Die Judenpogrome in Russland. Band 1. Allgemeiner Teil

Herausgegeben im Auftrag des Zionistischen Hilfsfonds in London von der zur Erforschung der Pogrome eingesetzten Kommission.
Autor: Redaktion A. Linden, Erscheinungsjahr: 1910
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Juden, Judentum, Ostjuden, Einwanderung, Einwanderer, Deutschland, Russland, Polen, Progrome, Gewalt, Krieg, Vertreibung, Wohnungsnot, Gründe, Not, Elend, Arbeitsplätze, Flüchtlinge, Solidarität, Glaubensfreiheit, Religion, Nächstenliebe, Wahrheitsliebe, Berichterstattung, Medien, Wahrheit, Öffentlichkeit, Kultur, Parteien, Gerechtigkeit
Das vorliegende Buch, ist das Ergebnis mühevoller, oft sehr detaillierter Untersuchungen, die zum größeren, Teile in die Zeit vom Dezember 1905 bis Juli 1906 fallen, zum Teil aber auch aus einschneidenden Ergänzungsarbeiten späterer Zeit bestehen.

In Angriff genommen wurde demnach das Werk in einem Moment, da das vergossene Blut noch frisch war, die Wunden noch brannten und die Judenheit Russlands, von bebendem Zorn durchglüht und durchschüttelt, in unausgesetzter Panik jener Art, die in Russland Nichtjuden, in den meisten anderen Ländern aber auch Juden nicht kennen, die erlebten Schicksale im Geiste und in der Seele immerwährend reproduzierte. Da gab es im jüdischen Ansiedlungsgebiet kein Haus, keine Hütte, wo der grausame historische Zeitpunkt nicht ein wehmütiges Echo gefunden hätte. Unter dem Damoklesschwert jeden Tag zu erwartender erneuter Pogrome bewährte sich die Lebhaftigkeit des jüdischen Wesens in wundersamer Stärke. Die Mannigfaltigkeit der sozialpsychologischen Erscheinungen, die gerade nach den Pogromen unter den russischen Juden zum Vorschein kamen, musste auch den ruhigeren Beobachter mitreißen, durchzittern, oft sogar berauschen: die Massenflucht um des Lebens willen einerseits, die angespanntesten und heroischen Kampfesaufwallungen um des Ideals willen andererseits waren nur die äußersten Pole in diesen Erlebnissen. Dazwischen hatte das jüdische Temperament zahllose andere Lebensinhalte und Kombinationen geschaffen, heraufbeschworen, die das gesamte russisch-jüdische Ghetto in eine gewaltige geistige Gefechtsarena verwandelten und in die düstere Alltäglichkeit Probleme nach Problemen hineinwarfen. Der natürliche Diskutierklub, der sozusagen von Riga bis Odessa und von Warschau bis Jekaterinoslaw sich auftat und darüber hinaus seine Filialen in vielen Gemeinden Tiefrusslands besaß, war schon ob der im Hintergrunde lauernden Gefahren und stets widerhallenden Kämpfe kein bloßes Gerede, sondern zeugte von ernstem Wollen und Bingen.

Die Tragik der Hunderttausende Betroffener löste Gefühle und Gedanken aus, die uns sonst voller Inkonsequenz sprunghaft dünken würden, in diesem Momente aber von bleicher Schönheit waren.

Im russisch-jüdischen Lager war damals alles in Fluss, strebte alles nach Tat, nach persönlich befreiender oder allgemein erlösender, bahnbrechender Tat. Die einen, die genügsamen, kümmerten sich nur um ihre individuelle, persönliche Frage und strebten nur danach, aus der Hölle, die sich auf einem Sechstel der Erdoberfläche aufgetan hatte, in rückhaltloser und schleuniger Flucht hinauszukommen, um für sich und weitere Generationen ein Asyl, und sei es bloß ein vorübergehendes, zu finden, die anderen aber, die viel zahlreicheren, lebten sich in ihre Verzweiflung und in ihre Kämpfe hinein, suchten in befreienden oder gar vulkanartigen Strebungen, zuweilen selbst in illusionären Konstruktionen ihr Heil. Gar viele glaubten an das Herannahen prophetischer Zeiten mit dem weitesten Spielraum für die Gerechtigkeit, haderten miteinander nur ob des Begriffs und der Grenzen der Gerechtigkeit und spalteten sich in eine farbenprächtige Buntheit sich befehdender Parteiindividualitäten, die trotz aller Auswüchse zu einer höheren Kategorie gehörten. Und obwohl ringsherum eine unerträgliche Atmosphäre des Grausens herrschte, geschah doch das Wunder, dass alle diese geistig politischen Differenzierungen und oft kaum durch eine leise Pointe sich unterscheidenden Gruppierungen nicht allein die intellektuellen Oberschichten der jüdischen Bevölkerung, sondern auch große Massen aufwühlten und in Bewegung setzten. Welche Energie gehörte wahrlich dazu, dass diese Elemente, die das Elend in allen Formen durchmachten, nicht nur an der geringen Lebensmöglichkeit, die ihnen die Brutalität überlassen hatte, festhielten, sondern sich noch zum Flug in das Reich der Ideen aufzuraffen vermochten! Allerdings war es ein stetes Schwanken zwischen grenzenloser Apathie und phantastischen Hoffnungen, eine ständige Gemütsgymnastik.

