischöflicher Offizial, Archidiakon und Pfarrherr zu Kessin, zehrt, anscheinend bis an seinen Tod im Jahre 1556, von zwei Fürstenlehnen der Kirche zu Teterow.*)

Der erste evangelische Prediger zu Teterow, der den Papisten gegenüber einen schweren Stand hat, ist Joachim Mesekow, er predigt die neue Lehre 1541 und auch noch 1564 oder länger. Zu seiner Zeit hat die Kirche außer dem Hauptaltar noch elf Nebenaltäre und führt den in früherer Zeit nicht nachzuweisenden Titel „St. Petri und Pauli Pfarrkirche“, der auch in späteren Visitationsprotokollen des XVII. Jahrhunderts vorkommt. Schröder nennt für das Jahr 1564 neben dem alten Mesekow dessen Sohn N. Mesekow als Diakon und als zweiten Pastor den David Quade, sowie später, etwa um 1570, den Diakonus Griphan. **) Nach den im Großh. Archiv bewahrten Teterower Kirchenakten heißt er richtiger Nikolaus Grifanck (Gryfanck) und ist um 1580 sicher im Dienst, aber vor ihm muss Magister Heimradus Rinckwich (Ringwicht) berufen sein, da dieser 1595 und 1596 als erster vor Nikolaus Grifanck unterzeichnet. Übrigens wird neben dem alten Mesekow 1564 auch ein Heinrich Bansow genannt, dem die in Verfall geratene Kirchenökonomie übertragen wird. Nach Grifancks Tode 1608 folgt Magister Siegfried Neumeister als zweiter Pastor und nach Rinckwichs Tode Petrus Scharling (seit 1614, stirbt 1629 an der Pest). Neben Scharling wirkt seit 1616 Kaspar Mester. Dieser erhält 1629 in dem von Wallenstein berufenen Nikolaus Ringwicht einen Kollegen, welcher 1638 stirbt. Beide erleben im Jahre 1632 die erste große Feuersbrunst, von der berichtet wird. Mester versieht nun den Dienst einige Jahre hindurch allein. 1643 soll er an seinem Sohn Johannes einen Gehilfen haben. Aber die kaiserliche Armee rückt heran, und der Sohn, um nicht eingezogen zu werden, macht sich aus dem Staube. Erst 1646 wird er wirklich der Gehilfe des Vaters, stirbt aber schon im Frühsommer 1651. Nun wird Johannes Schultz zweiter Pastor neben dem alten Mester, der erst 1658 oder 1659 stirbt und in seinem Schwiegersohn Joachim Krüger einen Nachfolger erhält. Aber schon 1661 tritt Felix Fidlerus (Fiedler) als zweiter Pastor an dessen Stelle. Schultz stirbt 1672, während Fiedler als Präpositus (seit 1673) noch 1704 am Leben und im Amte ist. ***) Als zweite Prediger wirken neben ihm Christian Netzeband (seit 1673), Joachim Mowius (seit 1694, † 1701), und seit 1702 Jakobus Brasch (Brasche), der noch 1743 im Amte ist. Zur Zeit des alten Fiedler und des Jakob Brasch, im Jahre 1702, erlebt Teterow die zweite große Feuersbrunst; Brasch erlebt auch die dritte im Jahre 1722. Neben Brasch wirkt seit 1704 der aus Mölln berufene Konstantin Fiedler (zuerst als Adjunkt des Vaters), und seit 1727 (auch wieder als Substitut des Vaters) Konstantins Sohn Heinrich Christoph Fiedler. 1741 bittet Brasch. der 1717, als dänisches Kriegsvolk in der Stadt lag, von einem trunkenen Soldaten schwer verwundet worden war, um einen Substituten. Er erhält ihn in seinem Schwiegersohn Vollrath Heinrich Hane, der 1760 stirbt. Sechs Jahre vorher (1754) hat auch Fiedler in Michael Sigismund Herrlich einen Nachfolger erhalten. Neben Herrlich wirken an zweiter Stelle: von 1762 an J. F. Haeger, der 1770 nach Gadebusch geht, von 1770 an Joh. Wilhelm Schultz, der 1778 Pastor und Präpositus in Schwaan wird, und von 1779 an Joh. Christian Gramm aus Rey, der 1807 aus dem Leben scheidet. Herrlich stirbt schon 1780. Es folgen nun an zweiter Stelle neben Gramm zuerst Karl Leopold Hintze (1782 bis 1794) und nachher Joh. Rudolph Brinckmann (bis 1811 in Teterow, bis 1838 in Neukalen, † 1843 als Emeritus). Zur Zeit von Gramm und Hintze, im Jahre 1793 findet die vierte größere Feuersbrunst statt. Vgl. Walter a. a. O.

*) Visitationsprotokolle der Kirche zu Teterow von 1535, 1541 und 1552.

**) Schröder, Kirchenhist. d. ev. M. I, S. 429. II, S. 465. III, S. 50. Er wird derselbe sein, der 1577 die Formula Concordiae unterschreibt: Schröder III, .S. 328 (Nicolaus Chryfanius). Der Sohn N. Mesekow ist vielleicht der in Retzow (bei Gorschendorf) genannte Elias Mesekow.

***) Er ist der Stifter des Fiedler’schen Legates zu Gunsten armer Schulkinder. Vgl. Millies, die kirchlichen Stiftungen in Mecklenburg (1900), S. 35.


Inneres der Kirche zu Teterow. Blick auf den Altar.
Inneres der Kirche zu Teterow. Blick auf die Orgel.
000 Teterower Hecht

000 Teterower Hecht

001 Teterow, Blick auf Teterow (Kopfleiste) 1

001 Teterow, Blick auf Teterow (Kopfleiste) 1

020 Teterow, Rostocker Tor 20

020 Teterow, Rostocker Tor 20

021 Teterow, Malchiner Tor 21

021 Teterow, Malchiner Tor 21

022 Teterow, Aufriss und Grundrisse des Malchiner Tor 22

022 Teterow, Aufriss und Grundrisse des Malchiner Tor 22

023 Teterow, Aufriss und Grundrisse des Rostocker Tor 23

023 Teterow, Aufriss und Grundrisse des Rostocker Tor 23

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