Dreizehn Irrsinnige

Die Szenen der Barbarei waren so erschütternd, dass nicht weniger als 13 von den Juden irrsinnig wurden. Der Sohn des N. Uschemirsky, der mit ansehen musste, wie sein Vater gemartert wurde, wurde vom Wahnsinn erfasst und begann in der Stadt umherzulaufen, indem er schrie, er müsse dem Kaiser Wilhelm telephonieren.

Zwei junge Menschen, zu gleicher Zeit vom Wahn ergriffen, sind auf und davon. Einer sagte, er müsse nach Wien, um dort seine Klagen vorzubringen.


Eine Frau floh mit ihrem Kinde auf ein Dach. Das Kind fing an zu schreien, da stopfte ihm die Frau ein Tuch in den Mund, damit es sich nicht den Mördern im Hause verrate. Das Kind erstickte, und die Mutter wurde vor Schmerz wahnsinnig. Sie glaubte, immer noch ihr Kind auf dem Schoße zu halten.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Judenmassacres in Kischinew (1903)