Als wir uns nun in einer solchen Zeit intensivster Lebenshast und gesteigerten Tatendurstes der Aufgabe unterzogen, die von den Juden Russlands in den letzten Jahren erlebten Schrecken allseitig zu untersuchen und nach Möglichkeit ein objektives Gesamtbild der Ereignisse zu entwerfen, kurzum das blutige Kapitel jüdischer Geschichte, das sich vor aller Augen eben abgespielt hatte, unter Berücksichtigung der zahlreichen, mitwirkenden Faktoren festzuhalten, da stießen wir bei diesem Unternehmen wiederholt auf schwerwiegende Bedenken. Nicht wenige waren es, aus den verschiedensten Lagern, die da meinten, dass der Zeitpunkt für allgemeine Pogromenqueten, die nicht speziellen Zwecken augenblicklicher materieller oder rechtlicher Hilfe zu dienen haben, noch nicht gekommen sei, dass diese Aufgabe künftigen ruhigeren Jahrzehnten zu überlassen wäre. Eine solche Ansicht trat uns weniger bei direkt Betroffenen und eben Gepeinigten entgegen, bei denen ja eine derartige Stimmung wohl erklärlich gewesen wäre, als gerade bei manchen anderen, insbesondere bei ausgesprochenen Parteileuten, denen die „akademische" Art der Untersuchung in dieser Sturmepoche unangebracht schien. Doch konnten wir uns darüber leicht hinwegtrösten, da diese reservierten Zweifler die Minorität derer bildeten, an deren Mitarbeiterschaft wir uns wandten. Die Majorität sah mit uns ein, dass eine Zusammenfassung des jüngsten russisch-jüdischen Martyriums, die sich von Übertreibungen fernhielte und eine Analyse aller in Betracht kommenden Momente, so weit es die Materie zulasse, einschlösse, sowohl für das jüdische Volk als für diejenigen Nicht Juden, denen das Leiden dieses Volks menschlich näher geht, von Interesse sein muss und für die Allgemeinheit einen nützlichen Wert bedeuten kann. Nur so ist es erklärlich, dass an den vielen Orten insgesamt Hunderte ihre Mitwirkung in den Dienst der Sache stellten, als es galt, den Stoff schöpferisch oder reproduzierend zusammenzutragen; wie hätte sich sonst eine so eigenartige Untersuchung bewerkstelligen lassen?

Je länger wir uns übrigens mit der Arbeit befassten, desto mehr überzeugten wir uns, dass sie kein bloßes „Erkenntnisstreben", sondern ein im Leben wurzelndes Vorhaben war. Da wir uns zudem nie in der trügerischen Hoffnung gewiegt hatten, dass die harten Kämpfe des osteuropäischen Judentums um das Menschenrecht schon am Vorabend ihres Abschlusses wären, so wussten wir, dass ein Beitrag zur Aufhellung der Judensituation Russlands, wie ihn die Pogromuntersuchungen ergeben dürften, gerade denen zugute kommen muss, die, mitten im Gefechte stehend, sich über das Vorgehende genaue Rechenschaft ablegen und ein Extrakt aus Hunderten Pogromen vor sich haben wollen. Denn was sind Kämpfe ohne Kenntnis der Machtverhältnisse? Und so war es uns bei unserem Versuche, in die Wirklichkeit rücksichtslos einzudringen und scheinbare Imponderabilien relativ wenigstens einzuschätzen, von vornherein klar, dass die Untersuchung unmittelbar nach den Ereignissen einzusetzen hätte, dass aber die späteren historischen Tatsachen die ursprünglichen Ergebnisse wesentlich korrigieren und klären müssten.

So wenigstens fassten wir die Aufgabe der Pogromuntersuchungen auf, als sie einige Wochen nach den Oktoberschrecken von dem Londoner Zionistischen Hilfsfonds gestellt wurde. Die in höherem Sinne verstandene Ehre und Würde der Partei und der Ernst des Momentes legten uns die Pflicht auf, die Enquete nicht zu einer speziellen Parteiangelegenheit, sondern zu einem allgemein jüdischen Werk zu gestalten. Unser Streben ging dahin, alle Tatsachen völlig tendenzlos zu registrieren und zu sammeln, um sie sodann zu einem einheitlichen Grenzen zu verarbeiten. Allen Beteiligten, Zionisten wie Nichtzionisten, ward es auf Schritt und Tritt ans Herz gelegt, dass diese Arbeit ohne die unbedingteste Objektivität wertlos wäre. Diesem Zweck war auch der detaillierte Fragebogen angepasst, der den zusammenzutragenden Materialien als Richtschnur zugrunde lag. Da wir dabei auch die Rolle der gesellschaftlichen Faktoren in Erfahrung bringen wollten, so war es im allgemeinen Regel, zunächst und Vor allen Dingen von den Betreffenden selbst die Auskünfte einzuholen, um sie dann durch andere Angaben zu überprüfen. Wohl waren wir uns dessen bewusst, dass die Vertreter der Parteien über deren Stärke und Verhältnisse übertriebene Bekundungen machen würden, wir betrachteten aber diese Quellen als die kompetentesten, als die beste Grundlage für die Kenntnis der sozialen Faktoren bietenden, soweit nicht noch bestimmtere Daten (hier und da z. B. aus Wahlresultaten) zu erlangen waren.

Im Sinne der oben skizzierten Grundsätze befassten sich mit dem spröden Stoff insgesamt zwanzig Spezial-Vertreter, darunter an mehreren Pogromorten fünf ortsangesessene, die ihrer Aufgabe längere Zeit, selbst Monate, widmeten, während fünfzehn andere fast alle sonstigen Pogromstätten — von Ismail bis Saratow — aufsuchten und mit Hilfe von Ortsinsassen die Enquete durchführten. Auf diese Weise wurden von ihnen insgesamt 85 Pogromorte und eine Anzahl kleinerer Ortschaften untersucht, wodurch eine bedeutende, zum Teil sehr wertvolle Materialiensammlung zustande kam. Allerdings ging uns dabei durch Verschulden der russischen Post ein Bruchteil des Stoffs, sieben Orte betreffend, unwiderbringlich verloren, aber wir waren froh, als der wesentlichste Teil nach mannigfaltigen Irrfahrten und gefahrvollen Wanderungen endlich in Sicherheit gebracht werden konnte.

Außer den durch Initiative des Londoner Zionistischen Hilfsfonds in die Wege geleiteten Spezialuntersuchungen, die den Grundstein zu unserer Arbeit legten, haben wir in weitgehendem Masse die von anderer Seite gesammelten Materialien zum Vergleiche und häufig zu wichtigen Ergänzungen herangezogen. In besonderer Reichhaltigkeit standen uns die Zeugenaussagen, welche die zahlreichen Rechtskommissionen an den betroffenen Orten protokolliert hatten, zu Gebote. Dank der Rechtsfirma, die ihnen selbst unter der russischen Knechtschaft zustand, vermochten sie im ersten Stadium nach den Pogromen jene Seiten der blutigen Vorgänge und Raubtaten, die für die Prozesse in Betracht kamen, mit großer Ausführlichkeit zu behandeln. Was dabei zutage gefördert wurde, war naturgemäß zwar einseitig, aber als eine der Quellen zur Charakterisierung der Rolle der Bureaukratie während der Schreckenstaten von grundlegender Wichtigkeit; war ja an manchen Pogromen außer der Haltung der Behörden nichts Bemerkenswertes. Andererseits wurden in diesen Materialien hier und da auch andere Umstände nebenbei berührt und z. T. erhellt, was bei der Fülle des Stoffs manchmal unwillkürlich geschah; hatten sich doch an einzelnen Pogromorten die Zeugenaussagen bis zu einem halben oder ganzen Dutzend dicker Foliobände aufgetürmt. Es galt nun, aus den zahllosen, meist in mannigfaltigen Variationen und in größter, nicht nur epischer, sondern selbst lyrischer Weitschweifigkeit die gleichen oder ähnlichen Schreckensbilder wiederholenden Bekundungen diejenigen Passagen herauszusuchen, die von allgemeinem Interesse waren oder eine bemerkenswerte Nuance enthielten, um sie mit den von unseren Vertretern in Beantwortung der Enquetebogen gesammelten Angaben oder aufgenommenen Zeugenaussagen in Einklang zu bringen und zu verschmelzen. Zu diesem Zwecke mussten etwa sieben bis achttausend an verschiedenen Orten befindliche Bekundungen, die nicht selten von erschreckenden Dimensionen waren, durchstudiert und „durchsiebt" werden.

Eine weitere Quelle boten die materiellen Angaben der Hilfskomitees, verschiedene offizielle und inoffizielle Dokumente, sowie die mit einiger Vorsicht zu benutzende lokale und Residenzpresse und die allgemeine Journalliteratur. Was dagegen die in russischer oder französischer Sprache in Buchform erschienenen Pogromschriften anbetrifft, so haben wir von ihnen mit Vorsicht und unter Nachprüfung nur einen bescheidenen Gebrauch machen können, weil das in ihnen zur Verwendung gelangte Material meist zufälliger Natur und darum nicht selten wenig verlässlich ist. Eine Ausnahme bilden die „Materialien zur Kontrerevolution", die die Berichte der Senatsrevisoren Kusminski, Thurau und Sawitsch, bezw. die offiziellen Dokumente über die Pogrome von Kiew, Odessa, Minsk und Homel II in extenso enthalten. Dass schließlich die stenographischen Protokolle der Reichsdumaverhandlungen mitbenutzt worden sind, ist selbstverständlich.

All dieser Stoff bezog sich vornehmlich auf die Pogrome des Oktober 1905. Daneben aber floss uns auch über eine Reihe von Krawallen und Massacres, die lange vor dem Verfassungsmanifest oder bedeutend später stattgefunden haben, wie über Kischinew (1903), Schitomir, Bialystok I und Kertsch (1905), Homel II, Bialystok II und Sjedletz (1906), reichliches Material zu, das schon ob seines engen Zusammenhangs mit den Oktobermassacres in das Buch mitaufgenommen wurde. Trotzdem nun die Epoche Kischinew — Sjedletz ihrem Wesen nach ein ziemlich einheitliches und abgeschlossenes Ganzes bildet, so gemahnten uns manche Vorgänge dermaßen an die Vergangenheit zu Beginn der achtziger Jahre, dass wir uns nicht mit dem jüngsten Kulminationspunkt der russisch-jüdischen Leiden begnügen zu können glaubten. Wir griffen darum auf die Pogromepoche unter Alexander III. zurück und widmeten ihr unter besonderer Berücksichtigung der in ihrer Gleichartigkeit und Verschiedenheit lehrreichen Parallelerscheinungen eine ausführliche Monographie. Ebenso schien uns eine spezielle Behandlung der vereinzelten Krawalle, die auf polnischem Gebiet in der Zeit von 1881 bis 1902 gegen die Juden stattgefunden haben, ob der dabei hervortretenden gesellschaftlichen Momente angebracht zu sein, während eine gedrängte Zusammenfassung der gegen die russischen Juden in den Jahren 1881 bis 1903 erlassenen Gesetzesbeschränkungen nicht nur als ein Hauptteil der russischjüdischen Leiden, sondern auch als eine Kette von Maßnahmen, die die elastische Pogromnatur der russischen Bureaukratie beleuchten, nicht fehlen durfte. Naturgemäß kam für diese drei Monographien, die schon in das Gebiet der Geschichte gehören, vor allen Dingen die Journal- und Buchliteratur in Betracht. Da wir jedoch hierbei alle wichtigeren Tatsachen oder Betrachtungen nach Möglichkeit durch mehrfache Quellen, z. T. auch durch offizielle, zu kräftigen gesucht, zweifelhafte Angaben ausgeschaltet oder als solche bezeichnet haben, so glauben wir, dass das Wirklichkeitsbild auch der bereits zurückliegenden Zeitepoche durch erhebliche Irrtümer nicht beeinträchtigt worden ist.

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Die Bearbeitung der Pogromuntersuchungen hat sich weit über unsere Absichten und Erwartungen hingezogen. So erscheint das Werk viel später, als wir geglaubt hatten. Es würde uns zu weit führen, wenn wir alle äußeren Umstände angeben wollten, die auf die Arbeit hemmend gewirkt und eine so große Verzögerung des Ganzen hervorgerufen haben. Schon die Sammlung der Materialien hatte vielfach Hindernisse und Schwierigkeiten zu überwinden und war in den Augen der schuldbewussten russischen Polizei trotz ihres reinen Studiencharakters ein unerlaubtes Unterfangen, das sie zu hintertreiben suchte, wenn sie dahinterkam. So verfiel einer unserer Spezialvertreter der Ausweisung aus dem von ihm aufgesuchten Pogromorte, und ein anderer entging dem ihn verfolgenden lokalen Ordnungshüter nur durch schleunige Flucht; eine individualisierte, nur für ein paar Pogromorte bestimmte ergänzende Personalenquete, an der uns neben der allgemeinen viel lag, war in einer dazu erwählten Großstadt nicht durchzuführen, weil die lokalen Behörden die Drucklegung der erforderlichen Fragebogen hintanhielten und, als kurz darauf aus einer anderen Stadt mehrere tausend Enquetebogen herbeigeschafft wurden, diese mit Beschlag belegten; an einem kleineren Pogromorte gelang zwar auch die Spezialenquete, aber die ausgefüllten Bogen fielen der Polizei in die Hände, so dass dort erst der dritte Versuch nur bruchstückweise durchgeführt werden konnte. Desgleichen gab es eine Menge Scherereien bei dem Transport des Materials und eine nachträgliche endlose Korrespondenz zwecks Ausfüllung der wichtigsten Lücken. Dass der gesamte Stoff in russischer Sprache niedergeschrieben war, während das Werk in deutscher Sprache abgefasst werden sollte, erschwerte ebenfalls die Aufgabe nicht wenig.

Indes auch ein innerer Grund hat die Fertigstellung des Buches in so bedauerlicher Weise verlangsamt. Das traurige Kapitel der jüngsten russisch-jüdischen Zeitgeschichte war mit dem Moment der Pogrome keineswegs zu Ende. Wir sprechen aber nicht allein von den weiteren pogromartigen Erscheinungen, die sich an den blutigen Oktober anreihten, wir meinen auch die Enthüllungen und neuen Belege, die lange Zeit hindurch ein jeder Tag brachte, die bloß stellenden Dokumente und erschütternden Einzelheiten, die fortwährend, fast bis in die jüngste Zeit, ans Licht gefördert wurden. Immer und immer wieder fiel es uns unter solchen Umständen schwer, die — zuletzt auch durch die Prozessverhandlungen — neu hinzukommenden Materialien unberücksichtigt zu lassen und das Werk, das nicht dem aktuellen Bedürfnis, sondern der Erkenntnis dienen soll, völlig abzuschließen. Gerade dies lehrt uns jedoch, dass die vorliegenden Untersuchungen ins Leben eingreifen, dass sie leider nicht eine entschwundene Epoche charakterisieren. Was in den Pogromen deutlich zum Ausdruck kommt, wirkt in anderen Erscheinungen weiter. Die russische Judenheit und jener Teil der Menschheit, der mit den geplagten fünf Millionen osteuropäischen Juden verständnisvoll sympathisiert, dürften darum an unserer Rückschau, die zugleich unwillkürlich ein Stück Vorschau enthält, ein Interesse haben.

Den Hunderten freiwilligen Mithelfern sei hiermit für die Förderung unserer Untersuchungsarbeiten, den juristischen Kommissionen, den Hilfskomitees, darunter auch dem Hilfsverein deutscher Juden, und manchen anderen Instituten für die Überlassung ihrer Materialiensammlungen unser Dank dargebracht. Wir sind uns dessen wohl bewusst, dass nicht alles erschöpft ist, aber wir glauben doch, das Wesentliche, sei es in den allgemeinen Abhandlungen, sei es in den Monographien über die einzelnen Orte, in irgendeiner Weise verwertet zu haben.

Kommission zur Untersuchung der Pogrome.

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Inhalt des ersten Bandes

EINLEITUNG (Zweck und Methode der Arbeit)

Motive der Ausscheidung der Pogrome gegen die Juden zu einer Spezialuntersuchung. Kontrerevolution und Pogrome. Aufgaben der Arbeit. Chai-akter der Enquete und Wert ihrer Ergebnisse.

PROTOTYP DES POGROMS IN DEN ACHTZIGER JAHREN von A. Linden

I. Der Pogrom als inneres Erlebnis. Pogrome vor den achtziger Jahren. Pogromepochen und die sporadischen Pogrome.

II. Territorium der Pogrome in den achtziger Jahren. Ihre Dimensionen in Zahlen. Allgemeines Pogrombild. Kiewer Misere. Kolossalbrände als Pogromvariante

III. Pogrome und Bureaukratie in den achtziger Jahren. Leo Tolstoi über dieses Thema. Die verschiedenartige Haltung der Behörden. Jüdische Deputation beim Zaren. Alexanders III. Judenhass und Pogromgegnerschaft. Appelle pogromgegnerischer Generalgouverneure und Gouverneure, Entsprechende Aktionen untergeordneter Beamten. Die Judenhasspolitik des Generalgouverneurs Drenteln. Ordnungshüter als Hetzer. Polizei in Balta. Zitierung von Bauern zum Pogrom. Die Baltaer jüdische Abordnung und Drenteln. Ministerielle Zirkulare gegen die Pogrome. Antisemitische Flut. Offizielle Sanktionierung des Antisemitismus durch Einsetzung der Gouvernementskommissionen zur Judenfrage. ,,Die westlichen Grenzen sind den Juden geöffnet."

IV. Auswärtige Emissäre und Pogrome. Die Haltung der Bauern. Die kleinbürgerlichen Kreise. Verwirrung unter den Sozialrevolutionären Narodowolzi. Proklamationen gegen Juden und Besitzende. Die Idee, Pogrome in revolutionäre Akte zu verwandeln. Auffassung der Pogrome als eines Beginns der ökonomischen und politischen Umwälzung der bestehenden Staatsordnung. Genesis der unklaren Stellungnahme der Narodowolzi gegen die Pogrome. Ihre Insurrektionen und Katastrophentheorie. Ihr nationales Programm und ihre Nichtbeachtung der Juden. Die ausgeplünderte jüdische „Bourgeoisie" in Ziffern. Umschwung in der Gesinnung der politischen Erben der Narodowolzi. Ausnutzung der Pogromstimmung durch die Regierung.

V. Die Fassungslosigkeit der Juden. Ihre Deputationen. Pogrome und Geistlichkeit. Die andauernde Panik. Die sinnlosesten Gerüchte. Gefühl der Schutzlosigkeit. Die spontanen Selbstwehrversuche. Lichtpunkte während der Pogrome, Das unzulängliche Verhalten der liberalen Presse. Stschedrins historischer Appell gegen die Pogrome. Die Fluchtstimmung. Konferenz jüdischer Gemeindevertreter in Petersburg. Das von Ignatiew proponierte transkaspische Ghetto. Auswanderungsfrage. Protestkundgebung gegen die Pogrome im Londoner Mansion House. Kundgebung der Oxforder Universität und andere Proteste. Verhalten der englischen Regierung. Wirkung der englischen Proteste auf die russische Regierung. Der innere Zustand und die Kämpfe im Ghetto vor Beginn der Pogrome. Wiederkehr mystischer Stimmungen. Erwachen des Solidaritätsgefühls. Der Kampf um die nationale Idee. Die Frage des Wohin: Amerika— Palästina. Kolonisationsidee. Englische Sympathien für Kolonisierung Palästinas durch Juden. Casalettes Pläne. Oliphants Bemühungen. Die romantischen Stimmungen für Palästina unter der russisch-jüdischen Jugend. Die Pioniere der Palästinakolonisation.

DER PERMANENTE POGROM GEGEN DIE RUSSISCHEN JUDEN von A. Linden

I. Offizielle Motivierung der Ausnahmegesetzgebung als einer Vorbeugungsmaßregel gegen Pogrome

II. Rechtslage der russischen Juden zu Beginn der Pogromepoche.

III. Ausbildung des Ausnahmerechts gegen die russischen Juden in chronologischer Reihenfolge (1881—1903)

DIE POGROME IN POLEN von L. Grünbaum

I. Die Differenz zwischen polnischen und russischen Pogromen.

Die geschlossene Zurückweisung von Pogromen seitens der Polen.

II. Die beiderseitigen Assimilierungstendenzen. Der Warschauer Pogrom. Berufliche Zusammensetzung der Ausgeplünderten. Polnische Presse und polnische Gesellschaft gegen den Warschauer Pogrom. Swentochowski über den Antagonismus zwischen Juden und Polen. Die polnisch-jüdische Jugend

III. Pogrom in Lodz. Streik und Pogrom. Lodzer Pogrom und sozialistische Presse. Nationaldemokratie und Pogrome. Die jüdische gebildete Gesellschaft, Assimilation und Aufklärungsbestrebungen.

IV. Pogrom in Czenstochowa. Die Stimmung in der Provinz und die Juden. Eindruck der Pogrome von Kischinew und Homel in Polen. Gründling eines Selbstschutzes in Warschau und eines nationalen Selbstwehrkomitees für Polen. Pogrom in Ostrowetz. Ökonomischer Hintergrund des Krawalls. Ausschreitungen in Partschew.

V. Der Generalstreik nach den Petersburger Januarereignissen und die Pogrompanik in Polen. Die Nichtzulassung von Pogromen für die polnisch-revolutionären Parteien eine Ehrensache. Wachsamkeit des Warschauer Föderativ-Komitees nach den Oktoberereignissen. Die Trauerfeier um die Oktoberopfer und die zionistischen Kundgebungen. Wahlkampf in Polen und Juden. Drohungen der polnischen Nationaldemokraten während der Wahlkampagne. Eindruck des Bialystoker Pogroms. Verhalten der Gesellschaft gegenüber dem Sjedletzer Pogrom. Kämpfe bei den Wahlen zur zweiten Duma. Nationaldemokratie für völliges Aufgehen der Juden im Polentum.

VI. Der Zündstoff in den polnisch-jüdischen Beziehungen.

DIE DIMENSIONEN DER OKTOBERPOGROME (1905) von A. Linden.

I. Gebiet der Oktoberpogrome, Vergleichende Übersicht über die Pogromgebiete und die Pogromdimensionen in den achtziger Jahren und im Oktober 1905. Tabelle der Hauptpogrome nach Gouvernements.

II. Wanderung durch das Pogromterritorium. Gouv. Bessarabien: Kischinew, der Schreckensort Kalarasch, Akkerman u. a. Gouv. Cherson: Bild des Odessaer Pogroms, Cherson, Jelissawetgrad, Nikolajew, Ovidiopol usw., die Bahnstationen, Rasdjelnaja. Gouv. Taurien: Die Massacres von Simferopol und Theodosia und die Ausplünderung von Genitschesk. Gouv. Jekaterinoslaw: Die Pogrome in den Kreisstädten Alexandrowsk, Bachmut, Mariupol, Nowoskowsk und Werchnednjeprowsk, die Greuel von Jekaterinoslaw, das Massacre von Jusowlou und die Pogrome in den anderen Orten. Donsches Gebiet: Rostow

III. Weiterwanderung durch das Pogromterritorium. Gouv. Poltawa: Die Verheerungen von Krementschvig und Romny, die Einäscherung von Drabowo, Revolution und Kontrerevolution in Solotonoscha, der Krawall in Gadjatsch, die Abwehr in einzelnen Orten. Gouv. Tschernigow: der epidemische Charakter der Pogrome in dieser Provinz, die Barbareien von Semjonowka, die seelischen Folterszenen in Njeschin, die Selbstwehr in Tschernigow, die anderen Pogromorte. Gouv. Kiew: Bild des Kiewer Pogroms, sein Echo im Gouvernement. Gouv. Podolien: Balta, der Pogrommusterort Bogopol-Golta-Olviopol u. a. Ein Pogromort im Gouv. Wolhynien (Miropol).

IV. Die zerstreuten Pogrome in anderen Gouvernements des Ansiedlungsgebiets (Orscha, Rjetschiza usw.). Pogrome außerhalb des Ansiedlungsgebiets.

V. Zahl der Toten und Verwundeten. Die Frauenschändungen. Die Synagogenentweihungen.

VI. Höhe des materiellen Schadens nach Gouvernements. Der indirekte Schaden. Die Wirkungen. Die Wanderung. Die Stimmung.

DIE RUSSISCHE BUREAUKRATIE UND DIE POGROMORGANISATION von A. Linden

I. Charakteristik der russischen Bureaukratie. Die Widersprüche in der Entwicklung Russlands. Die Auslese für die Bureaukratie. Semstwo und Bauernschaft. Verfassungsstreben und Bureaukratie.

Die Repressalien in Ziffern.

II. Bureaukratie und Juden. Juden als Beutequelle der Bureaukratie.

III. Die russische Bureaukratie und die ,,Fremdvölker“. Die trüben Erfahrungen mit der Russifizierung. Verdrängung der Juden aus Russland als Prinzip. Kampf gegen die Juden unter wechselnden Parolen. Übergang von der wirtschaftlichen Parole zur politischen. Verächtlichmachung der Revolution als einer „jüdischen". Anteil der Juden an der Revolution.

IV. Prophylaktische Pogromarbeit seitens der Bureaukratie. Von Kischinew bis Sjedletz. Pogrome als Einschüchterungsmittel gegen die Revolution. Die offiziellen jüdischen Vertreter und die Forderungen der Machthaber. Parole der Demokratenauslieferungen. Furcht der Bureaukratie vor der jüdischen Gleichberechtigung. Die Pogromsteuer.

V. Die Frage der Pogromorganisation. Kischinew und Plehwe. Die ,,Pogromursachen“ in den Regierungsrapporten. Die „jüdischen Aufstände". Der ,,Idealismus" der echtrussischen Massen und der Rassenhassfaktor. Die Beamtenschaft bei den Pogromorganisierungen. Zur Psychologie der Pogrommenge.

VI. Die Frage der Pogromzentrale. Die offiziellen Dokumente. Lwows Enthüllungen. Der große Pogromplan. Die Vorarbeiten. Die offiziellen Gouvernementsnachrichten. ,,Ein freundschaftlicher Rat an die Juden" des Staatsrats Lawrow-Kaluschski. Die Berater des Zaren bei den unter seinem Präsidium im Sommer 1905 geführten Verhandlungen über die Verfassung der Reichsduma. Witte, die Regierung und die Hofkreise. Die Pogrompropaganda in der Provinz. Die reaktionäre ,,Oberkammer" und die reaktionäre ,,Unterkammer". Die Pogromatmosphäre als Folge der Drohungen, Warnungen und provokatorischen Erklärungen. Neidhardt-Odessa und der Brief von 30.000 Kleinbürgern. Die prophetische Gabe der lokalen Bureaukratie. Pogromvoraussager als Pogromvollstrecker. Direkte Pogrompropaganda seitens Behörden. Pogromarrangements in letzter Stunde. Verteilung von Waffen an Exzedenten. Bauernzitierungen. Geldentlohnungen. Der Branntwein bei den Pogromen. Die Hypnotisierungsmittel: Lügengerüchte (Gründung von Republiken, Wahl eines Juden zum Zaren, Christenmetzeleien, jüdische Millionschenkungen an die Japaner usw.), die patriotischen Manifestationen, die provokatorischen Schüsse.

VII. Die Polizei während der Pogrome. Stärke des Militärs an den betroffenen Orten in Zahlen. Aufhetzung der Polizeimannschaften und des Militärs. Die „Erlaubnis". Beteiligung der Polizei und des Militärs an den Pogromen, Zweideutige Haltung der Chefs. Kundgebungen von hohen Beamten oder Militärvertretern für den Pogrom zur Zeit seiner Ausführung. Stolypins schwankende Rolle in Saratow.

VIII. Straflosigkeit der Beamten und Exzedenten. Die Pogromprozesse und die Begnadigungen. Freisprechung von Kurlow-Minsk und Neidhardt-Odessa durch den Regierenden Senat. Das Plaidoyer Durnowos. Verurteilung des ehemaligen pogromfeindlichen Odessaer Universitätsrektorats im Jahre 1909. Pogromorganisation unter Ägide des Wirkl. Staatsrats Ratschkowsky und polizeiliche Geheimdruckerei. Die Dumainterpellation am 8. Juni 1906. Die Flugschriften aus der Pogromfabrik der Alexandrowsker Gendarmerie und ihre Beziehungen zum Petersburger Polizeidepartement. Stolypins Ausflüchte. Die Enthüllungen des Fürsten Urussow. Die inoffizielle Pogromregierung und Trepow. Lopuchins Schreiben an Stolypin. Seine Enthüllungen über die Rolle der Gendarmerie bei der Pogrompropaganda. Die „zwei Regierungen". Der Verband des russischen Volks zur Zeit seines Aufschwungs. Sein terroristischer Charakter und seine terroristische Organisation. Seine Machtquellen. Der Verband und die politische Geheimpolizei als einander ergänzende Institute. Die Enthüllungen in den Herzensteinprozessen und gelegentlich der Dumainterpellation im Sommer 1909. Der in der Bureaukratie großgezogene und drohende Antisemitismus.

GESELLSCHAFTLICHE ERSCHEINUNGEN IN DEN OKTOBERPOGROMEN von A. Linden

I. Pogromelemente in der Bureaukratie im weiteren Sinne. Die Rollo der Eisenbahnbeamtenschaft in der Freiheitsbewegung. Die kontrerevolutionären und ektrem antisemitischen Bestandteile innerhalb dieser Beamtenkategorie. Golta, Rasdjelnaja usw. Handlungen pogromgegnerischer Bahnbeamten. Die Teilnahme von Postbeamten an dem Pogromtreiben (Semjonowka u. a.). Pogromtaten der Feuerwehr. Judenhass als Ursache reaktionärer Gesinnung.

II. Bureaukratie und Volksmassen. Zusammensetzung der Pogromscharen. Die Schwarzen Hunderte. Die Kerntruppen und die Plünderungsmassen. Die Rolle der Kleinbürger, des Lumpenproletariats, der Bauern. Dörfliche Pogrome.

III. Wirtschaftliche Momente. Die Reibungen zwischen den Juden und Nichtjuden im Kleinkaufmanns- und Handwerkerstand. Konkurrenz und Pogrome. Die klassenpolitischen Momente. Ausstände und Pogromstimmung. Honoratioren, Lehrer und überhaupt Intellektuelle als Pogromstifter. Die Antipogromgesinnung der großen Mehrheit der russischen Intellektuellen. Die Geistlichkeit und die Pogrome. Die Asylgewährungen und Asylabsagen. Die öffentlichen Institute. Die Stadtdumas.

IV. Wirkungen der politischen Tendenzen. Einfluss der nationalen Frage auf die politische Gesinnung. Der sozialistische Arbeiter und die Pogrome. Die Konstitutionell-Demokraten. Anteilnahme der demokratischen und sozialistischen Elemente an der Abwehr. Die Kundgebungen der demokratischen Kreise nach den Pogromen und der Generalstreik. Der Parteicharakter der Antipogromdemonstrationen.

V. Die Juden und die anderen ,,Fremdvölker" in Russland. Die Bevölkerung im jüdischen Ansiedlungsgebiet nach Hauptnationen. Die Kleinrussen und die Pogrome. Das Verhalten der sich unterdrückt fühlenden und der national anspruchslosen Völker: Polen, Armenier, Griechen, Moldauer, Tataren usw.

VI. Die jüdische Selbstwehr. Ihre Entstehung, ihre Hemmnisse und Ausbildung. Rolle der Zionisten, des Jüdischen Arbeiterbundes. Ursprüngliche Stärke der Schutzwehren. Die Bedeutung der Selbstwehr in ruhigeren Zeiten. Der Gedanke der allgemein jüdischen Selbstwehr und die revolutionären Parteien. Rolle der Poale-Zion. Der Zustand der Selbstwehren beim Ausbruch der Pogrome. Aufzählung der von Pogromen betroffenen Orte mit irgendeiner Selbstwehr. Orte, in denen die Selbstwehren gekämpft haben. Spontane Selbstverteidigungsgruppen. Erfolge und Misserfolge. Die Hindernisse bei den Selbstwehraktionen. Ein typisches Beispiel solcher Kämpfe (Jelissawetgrad). Zusammensetzung der getöteten Selbstwehrleute nach Parteien. Die relative Bedeutung der Selbstwehren. Ihr Verfall. Die völlige Schutzlosigkeit der russischen Juden. Der moralische Wert der Selbstwehr.

VII. Die materielle Hilfstätigkeit. Die grandiosen Leistungen der amerikanischen und westeuropäischen Juden. Der Anteil der russischen Juden an den Sammlungen. Pogrome und Streben nach Lösung der Judenfrage. Die gegenwärtige Situation der russischen Juden.

Russland 011. Der Iswostschik (Lohnkutscher)

Russland 011. Der Iswostschik (Lohnkutscher)

Russland 011. Lastfuhrwerke

Russland 011. Lastfuhrwerke

Russland 011. Schlitten

Russland 011. Schlitten

Russland 050. Eine Altgläubige (Raskolniza)

Russland 050. Eine Altgläubige (Raskolniza)

Russland 054. Bauernkinder aus dem Gouvernement Orel

Russland 054. Bauernkinder aus dem Gouvernement Orel

Russland 054. Großrussischer Junge mit selbstgefertigtem Hackbrett

Russland 054. Großrussischer Junge mit selbstgefertigtem Hackbrett

Russland 054. Junge auf der Wanderschaft

Russland 054. Junge auf der Wanderschaft

Russland 060. Eine Landestelle an der unteren Wolga

Russland 060. Eine Landestelle an der unteren Wolga

Russland 052. Großrussisches Bauernhaus (Isba) im Gouvernement Orel

Russland 052. Großrussisches Bauernhaus (Isba) im Gouvernement Orel

Russland 076. Das Grab des Baal-Schem, Der Baal-Schem war der Begründer des Chassidismus einer jüdischen Sekte, deren Anhänger zu seinem Grabe wallfahren

Russland 076. Das Grab des Baal-Schem, Der Baal-Schem war der Begründer des Chassidismus einer jüdischen Sekte, deren Anhänger zu seinem Grabe wallfahren

Russland 076. Jüdische Hühnerverkäuferin in Odessa

Russland 076. Jüdische Hühnerverkäuferin in Odessa

Russland 077. Ein Cheder (Judenschule) in Wolhynien

Russland 077. Ein Cheder (Judenschule) in Wolhynien

Russland 078. Der Chacham (Oberrabbiner) der Karaiten (jüdische Sekte) leben großenteils auf der Krim

Russland 078. Der Chacham (Oberrabbiner) der Karaiten (jüdische Sekte) leben großenteils auf der Krim

Russland 078. Jüdische Handwerkerfamilie in Podolien

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Russland 079. Die Ältesten einer jüdischen Dorfgemeinde in Wolhynien

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Russland 079. Jüdischer Dorfladen in Podolien

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